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Hohe Volatilität dank geringer Liquidität - EUR-USD kurzzeitig bei 1.4719, ...

19.12.2008  |  Folker Hellmeyer
Hohe Volatilität dank geringer Liquidität - EUR-USD kurzzeitig bei 1.4719, dann bei 1.4185!


Der Euro eröffnet heute bei 1.4270, nachdem gestern im europäischen Geschäft Höchstkurse bei 1.4719 markiert wurden. Im Nachgang kam es im US-Handel zu Tiefstwerten bei 1.4185. Der USD notiert gegenüber dem JPY aktuell bei 89.00. Carry-Trades zeigen sich äußerst ambivalent. EURJPY konnte sich in der Spitze bis auf knapp 131 befestigen und notiert aktuell bei 127,00. EURCHF ist dagegen unter deutlichen Druck gekommen und stellt sich auf 1.5370.

Zum Jahresende werden immer mehr Bücher geschlossen, so dass die Liquidität im Markt massiv abnimmt. Entsprechend können bereits kleine Orders unüblich große Marktbewegungen auslösen. Die Bank of Japan hat ihren Leitzins von zuvor 0,3% auf 0,1% gesenkt und bewegt sich damit faktisch in der Nullzinspolitik. Die Entscheidung fiel mit einem Votum von 7 zu 1 zu Gunsten der Zinssenkung.

Damit bewegen sich die Fed (0,00-0,25%), die BoJ (0,10%) und die SNB (0,5%) im engsten Dunstkreis der Nullzinspolitik.

Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Gruppe weiteren Zulauf erhält ist als nachhaltig groß anzusehen. Die BoE ist definitiv ein ernst zunehmender Aspirant.

So wie wir die EZB kennen, wird die EZB sich zinspolitisch gemäß ihrem Stabilitätsmandat so lange wie möglich von dieser Gruppe so weit wie möglich entfernt halten.

Der deutsche IFO-Index sank per Dezember 2008 von zuvor 85,8 auf 82,6 Punkte und markierte damit den niedrigsten Stand seit 1982. Analysten hatten einen Rückgang auf 84,0 Zähler erwartet. Finanzkrise und Rezession neben einer Kreditklemme im Außenhandel und auch in anderen selektiven Feldern stellen eine Gemengelage dar, die den Gemütszustand Zuversicht nicht positiv befördern kann.

Die Bewertung der aktuellen Lage verschlechterte sich von 94,9 auf nun 88,8 Punkte. Die Erwartungskomponente verlor von 77,6 auf 76,8 Zähler.

Für das vierte Quartal implizieren die aktuellen Werte eine Fortsetzung des Rückgangs der Wirtschaftsleistung in Deutschland und damit das dritte Quartal in Folge Kontraktion im Quartalsvergleich.

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Die Wirtschaftsdaten aus den USA lieferten Molltöne. Gleichwohl waren die Daten besser als in der Konsensusprognose unterstellt:
  • Die Arbeitslosenerstanträge per 13. Dezember 2008 stellten sich auf 554.000 nach zuvor 575.000. Analysten hatten einen Rückgang auf 560.000 unterstellt.

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  • Die Frühindikatoren per November verzeichneten einen Rückgang um 0,4%. Marktbeobachter hatten ein Minus in Höhe von -0,5% unterstellt.

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  • Der Philadelphia Fed Survey per Dezember 2008 setzte hinsichtlich der Markterwartung bei -40,2 Punkte heftige positive Duftmarken bei -32,9 Zähler.. Die Subindices konnten diese positive Überraschung jedoch in der Gesamtheit nicht spiegeln. So sank der Auslieferungsindex von -18,8 auf -28,7 Punkte. Der Beschäftigungsindex verlor von -25,2 auf -28,7 Punkte. Der Auftragsindex verbesserte sich dagegen von -31,4 auf-25,2 Punkte. Der beigefügte Chart verdeutlicht trotz des unerwarteten Anstiegs, dass das Niveau unverändert als rezessiv bezeichnet werden muss.


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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das unverändert den Euro favorisiert. Erst ein nachhaltiges Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.3980 - 10 neutralisiert den positiven Bias des Euros.
Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank





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