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Gesamter Edelmetallmarkt stabil

03.12.2008  |  Martin Siegel
Der Goldpreis schwankt im gestrigen New Yorker Handel zwischen 773 und 785 $/oz und schließt mit 781 $/oz genau auf dem Eröffnungsniveau. Heute morgen gibt der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong leicht nach und notiert aktuell mit 778 $/oz um etwa 6 $/oz über dem Vortagesniveau. Die Goldminenaktien zeigen sich weltweit erholt und geben keinen Hinweis auf die kurzfristige Entwicklung.

An den physischen Edelmetallmärkten verbessert sich die Versorgungslage schrittweise. Die bessere Versorgung mit Gold- und Silberprodukten trifft allerdings in den letzten Tagen auf eine sprunghaft steigende Nachfrage, so daß zu befürchten ist, daß der Markt bis zum Jahresende wieder austrocknet. Weiterhin stehen viele Standardprodukte nur sporadisch oder überhaupt nicht mehr zur Verfügung. Da einige Raffinerien die Produktion bis zum Jahresende bereits verkauft haben und vor dem Jahreswechsel keine Aufträge mehr entgegen nehmen, dürfte die Versorgungslage in den nächsten Wochen weiter schlecht bleiben.

Auf Eurobasis kann der Goldpreis bei einem nachgebenden Dollar leicht zulegen (aktueller Preis 19.702 Euro/kg, Vortag 19.621 Euro/kg). Langfristig befindet sich der Goldpreis im Haussetrend in Richtung unserer Zielmarke von 1.400 $/oz. Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends praktisch für ausgeschlossen. Eine sich zuspitzende Finanzkrise an den Papiergeldmärkten (incl. der dann wertlos verfallenden Zertifikate auf Gold) könnte dabei jederzeit zu einem explosionsartigen Goldpreisanstieg führen.

Silber erholt sich parallel zum Goldpreis (aktueller Preis 9,48 $/oz, Vortag 9,35 $/oz). Platin entwickelt sich seitwärts (aktueller Preis 821 $/oz, Vortag 814 $/oz). Palladium gibt weiter nach (aktueller Preis 174 $/oz, 177 $/oz). Die Basismetalle bleiben im Abwärtstrend und verlieren erneut zwischen 1 und 2%.

Der New Yorker xau-Goldminenindex erholt sich um 6,7% oder 6,0 auf 94,9 Punkte. Bei den Standardwerten ziehen Yamana 10,5%, Kinross 9,2% sowie Goldcorp und Newmont jeweils 6,9% an. Bei den kleineren Werten gewinnen Stillwater 21,8%, Kirkland Lake 11,7% und Gabriel 7,0%. Gegen den Trend fallen Minefinders 11,1% sowie Richmont und Vista jeweils 6,7%. Bei den Silberwerten erholen sich Apex 24,5%, Coeur d’Alene 9,8% und Hecla 9,0%.

Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel stärker. Harmony gewinnen 12,7%, Gold Fields 11,0% und Anglogold 9,0%.

Die australischen Goldaktien entwickeln sich heute morgen uneinheitlich mit einer etwas freundlicheren Tendenz. Bei den Produzenten verbessern sich Kingsgate 14,5% und Dominion 6,6%. St. Barbara gibt 6,3% nach. Bei den Explorationswerten ziehen Saracen 29,0%, Catalpa 15,0%, Integra 11,5% und Highlands Pacific 8,9% an. Compass verliert 13,7%. Bei den Basismetallwerten erholen sich CBH und Perilya jeweils 7,1%. Rio Tinto gibt um 5,6% (Vortage -8,7%, -8,4%) weiter nach.


Westgold

Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) kann die auf hohem Niveau stabile Nachfrage nach Gold und Silber auch weiterhin nicht in vollem Umfang befriedigen. Derzeit haben wir im Goldbereich und im Silberbereich einige 1 oz-Stücke zur Verfügung. Zum Jahresende zeichnet sich jedoch eine Verschlechterung der Versorgungslage ab. Die Verkaufsneigung nimmt wieder ab und liegt aktuell bei etwa 10 Käufern auf 1 Verkäufer. Unsere Preisliste finden Sie auf www.westgold.de.


Analyse

03.12.08 Freeport (NA, Kurs 21,82 $, MKP 12.340 Mio A$) meldet für das Septemberquartal (Juniquartal 2007) eine Produktion von 385.000 t Kupfer (454.000 t Kupfer), 269.000 oz Gold (913.000 oz Gold) und 9.500 t Molybdän (6.800 t Molybdän). Die Kupferproduktion stammt zu jeweils etwa einem Drittel aus Nord- und Südamerika sowie aus Indonesien. Das Gold wird vor allem in Indonesien gewonnen. Für das Dezemberquartal erwartet Freeport einen leichten Anstieg der Kupfer- und Goldproduktion. Bei Nettoproduktionskosten für das Kupfer von 1,29 $/lb (0,53 $/lb) und einem Verkaufspreis von 3,14 $/lb (3,33 $/lb) fiel die Bruttogewinnspanne von 2,80 $/lb auf 1,85 $/lb zurück. Der operative Gewinn erreichte 1,1 Mrd A$, was einem aktuellen KGV von 2,7 oder 0,90 $/lb Kupfer entspricht. Bei einem aktuellen Kupferpreis von etwa 1,60 $/lb und der zurückgefallenen Preise für die Beiprodukte Gold und Molybdän dürfte Freeport derzeit mit Verlusten arbeiten. Die Lebensdauer der Reserven in der indonesischen Grasberg Mine, der wichtigsten Mine der Freeport, liegt bei über 20 Jahren. Die Quartalsdividende wurde auf 0,50 $ erhöht, was einer Rendite von 9,5 % entspricht. Es ist zu erwarten, daß die Dividende gekürzt oder ganz gestrichen wird. Freeport hat keine Verpflichtungen aus Vorwärtsverkäufen. Am 30.09.08 (30.06.07) stand einem Cashbestand von 1,8 Mrd A$ (2,5 Mrd A$) eine Kreditbelastung von 30,4 Mrd A$ (27,8 Mrd A$) gegenüber.

Beurteilung: Freeport präsentiert sich als einer der weltgrößten Kupfer- und Goldproduzenten. Durch die anstehenden Verluste wirkt sich die riesige Kreditbelastung extrem negativ aus, so daß durchaus ein Konkursrisiko besteht. Sollte sich der Kupferpreis erholen, ergibt sich andererseits ein Aktienkurspotential von mehreren 100 %. Wegen der extrem unsicheren Aussichten geben wir kein Kursziel für Freeport an.

Empfehlung: Keine Empfehlung, aktueller Kurs 21,82 $. Freeport wird an mehreren deutschen Börsen gehandelt (vgl. Verkaufsempfehlung vom 23.10.08 bei 106,73 $).


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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