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Game over?

16.08.2008  |  Robert Hartmann
Sehr geehrte Damen und Herren,

besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Deshalb kommunizieren wir angesichts der Ereignisse auf "allen Kanälen", um Fragen gar nicht erst entstehen zu lassen und Ihre kostbare Zeit zu sparen.


Die Situation bei pro aurum:

Der massive Andrang von Internetbesuchern auf unseren Webseiten verursachte einen zeitweisen Ausfall unserer Seite. Wir bitten dies zu entschuldigen. Wir konnten beobachten, dass fast alle großen Webseiten zum Thema "Edelmetall" mehrere Stunden nicht erreichbar waren. Das soll keine Entschuldigung sein - die Technik hat hier sichtbare Grenzen!

In den vergangenen vier Handelstagen kam es zu einem dramatischen Anstieg der Orderzahlen bei pro aurum. Dies stellt uns vor großen Herausforderungen. Deshalb haben wir ein Händlerteam am Freitag aus dem Feiertag (in Bayern) geholt. Somit war die Annahme und Bestätigung der Aufträge garantiert. Am Wochenende werden die Aufträge in unsere internen Systeme gebucht, dass der weitere Arbeitsablauf (fast) wie gewohnt dargestellt werden kann ist.

Seit einigen Tagen sorgt die extreme Nachfrage zu einem Versorgungsengpass bei manchen Produkten. Es bedarf einiger Tage, in Ausnahmefällen auch wenige Wochen, bis wir manche Aufträge fertig konfektionieren und ausliefern können. Wir haben die Waren frühzeitig bestellt und bereits bezahlt. Die Produktionskapazitäten einzelner Hersteller reichen jedoch nicht aus, um der Nachfrage gerecht zu werden. Bitte seien Sie versichert, dass wir Alles versuchen werden, um ausstehende Lieferungen seitens der Produzenten noch schneller zu bekommen. Wir bedanken uns schon jetzt für Ihre Geduld. In jedem Fall werden wir in der kommenden Woche alle Produkte aus unseren Preislisten entnehmen, wemm die Lieferung nicht binnen einer Woche garantiert werden kann. Solange sich die Versorgungslage nicht ändert, bleiben wir auch bei dieser Strategie. Übrigens betreffen die Verzögerungen auch alle anderen Anbieter - auch die Banken. Vermehrt fragen Kreditinstitute bei uns an, ob wir nicht "aushelfen" können.

An den Schaltern aller pro aurum-Filialen kam es am Donnerstag und Freitag (Ausnahme München wegen Feiertag) zu längeren Wartezeiten. Dies wird sich sicherlich in der kommenden Woche fortsetzen. Die Barabwicklung eines Edelmetallgeschäfts braucht eine gewisse Zeit. Die Zählung des Bargelds und das Konfektionieren der Ware nach dem 4-Augenprinzip sind Prozesse, die bei umfangreichen Bestellungen bis zu 10 Minuten benötigen. Wir bitten alle Kunden um Geduld. Oder besser: Nutzen Sie unseren Lieferservice. Mehr hierzu finden Sie auf unserer Webseite www.proaurum.de.

In diesen Zeiten ist es uns leider nicht möglich, Sonderwünsche zu erfüllen. Auch wenn der Kunde bei pro aurum stets König ist, sind die Grenzen des Machbaren überschritten. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir mehrere Bestellungen des gleichen Kunden nicht zusammenlegen können, um die Versandkosten zu sparen. Wir weisen hierauf explizit bei jeder Bestätigung hin!


Die Situation am Edelmetallmarkt:

Am Freitag erreichte die Kurskorrektur bei den Edelmetallen den bisherigen Höhepunkt. Die Notierung für Gold verlor im Tagesverlauf über vier Prozent und so kostete die Feinunze am frühen Morgen gerade noch 772 US$ - dies war zugleich der tiefste Stand dieses Jahres. Im weiteren Tagesverlauf kam es dann zu sehr großen Schwankungen zwischen 776 USD und 799 USD je Feinunze. Bei den weißen Metallen waren die Verluste noch deutlich größer. So lag das Tief beim Silber in Asien um 12,30 USD pro Feinunze. Dies war ein Verlust von über 14% im Vergleich zum Vortagesschluss in New York. Einen Teil konnte das Silber aufholen. Am Ende notierte die Feinunze bei 12,90 USD. Platin verlor über 120 USD auf 1.380 USD pro Feinunze und Palladium 20 USD auf 285 USD. Der Goldminenindex HUI verliert am Ende 3,62% auf 315,50 Punkte.

Was waren die Auslöser für diese Bewegungen? Nun, auch wir wissen darauf keine Antwort. In wenigen Wochen werden wir sicherlich genauer über die Hintergründe erfahren. In jedem Fall kam es zu massiven Glattstellungen institutioneller Adressen. Dies ist aus den neuesten Daten zu den offenen Kontrakten an der New Yorker Futuresbörse Comex klar abzuleiten. So haben die spekulativ orientierten Fonds ihre Longposition zum Stichtag 12. August 2008 um insgesamt 42.917 Kontrakte a 100 Unzen Gold reduziert. Dies dürfte sich in den Folgetagen inklusive dem Freitag fortgesetzt haben. Noch am Mittwoch vergangener Woche saßen die Fonds auf einem Goldberg von 120.826 Kontrakten (Futures und Optionen kombiniert) oder umgerechnet 376 Tonnen Gold. Der Gegenwert betrug 6,5 Mrd. Euro. Das Verhältnis von Longpositionen zu Shortpositionen sank markant auf 5,2:1. Diese Orders haben selbstverständlich viele Stopploss-Aufträge anderer Adressen ausgelöst. Der Abwärtstrend beschleunigte sich. Bei den so genannten "kleinen Spekulanten" kam es auch zu einem Ausverkauf. Insgesamt reduzierte sich das Engagement dieser Gruppe um 9.921 Kontrakte auf nunmehr 28.559 Kontrakte. Einzig die Commercials waren 52.840 Kontrakten auf der Käuferseite.

Der Dollar und die Aktien steigen weiter - sicherlich keine guten Vorgaben für die Gold- und Silberfreunde. Es scheint, als hätte sich die Welt seit Beginn der Olympischen Spiele am 8. August 2008 komplett zum Guten verändert. Hat sie das wirklich? Wer das glaubt, sollte aus seinem Edelmetallengagement aussteigen.


Wir glauben (leider) nicht an rosige Zeiten!

Wir leben unverändert in Zeiten realer Negativzinsen und weiter zweistellig wachsender Geldmengen. Die Inflationsraten werden in den kommenden Wochen weiter anziehen. Die weltweite Nachfrage von Kleinanlegern nach Edelmetallen ist wirklich beeindruckend. Wir hören von Gedränge bei Goldhändlern in London und Deutschland. In der vietnamesischen Hauptstadt Saigon gab es sogar Verkehrsstaus auf den Zufahrtsstrassen zu größeren Händlern. Sollte diese Nachfrage weiter anhalten, kann man sich nur schwerlich mit einem Ende des Edelmetallbooms anfreunden.

Die Staatsverschuldung weitet sich weiter aus. Die sozialen Sicherungssysteme sind marode. Können ein um ein paar Dollar schwächerer Ölpreis und nominal höhere Aktienkurse daran etwas ändern?
Auch hier lautet unsere Antwort: Nein!

Deshalb halten wir an unseren Positionen fest. Wir decken alle an Kunden verkauften Gewichte unverzüglich wieder zurück und "frieren" so unsere Risikoposition ein. Wir behalten alle unsere Tradingposition bei Gold mit 886,75 USD. Silber sind wir unverändert long bei 16,43 USD. Unsere langfristigen Bestände zur Vermögenssicherung blieben natürlich ebenfalls unberührt in den Tresoren.

Ob diese Strategie richtig ist oder nicht - wir werden sehen. In jedem Fall werden wir Sie über die weiteren Entwicklungen bei den Edelmetallen an dieser Stelle unterreichten.


Wir wünschen Ihnen (trotz alledem) einen positiven Wochenstart
Ihr Team von pro aurum


© Robert Hartmann

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