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Scharfer Anstieg setzt ein

15.09.2008  |  Martin Siegel
Der Goldpreis wird am Freitag im New Yorker Handel zunächst noch von 755 auf 747 $/oz gedrückt, kann aber im Handelsverlauf auf 764 $/oz zulegen. Heute morgen steigt der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong sprunghaft weiter auf 778 $/oz und notiert damit um etwa 26 $/oz über dem Freitagsniveau. Die Goldminenaktien erholen sich ebenfalls sprunghaft und können teilweise zweistellig zulegen. Die Angst der letzten Tage schlägt damit ins Gegenteil um und viele Anleger versuchen jetzt, das künstlich gedrückte Kursniveau bei den Edelmetallen und den Edelmetallaktien zu Käufen zu nutzen. Die lange erwartete steile Korrektur nach oben hat damit eingesetzt und die starke Entwicklung der Goldminenaktien deutet kurzfristig auf eine stabile Entwicklung des Gesamtmarktes.

Den Tagesbericht am 10.09.08 haben wir mit dem Titel überschrieben: „Eine Lawine rollt auf uns zu/ Goldaktien kollabieren“. In dem Bericht haben wir eine Verbindung mit dem künstlich gedrückten Preisen auf den Papieredelmetallmärkten mit den noch nicht sichtbaren Auswirkungen des kollabierenden Papiergeldsystems aufgezeigt. Heute sehen wir Lehman Brothers in Chapter 11 und die (von der Fed mit Krediten finanzierte) Übernahme der maroden Merrill Lynch durch die Bank of America. Die Lawine rollt weiter. Fortsetzung folgt…


Die Situation an den physischen Märkten bleibt extrem angespannt. Da bereits in der Abwärtsphase der letzten Wochen vor allem viele Silberprodukte nicht mehr lieferbar waren, sind in der jetzt einsetzenden Erholungsphase mit sprunghaft steigender Nachfrage extreme Marktbedingungen zu erwarten. Diese sind darauf zurückzuführen, daß der physische Markt mit einer extremen Angebotslücke die Bewegungen des Papiermarktes mit den unnatürlich tiefen Preisen nicht nachvollziehen konnte.

Die Nachfrage der Investoren stieg in den letzten Wochen derartig an, daß die US-Mint die Belieferung mit Silbermünzen (und Goldmünzen) eingestellt hat, die Canadian Mint hat eine Lieferzeit von aktuell 3 Monaten und nimmt keine Aufträge mehr entgegen und die Perth Mint ist bis Anfang Oktober wegen der Umstellung auf den Jahrgang 2009 ebenfalls nicht lieferfähig. Selbst bei 1 kg-Silberbarren, die mit einer Mehrwertsteuer von 19% belastet sind (Silbermünzen mit 7 %) zeichnen sich Versorgungsengpässe ab. Auf Eurobasis dämpft der Rückgang des Dollars den Goldpreisanstieg ab (aktueller Preis 17.485 Euro/kg, Vortag 17.249 Euro/kg). Langfristig befindet sich der Goldpreis trotz der aktuellen Korrekturphase im Haussetrend in Richtung unserer neuen Zielmarke von 1.400 $/oz. Die Zielmarkt wurde wegen des Ölpreisrückgangs von 1.500 auf 1.400 $/oz reduziert (Energiekosten machen etwa 60 % der Produktionskosten aus). Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends praktisch für ausgeschlossen. Eine sich zuspitzende Finanzkrise an den Papiergeldmärkten (incl. der dann wertlos verfallenden Zertifikate auf Gold) könnte dabei jederzeit zu einem explosionsartigen Goldpreisanstieg führen.


Der Silberpreis kann dem Goldpreis nur zögerlich folgen (aktueller Preis 10,95 $/oz, Vortag 10,89 $/oz). Platin zieht leicht an (aktueller Preis 1.220 $/oz, Vortag 1.181 $/oz). Palladium erholt sich weiter (aktueller Preis 247 $/oz, Vortag 243 $/oz). Die Basismetalle erholen sich ebenfalls und steigen zwischen 2 und 5 %.


Der New Yorker xau-Goldminenindex haussiert um 10,2 % oder 11,8 auf 127,1 Punkte. Bei den Standardwerten steigen Agnico Eagle 17,1 %, Goldcorp 13,7 %, Kinross 11,9 %, Iamgold 11,8 % und Yamana 11,0 %. Bei den kleineren Werten ziehen Kirkland Lake 25,0 %, Yukon-Nevada 18,8 %, Gabriel 16,7 %, Redback 14,3 %, Claude 11,9 %, Detour 11,2 %, Novagold 10,8 % und Northgate 10,2 % an. Bei den Silberwerten gewinnen Silver Wheaton 10,8 % und Pan American 9,8 %.


Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel ebenfalls haussierend. Gold Fields gewinnen 13,6 %, Harmony 12,6 % und DRD Gold 10,6 %.


Die australischen Goldaktien entwickeln sich heute morgen ebenfalls fester, bleiben aber im internationalen Vergleich zurück. Bei den Produzenten steigen Sino Gold 14,1 %, Lihir 13,0 %, Dragon 11,1 %, St Barbara 9,1 % und Newcrest 8,2 %. Gegen den Trend fallen Tribune 30,5 %, Crescent 13,0 % und Norton 6,5 %. Bei den Explorationswerten ziehen Integra 12,1 % und Silverlake 8,8 % an. Bei den Basismetallwerten gewinnen Panoramic 9,1 % und Oz Minerals 7,0 %. CBH fallen 13,4 %, Cape Lambert 8,5 % und Perilya 6,1 %.


Westgold

Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) verzeichnet am Freitag und über das Wochenende eine weiter steigende Nachfrage, die bereits jetzt die zuletzt gesehenen Spitzenwerte übertrifft. Bitte haben Sie Verständnis dafür, wenn das Telefon einmal besetzt sein sollte oder sich eine Lieferung einmal um 1 oder 2 Tage verzögern sollte. Aktuell liegt die Nachfrage bei etwa 300 % der durchschnittlichen Nachfrage der letzten Monate, so daß die Kapazitäten zeitweise überstrapaziert werden. Bislang können wir jedoch jede Order noch befriedigen. Aufgrund von Lieferungen aus früheren Bestellungen haben wir aktuell die beliebte 1 oz Maple Leaf Silber und die australischen 1 kg-Münzen sofort lieferbar zur Verfügung. Die Verkaufsneigung sinkt wieder gegen Null. Unsere Preisliste und Hinweise zu Sonderaktionen finden Sie auf www.westgold.de.


Analyse

15.09.08 Perseus (AUS, Kurs 0,78 A$, MKP 131 Mio A$) meldet für das Juniquartal (Märzquartal) weitere Fortschritte bei der Erstellung der Durchführbarkeitsstudie für das Ayanfuri Projekt in Ghana. Derzeit wird die Fertigstellung der Durchführbarkeitsstudie für das Märzquartal 2009 angekündigt. Der vorläufige Produktionsbeginn wurde von Ende 2010 auf das Mitte 2011 verschoben. Dabei wird eine jährliche Produktion von 200.000 oz bei Nettoproduktionskosten von 450 $/oz angestrebt. Perseus verfügt in Ghana über Goldressourcen in Höhe von 1,9 Mio oz (ohne inferred resources), die sicherlich noch ausgeweitet werden können. Neben dem Ayanfuri Projekt exploriert Perseus das Tengrela Projekt in der Elfenbeinküste in dem erneut ökonomisch abbaubare Goldgehalte nachgewiesen werden konnten. Die kirgisischen Projekte wurden planmäßig in Manas Resources (AUS) ausgegliedert und an der australischen Börse gelistet. Perseus hält einen Anteil an Manas von 42 % und einem aktuellen Börsenwert von 2,0 Mio A$. Der Chairman Reg Gillard war und ist gleichzeitig bei unterschiedlich erfolgreichen Gesellschaften wie Lafayette Mining, Tiger Resources und Moto Goldmines beteiligt, die teilweise heftig promotet wurden. Am 30.12.07 (30.06.07) stand einem Cashbestand von 7,4 Mio A$ (5,4 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 3,4 Mio A$ (5,2 Mio A$) gegenüber. Durch die Ausgabe von Aktien konnte der Cashbestand zum 30.06.08 auf 19,3 Mio A$ aufgebaut werden.

Beurteilung: Perseus präsentiert sich als relativ solider Explorationswert mit guten Aussichten auf eine erfolgreiche Produktionsaufnahme. Sollte eine jährliche Produktion von 200.000 oz mit einer Gewinnspanne von 200 A$/oz umgesetzt werden können, würde sich ein KGV von 3,3 einstellen. Allerdings muß die Finanzierung der Mine noch berücksichtigt werden. Positiv sind die bisherigen Explorationsergebnisse. Problematisch ist die lange Vorlaufzeit. Perseus bleibt eine Kaufempfehlung.

Empfehlung: Halten, unter 1,20 A$ kaufen, aktueller Kurs 0,78 A$, Kursziel 2,50 A$. Perseus wird auch in Frankfurt gehandelt (vgl. Kaufempfehlung vom 20.06.08 bei 1,20 A$.

© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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