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Keine Rettung durch 700 Mrd $-Paket

29.09.2008  |  Martin Siegel
Der Goldpreis kann am Freitag im New Yorker Handel zunächst von 880 auf 910 $/oz zulegen, wird im Handelsverlauf aber wieder auf 878 $/oz gedrückt. Heute morgen entwickelt sich der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong in der Handelsspanne zwischen 870 und 878 $/oz und notiert aktuell mit 878 $/oz um etwa 1 $/oz über dem Freitagsniveau. Die Goldminenaktien verzeichnen weltweit erneut Gewinnmitnahmen und geben keine kurzfristige Tendenz für den Gesamtmarkt vor.

Unsere Einschätzung der aktuellen Situation nach der Verabschiedung des 700 Mrd $ Kreditpaketes bleibt seit dem 22.09.08 (vgl. Tagesbericht) unverändert:

Die beschlossenen Maßnahmen sind völlig unzureichend, um die systemischen Risiken des ungedeckten Papiergeldsystems in den Griff zu bekommen.

Der US-Steuerzahler ist mit den zusätzlichen Belastungen völlig überfordert, so daß der US-Dollar unter Druck geraten müßte.

Da unbedingt neues Geld gedruckt werden muß, wird sich die Geldmenge inflationär erhöhen, so daß die Preise weiter steigen.

Die akute Krise ist überwunden, wenn das Papiergeld so wenig wert ist, daß die heutigen Preise der Immobilien wieder auf dem Niveau sind, auf dem sie finanziert wurden - nur wo stehen dann die Preise für andere Güter?

Lone Star, die die Forderungen der IKB für 0,115 Mrd Euro gekauft hat, könnte jetzt den Schrott für 10-12 Mrd Euro an den US-Steuerzahler verkaufen. So werden im Papiergeldsystem Vermögen umgeschichtet! Die systemische Krise kann so aber nicht überwunden werden.

Richten Sie sich also auf weitere Turbulenzen ein, die nach vorläufiger Analyse sehr inflationär sein dürften und den Dollar belasten dürften.

Auf Eurobasis kann der Goldpreis durch den steigenden Dollar zulegen (aktueller Preis 19.447 Euro/kg, Vortag 19.268 Euro/kg). Langfristig befindet sich der Goldpreis trotz der Korrekturphase der letzten Wochen im Haussetrend in Richtung unserer neuen Zielmarke von 1.400 $/oz. Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends praktisch für ausgeschlossen. Eine sich zuspitzende Finanzkrise an den Papiergeldmärkten (incl. der dann wertlos verfallenden Zertifikate auf Gold) könnte dabei jederzeit zu einem explosionsartigen Goldpreisanstieg führen.

Der Silberpreis hält sich stabil (aktueller Preis 13,23 $/oz, Vortag 13,22 $/oz). Platin bricht erneut ein (aktueller Preis 1.109 $/oz, Vortag 1.178 $/oz). Palladium entwickelt sich schwach (aktueller Preis 225 $/oz, Vortag 242 $/oz). Die Basismetalle geben nach der vorübergehenden Stabilisierung der letzten Tage erneut um 2% nach und bleiben im Abwärtstrend.

Der New Yorker xau-Goldminenindex verliert 2,3% oder 3,2 auf 138,3 Punkte. Bei den Standardwerten fallen Freeport 6,7% und Yamana 6,6% (Vortag -7,0%). Barrick verbessert sich um 1,4%. Bei den kleineren Werten geben Stillwater 8,6%, Gabriel 6,4%, Eldorado 5,6% und Golden Star 5,2% nach. Osisko verbessern sich 4,3% und Vista 3,9%. Bei den Silberwerten fallen Apex 7,4%, Silver Wheaton 7,1% und Silver Standard 6,6%.

Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel wenige verändert. Harmony gibt 1,3% nach.

Die australischen Goldaktien entwickeln sich nachgebend. Bei den Produzenten verlieren Tanami 9,1%, Kingsgate 7,1% und St Barbara 6,0%. Dioro verbessert sich um 6,0%. Bei den Explorationswerten fallen Catalpa 14,5%, Andean 9,9%, Compass 7,8% und Citigold 7,7%. Highlands Pacific erholt sich um 5,6%. Bei den Basismetallwerten geben Grange 21,8%, Herald 7,8% und Panoramic 6,1% nach.


Westgold

Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) verzeichnet auch am Freitag eine im Vergleich zu den Vortagen relativ ruhige Entwicklung, so daß sich die Versorgungslage weiter entspannt. In den nächsten Tagen werden sogar wieder einige Silberprodukte zur Verfügung stehen. Dennoch bleibt das Angebot bislang auf relativ kleine Stückzahlen begrenzt, so daß der Markt bei der nächsten kleinen Kaufwelle sofort wieder austrocknen wird. Die Verkaufsneigung hat sich weiter erhöht und erreicht etwa 1 Verkäufer auf 8 Käufer. Unsere Preisliste und Hinweise zu Sonderaktionen finden Sie auf www.westgold.de.


Analyse

29.09.08 Integra (AUS, Kurs 0,15 A$, MKP 57,8 Mio A$) meldet für das Juniquartal (Dezemberquartal) erneut hervorragende Bohrergebnisse aus dem australischen Aldiss-Randalls Projekt. Über eine Bohrkernlänge von 78 Metern konnte ein Goldgehalt von 5,8 g/t bestätigt werden. Die gesamten Ressourcen (ohne inferred resources) konnten auf 1,3 Mio oz bei einem Goldgehalt von 2,8 g/t erweitert werden. Eine Vor-Durchführbarkeitsstudie konnte am 01.08.09 veröffentlicht werden. Über einen Zeitraum von 5 Jahren wird eine jährliche Produktion von 120.000 oz bei Nettoproduktionskosten von 454 $/oz in Aussicht gestellt. Die Investitionskosten werden aktuell mit 85,0 Mio A$ angegeben. Neben dem Aldiss Projekt betreibt Integra mehrere Explorationsprojekte, in denen jedoch noch kein Durchbruch erzielt werden konnte. In das südaustralische Oodnadatta Projekt hat sich Barrick (NA) eingekauft und kann gegen Explorationsausgaben von 3 Mio A$ einen Anteil von 80% erwerben. Integra ist nicht durch Vorwärtsverkäufe belastet. Am 30.06.08 (31.12.07) stand einem Cashbestand von 15,3 Mio A$ (29,6 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 4,9 Mio A$ (4,6 Mio A$) gegenüber.

Beurteilung: Integra präsentiert sich als vielversprechender Explorationswert, der trotz guter Bohrergebnisse bei der Entwicklung des Projekts nur langsam vorankommt. Problematisch sind die lange Vorlaufzeit und die hohen Investitionskosten. Sollte eine jährliche Produktion von 120.000 oz mit einer Gewinnspanne von 200 A$/oz umsetzbar sein, würde das KGV auf 2,4 zurückfallen. Integra bleibt eine überdurchschnittlich gute Kaufempfehlung im Explorationsbereich.

Empfehlung: Halten, unter 0,40 A$ kaufen, aktueller Kurs 0,15 A$, Kursziel 0,90 A$. Integra wird praktisch umsatzlos in Berlin-Bremen notiert (vgl. Halteempfehlung vom 26.03.08 bei 0,60 A$).



© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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