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Krösus erste Goldmünze der Welt

Lydien (lat. Lydia) ist der Name einer Landschaft im Altertum. Sie befand sich an der Mittelmeerküste Kleinasiens in der heutigen Türkei hinter den vorgelagerten Inseln Lesbos, Chios und Samos. Das Gebiet erststreckte sich um das heutige Izmir. In früheren Zeiten hies das Gebiet auch Mäonien.

Lydien soll ein reiches und mächtiges Land gewesen sein, wobei der Reichtum auf Gold, das aus einem seiner Flüsse gewonnen wurde, und seine Lage an Handelsstrassen beruhte. Der Sage nach führte der Fluss Gold, weil König Midas seinen Fluch, alles was er berührte in Gold zu verwandeln, in diesem Fluss abgewaschen haben soll.

Der letzte König war Krösus (griech. Kroisos, lat. Croesus) der aufgrund einer Fehldeutung des Orakels von Delphi gegen die Perser in den Krieg zog und gegen König Kyros II eine schwere Niederlage erlitt. Im Athener Nationalmuseum ist die 1,94 m große, oben abgeibildete, Statue des Kroisos ausgestellt. Die Grabfigur besteht aus Marmor und aufgrund der stilistischen Merkmale kann die Figur des Kroisos in die Zeit um 520 v.Chr. datiert werden.

Krösus ging nicht nur wegen dieser Fehldeutung in die Geschichte ein. Sagen umwoben war auch sein Reichtum.

Durch den Rohstoffreichtum Kleinasiens und Tributzahlungen der griechischen Städte Ioniens verfeinerten die Städte Kleinasiens den Tauschhandel. Im ausgehenden 7. Jhr. Vor Chr. bei dem Edelmetall ein Wertmesser war und somit Geldcharakter angenommen hatte, führte dies zur "Erfindung" der Münze! Durch Aufprägung eines Siegelbildes wurden Elektronklümpchen (eine natürliche Gold-Silberlegierung)  zu Münzen geschlagen, die ein bestimmtes Gewicht und/oder den Edelmetallwert garantierten.

Der sagenhaft reiche König Kroisos war der erste, der Münzen in purem Gold nach ihm "Kroiseios" genannt prägen liess. Die Vorderseite zeigt das Wappen des Herrschers: Auf der rechten Seite ist ein Stiervorderteil zu sehen, dem ein Löwenvorderteil zugewandt ist. Die Rückseite ist in den Anfängen noch bildlos (in der Fachsprache "quadratum incusum" genannt) und weist auf die Prägetechnik hin: Ein Eisen, das eine rauhe Oberfläche besass, um das Abrutschen zu verhindern, wurde auf den Schrötling auf den Verderseitenstempel aufgelegt worden war, aufgesetzt, und durch einen kräftigen Hammerhieb entstand daraus eine Münze.

Krösus hat ein umfassendes, bimetallisches Münzsystem entworfen das auf einem schweren Goldstater von 10, 6 g und einem leichten Goldstater von 8,1 g beruhte. Das meisterhafte Währungssystem des Krösus mit 16 verschiedenen Nominalen fand in der Antike nie wieder seinesgleichen.

 

© Rainer Meier, ZPMO AG


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