Edelmetalle: Rhodium
Rhodium (engl.: Rhodium) ist das 45. Element im Periodensystem und besitzt das Symbol „Rh“. Das seltene Übergangsmetall (Elementhäufigkeit: 80, zwischen Rhenium und Iridium) gehört zu den Platingruppenmetallen (PGM) und wurde im Jahre 1803 von dem englischen Chemiker William Hyde Wollaston (1766-1828) entdeckt. Er versetzte eine aus Südamerika stammenden Rohplatinerzprobe mit Königswasser (= Salzsäure und Salpetersäure) und fand unlösliche Rückstände vor. Nach einer Abtrennung der bis dahin bekannten Platinmetalle erhielt der englische Chemiker durch Zugabe von Alkohol rote Kristalle von Ammonium-Hexachlororhodat. Das anschließende Glühen im Wasserstoffstrom isolierte das neue Metall und erhielt den Namen nach der rosenroten Farbe seiner Verbindungen in Anlehnung an das griechische Wort "rhódon" (Rose).
Aufgrund seines hohen Schmelzpunktes und seines ausschließlichen Vorkommens in Verbindung mit Begleitelementen aus der Platinfamilie sowie Gold und Silber ist die industrielle Gewinnung von Rhodium sehr aufwendig. Es wird in der Regel als Ammonium-Hexachlororhodat (NH4)3RhCl6 gewonnen und mittels Wasserstoff bei hohen Temperaturen zum Metall reduziert.
Genutzt werden Vorkommen in Südafrika (deckt ca. 2/3 der Jahresproduktion von ungefähr 700.000 oz ab), in Russland (Ural), Nord- und Südamerika, sowie die sulfidischen Kupfer-Nickelerze des Sudbury-Komplexes in Ontario.
Eigenschaften
Rhodium ist ein silberweißes Metall mit einem hohen Oberflächenglanz, das härter als Platin, jedoch nicht ganz so hart wie Iridium ist. Die Wärmeleitfähigkeit, die elektrische Leitfähigkeit und das Reflexionsvermögen ist höher als bei den anderen Platinmetallen. Erst bei Temperaturen von über 600°C oxidiert Rhodium mit reinem Sauerstoff zu Rhodium(III)-Oxid, das bei höheren Temperaturen wieder zerfällt. Es sind zwei Modifikationen bekannt. Bei hohen Temperaturen geht das kubisch raumzentrierte alpha-Rhodium in kubisch flächenzentriertes beta-Rhodium über.
Das Metall mit einer Dichte von 12,41 g/cm³ (Gold: 19,32 g/cm³), einer Härte (nach Mohs) von 7 und einem Schmelzpunkt von 1.964 °C lässt sich gut dehnen und hämmern. Von Mineralsäuren wird es nicht angegriffen. Auch Königswasser vermag nur Rhodiumpulver langsam aufzulösen. In Cyanid-, Alkali- und Sodaschmelzen löst es sich rasch auf.
Alle Rhodiumverbindungen sind hochgradig giftig und krebserregend. Zudem ist es feuergefährlich. Es besteht die Gefahr von Staubexplosionen, wenn angehäuftes Rhodiumpulver oder Granulat mit Luft in Kontakt kommt. Bei Reaktionen mit Sauerstoffdifluorid besteht Brandgefahr.
Anwendung
Rhodium wird hauptsächlich als festigkeitssteigernder Zusatz in Platin- und Palladiumlegierungen verwendet. Typische Anwendungsbeispiele sind: Heizspiralen, Düsen für die Herstellung von Glasfasern, Thermoelemente, Zündkerzenelektroden im Luftfahrtbereich, Laborgeräte und Kontaktwerkstoffe. Katalysatoren in der chemischen Industrie (Ammoniakverbrennung) und für Kraftfahrzeuge verbrauchen den Löwenanteil von rund 90% der Rhodium-Jahresproduktion.
Aufgrund des guten Reflexionsvermögens und seiner chemischen Beständigkeit wird es zur galvanischen Beschichtung (Rhodinieren) hochwertiger Spiegel, Teleskope oder OP-Leuchten eingesetzt. Gelegentlich werden auch Uhrengehäuse und Füllfederhalter auf diese Art rhodiniert. Ringe aus Weißgold erhalten meistens einen galvanischen Überzug aus Rhodium.
Rhodium zu Anlagezwecken
Rhodium ist kein traditionelles Anlagemedium! Das Edelmetall gibt es weder in Form von Münzen noch Barren, sondern nur in Puderform in Dosen (1 kg, 3 kg und 5 kg, selten auch 10 kg von INCO oder J. Matthey) oder in Flaschen (500 g von Heraeus, Hanau).
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