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2.4. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges

 

Zum dritten und vorläufig letzten Versuch, eine Art Goldstandard einzuführen, kam es gegen Ende des Zweiten Weltkrieges. Unter der neuen Führungsmacht USA wurde das "Bretton-Woods-System" eingeführt und Anfang der 1970er Jahre von Präsident Nixon verkündet.

Geschaffen wurde ein System grundsätzlich fester, aber in Ausnahmesituationen anpassbarer Wechselkurse mit einer Deckung der Währungen durch Gold- und Devisenreserven der Zentralbanken. Als Reservewährungen galten nur der US-Dollar und das englische Pfund. Es entstand ein Gold-Devisen-Standard.

Kernpunkt des Systems blieb das Gold, sodass alle Zentralbanken gegenüber anderen Zentralbanken verpflichtet waren, Währung gegen Gold zu einem festen Kurs (35 Dollar pro Feinunze) einzutauschen. Um das Funktionieren des Systems zu gewährleisten, wurde der IWF (Internationale Währungsfonds) als Überwachungsinstanz ins Leben gerufen.

Die Vormachtstellung der USA, eine Reservewährung selbst zu erzeugen, ging so lange gut, wie diese eine disziplinierte Geldpolitik betrieben und die übrige Welt den Dollar als genauso gut wie Gold betrachtete.
Doch als die USA im Zuge von Johnsons «New Society»-Programm und mit den gewaltigen Defiziten des Vietnamkrieges über ihre Verhältnisse lebten, auf Teufel komm raus Dollars (aus dem Nichts) produzierten und damit die weltweite Inflation anheizten, begann das Vertrauen in die Stärke des Dollars zu schwinden.
Die Dollarreserven aller nichtamerikanischen Zentralbanken überstiegen die US-Goldreserven bei weitem.

Die USA waren theoretisch gesehen bankrott.

Frankreich forderte die USA auf, die französischen Dollarreserven nicht nur in Gold umzutauschen, sondern auch nach Frankreich zu liefern. Mit diesem Akt beschworen die Franzosen eine politische Krise herauf, die sie letztendlich zu ihren Gunsten entscheiden konnten.

Doch der Mythos des starken US-Dollars war dahin. Gold hatte den US-Dollar scheinbar besiegt.
Am 15. August 1971 stoppte der damalige US-Präsident Richard Nixon die Eintauschbarkeit von Dollars in Gold. Die endgültige Demonetisierung des Goldes hatte begonnen.

Der langfristige Verlierer des Zusammenbruchs von Bretton Woods war trotzdem nicht der Dollar, sondern Gold.
Bereits 1973 wurde das Bretton-Woods-System vom System flexibler Wechselkurse ohne Bindung an Dollar und Gold abgelöst. Und 1976 empfahl der IWF seinen Mitgliedern die Aufhebung der Goldbindung der Währungen.


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