Edelmetalle: Technische Situation bei Gold, Silber und Platin
13.10.2008 | Manfred Wolter
Gold entkommt der Baisse mit Sonderstatus
Seit Mitte Juli 2008 war die Charttechnik durch ein "hängendes Top" belastet. Nach Aufgabe der Tradingrange zwischen ca. 850 USD und 950 USD wurden mit kräftigem Druck ziemlich genau die beiden wichtigen historischen Marken bei gut 770 USD und 730 USD bestätigt - letztere nur als Spike.
Ab Mitte September verschärften sich die internationalen Turbulenzen jedoch derart, dass der Goldpreis als Krisenprofiteur wieder in die bekannte Range zurück sprang und dort in Abhängigkeit von der Intensität der Hiobsbotschaften oszilliert.
Belastungen entstünden bei einem erneuten Rutsch unter 850 USD, während andererseits ein Close über 960 USD erforderlich wäre, um den Weg für einen weiteren Test der 1.000 USD zu öffnen.
Silbertechnik sehr viel stärker angeschlagen
Beim Silberchart musste schon die Monatsbasis gewählt werden, um die Dimension des aktuellen Verfalls richtig einordnen zu können. Nach Aufgabe der Unterstützung des Seitwärtsbandes bei ca. 16,20 USD rutschte der Kurs nicht nur direkt bis zur 18-monatigen Unterstützung bei 14,70 USD durch, sondern wurde gleich durch die gesamte Tradingrange des Sommers 2006 geschickt. Damit hat der Kurs seit Mitte Juli binnen zwei Monaten knapp 50% eingebüßt.
Die anschließende Erholung begann in Analogie zum Goldpreis, aber im nächsten Korrekturschub wurde fast wieder das vorherige Zwischentief erreicht, so dass sich ein neutrales Bild ergibt. Von unten stützen nun die Zwischentiefs des Sommers 2006 bei etwa 10,40 USD sowie der Aufwärtstrend seit 2004. Auf der anderen Seite drückt jedoch der fallende Trendkanal seit März inzwischen schon bei 13,20 USD und nur ein Close darüber liefert neues Potenzial in Richtung 14,70 USD.
Platinkurs fällt über 55% in nur drei Monaten
Der Platinkurs beweist, dass auch die Dynamik des Silberpreises noch überboten werden kann und ein Chart auf Quartalsbasis seit Ende 1992 (!) verdeutlicht die brisante Konstellation: Im dritten Quartal 2008 wurde die Handelsrange des Jahres 2006 nicht nur komplett durchstoßen, sondern auch per Schlusskurs unterschritten und in den wenigen Handelstagen des Oktober wurde das signifikante Top des ersten Quartals 2004 getestet und bestätigt.
Die anschließende Erholung sorgt dafür, dass gerade wieder der Weg über eine 15 Jahre alte Trendlinie gelang, aber das Quartal ist noch lang. Kurse unter 885 USD würden den Weg in Richtung 770 USD und 670 USD öffnen, während für eine Entspannung der Charttechnik mindestens die Rückkehr per Close über 1.090 USD gelingen müsste.
© Manfred Wolter
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.
Seit Mitte Juli 2008 war die Charttechnik durch ein "hängendes Top" belastet. Nach Aufgabe der Tradingrange zwischen ca. 850 USD und 950 USD wurden mit kräftigem Druck ziemlich genau die beiden wichtigen historischen Marken bei gut 770 USD und 730 USD bestätigt - letztere nur als Spike.
Ab Mitte September verschärften sich die internationalen Turbulenzen jedoch derart, dass der Goldpreis als Krisenprofiteur wieder in die bekannte Range zurück sprang und dort in Abhängigkeit von der Intensität der Hiobsbotschaften oszilliert.
Belastungen entstünden bei einem erneuten Rutsch unter 850 USD, während andererseits ein Close über 960 USD erforderlich wäre, um den Weg für einen weiteren Test der 1.000 USD zu öffnen.
Silbertechnik sehr viel stärker angeschlagen
Beim Silberchart musste schon die Monatsbasis gewählt werden, um die Dimension des aktuellen Verfalls richtig einordnen zu können. Nach Aufgabe der Unterstützung des Seitwärtsbandes bei ca. 16,20 USD rutschte der Kurs nicht nur direkt bis zur 18-monatigen Unterstützung bei 14,70 USD durch, sondern wurde gleich durch die gesamte Tradingrange des Sommers 2006 geschickt. Damit hat der Kurs seit Mitte Juli binnen zwei Monaten knapp 50% eingebüßt.
Die anschließende Erholung begann in Analogie zum Goldpreis, aber im nächsten Korrekturschub wurde fast wieder das vorherige Zwischentief erreicht, so dass sich ein neutrales Bild ergibt. Von unten stützen nun die Zwischentiefs des Sommers 2006 bei etwa 10,40 USD sowie der Aufwärtstrend seit 2004. Auf der anderen Seite drückt jedoch der fallende Trendkanal seit März inzwischen schon bei 13,20 USD und nur ein Close darüber liefert neues Potenzial in Richtung 14,70 USD.
Platinkurs fällt über 55% in nur drei Monaten
Der Platinkurs beweist, dass auch die Dynamik des Silberpreises noch überboten werden kann und ein Chart auf Quartalsbasis seit Ende 1992 (!) verdeutlicht die brisante Konstellation: Im dritten Quartal 2008 wurde die Handelsrange des Jahres 2006 nicht nur komplett durchstoßen, sondern auch per Schlusskurs unterschritten und in den wenigen Handelstagen des Oktober wurde das signifikante Top des ersten Quartals 2004 getestet und bestätigt.
Die anschließende Erholung sorgt dafür, dass gerade wieder der Weg über eine 15 Jahre alte Trendlinie gelang, aber das Quartal ist noch lang. Kurse unter 885 USD würden den Weg in Richtung 770 USD und 670 USD öffnen, während für eine Entspannung der Charttechnik mindestens die Rückkehr per Close über 1.090 USD gelingen müsste.
© Manfred Wolter
Commodity Analyst
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart
Diese Publikation beruht auf von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Sie gibt unsere unverbindliche Auffassung über den Markt und die Produkte zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses wieder, ungeachtet etwaiger Eigenbestände in diesen Produkten. Diese Publikation ersetzt nicht die persönliche Beratung. Sie dient nur zu Informationszwecken und gilt nicht als Angebot oder Aufforderung zum Kauf oder Verkauf. Für weitere zeitnähere Informationen über konkrete Anlagemöglichkeiten und zum Zwecke einer individuellen Anlageberatung wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageberater.