Prof. Dr. Thorsten Polleit (* 1967) ist Honorarprofessor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth. Er hat 13 Jahre im internationalen Investment-Banking als Ökonom gearbeitet, von 2012 bis 2023 bei einem führenden internationalen Edelmetallhandelshaus. Seine Lehr- und Forschungsschwerpunkte sind Geld- und Kapitalmarkttheorie, Erkenntnistheorie, Dogmengeschichte. Thorsten Polleit ist Adjunct Fellow beim Ludwig von Mises Institut, Auburn, USA, und Präsident des Ludwig von Mises Institut Deutschland.
Er ist Autor zahlreicher Aufsätze in Peer-Reviewed Journals und Bücher ("Des Teufels Geld" (2023), "The Global Currency Plot" (2022)).
Seit Anfang 2024 gibt er "Dr. Polleits BOOM & BUST REPORT" heraus: www.boombustreport.com heraus.
Der Westen erblickt in sehr harten Sanktionen das Instrument, um Russland für den militärischen Angriff auf die Ukraine zu bestrafen und zur Umkehr zu bewegen oder gar einen "Regime Change" herbeizuführen. So sehr man auch hoffen mag, dass dadurch Frieden geschaffen wird: Die ungewollten Nebenwirkungen könnten noch sehr schmerzhaft werden, vor [...]
Der politisch initiierte Umbau der Volkswirtschaften, weg von fossilen Brennstoffen, hin zu erneuerbaren Energien, die Liebäugelei mit einer Art "Post-Wachstumsökonomie", das beständige Zurückdrängen der Reste der freien Marktwirtschaft verursachen gewaltige volkswirtschaftliche Kosten, die, wenn die Bevölkerungen ihr ganzes Ausmaß erkennen [...]
Hat die Inflation erst einmal begonnen, in die Höhe zu klettern, lässt sie sich nur schwer wieder stoppen. Dazu muss man wissen, dass im heutigen Geldsystem, einem ungedeckten Papiergeld beziehungsweise auch Fiat-Geldsystem, die Inflation keine Naturkatastrophe, sondern dass sie stets das Ergebnis einer fehlerhaften oder mitunter auch [...]
Ebenso wurde in Europa Gold kräftig nachgefragt: Frankreich +42 Prozent auf 7,2 Tonnen, Italien +19 Prozent auf 9,0 Tonnen, Spanien +24 Prozent auf 2,6 Tonnen, Großbritannien +26 Prozent auf 13,3 Tonnen. Moderat(er) ging es in Deutschland zu: +4 Prozent auf 44,5 Tonnen, in der Schweiz +1 Prozent auf 9,7 Tonnen. Für Industrie- bzw. Technologiezwecke [...]
"Dass jede Nation verrecken würde, die, ich will nicht sagen, für ein Jahr, sondern für einige Wochen die Arbeit einstellte, weiß jedes Kind." Salopp gesagt teilt uns Marx mit diesen Worten hellsichtig mit, wohin ein "Lockdown", also eine staatlich diktierte Vollbremsung des Wirtschaftslebens, führt: in den Untergang. Heutzutage gilt diese [...]
Dadurch wird ein künstlicher Aufschwung in Gang gesetzt. Ein solcher Aufschwung kann jedoch nur anhalten, solange der Marktzins künstlich niedrig bleibt beziehungsweise im Zeitablauf weiter absinkt. Anders gesagt: Es ist erforderlich, dass das künstliche Kreditangebot und die damit erzeugte Geldmenge im Zeitablauf weiter zunehmen. Geschieht das [...]
Wie erwartet hat die EZB hat auf ihrer heutigen Sitzung die Leitzinsen unverändert gelassen. Die Anleihekäufe des PEPP werden Ende März 2022 auslaufen. Die Anleihekäufe des APP werden zwar in den kommenden Monaten etwas reduziert, werden jedoch bis auf weiteres fortgeführt. Auch das sind keine Überraschungen.
Keine Überraschung: Die Fed hat auf ihrer heutigen Sitzung ihren Leitzins unverändert in einer Bandbreite von 0,0 bis 0,25% belassen. In der Pressekonferenz deutete Fed-Vorsitzende Jerome H. Powell an, dass es bereits im März die erste Zinserhöhung geben wird, gefolgt von weiteren Anhebungen des Zinses im Jahresverlauf. Für die Märkte war das keine [...]
Der Einkommensrückgang, vor allem die ungestüme Verschuldung der Staaten im Zug der Corona-Krise, haben die Schuldenquote Ende 2020 auf 98 Prozent anschwellen lassen. Dadurch ist der Einfluss der Staaten auf das Wirtschafts- und Gesellschaftsleben gewaltig angestiegen. Das Wohl und Wehe von Firmen und Arbeitsplätzen hängt mehr denn je von [...]
Damit ist ein ganz entscheidender Aspekt angesprochen: Die Prioritäten in der Geldpolitik haben sich verschoben. Es geht nicht mehr darum, die Inflation der Konsumgüterpreise (relativ) niedrig zu halten, es geht darum, die Inflation "kontrolliert" zu erhöhen, um dadurch eine Entwertung der ausstehenden Schulden - vor allem der Schulden von Staaten [...]
Diese Zahlen mögen genügen, um die Euro-Geldbesitzer zu alarmieren und sie vor allem zwei Fragen stellen zu lassen: Ist der Preisanstieg nur vorübergehend? Und was löst ihn aus? Die Antwort auf die erste Frage ist: nein, weil die Antwort auf die zweite Frage wie folgt lautet: Die Europäische Zentralbank (EZB) ist dabei, die Kaufkraft der [...]
Im Zeitraum 2007 bis November 2021 betrug das Wachstum der Geldmenge M3 in der Türkei 20 Prozent pro Jahr im Durchschnitt, die Konsumgüterpreise stiegen durchschnittlich um 10 Prozent pro Jahr. Im November 2021 hat das Geldmengenwachstum sogar knapp 35 Prozent erreicht - vor allem auch eine Folge der Zinssenkungspolitik, die die Zentralbank der [...]