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Indizes

 

Die Indizes des Rohstoffsektors können in zwei Arten eingeteilt werden. Es gibt Indizes auf Rohstoffe (Metalle, Energie, etc.) und Indizes auf Rohstoffproduzenten (Minengesellschaften).

Der wohl bekannteste und älteste Rohstoffindex ist der CRB-Future Index (Commodity Research Bureau), der mittlerweile vom CCI (Continuous Commodity Index) abgelöst wurde. So wird er heute oft noch als “Old CRB” bezeichnet. Der Index wurde 1956 eingeführt und besteht aus 17 gleichgewichteten Rohstoffen aus allen vier Rohstoffgruppen (Energie, Metalle, weiche Rohstoffe, Landwirtschaft), die alle an Börsen in den USA gehandelt werden. Der Hauptunterschied zum GSCI besteht sicherlich darin, dass die einzelnen Futures als Bestandteile des Indexes nicht gewichtet werden. Des Weiteren wird vom Commodity Research Bureau auch ein täglicher Spot-Preisindex berechnet. Er beinhaltet gegenwärtig 22 Rohstoffe, die aber nicht alle börsengehandelt sind.
Auf den CRB werden seit Juni 1986 Futures und seit Oktober 1988 Optionen auf Futures an der New York Futures Exchange (einer 100%-en Tochtergesellschaft der New York Cotton Exchange) gehandelt.

Goldman Sachs entwickelte 1991 den Goldman Sachs Commodity Index, kurz GSCI, der anschließend mit Hilfe von historischen Index-Datenreihen bis ins Jahr 1970 zurück berechnet wurde. Der Index bildet die Investmenterträge von derzeit 25 liquide handelbaren Rohstoffen und Rohwaren aus den Bereichen Industriemetalle, Edelmetalle, Energie, Landwirtschaft und Viehzucht entsprechend ihrem Weltproduktionsgewicht ab. Ein wichtiger Unterschied des GSCI zu anderen Indizes ist, dass er ein reiner Futuresindex ist, sich also aus Futureskursen von Rohstoffen zusammensetzt.
Der Futurehandel findet an der Chicago Mercantile Exchange statt (plus Option auf den Future).

Der jüngste Rohstoffindex ist der Dow Jones-AIG Commodity Index, kurz DJ-AIG Index, der im Gegensatz zu den beiden anderen Indizes die Gewichtung ausschließlich nach der wirtschaftlichen Bedeutung des jeweiligen Rohstoffes innerhalb der globalen Wirtschaft vornimmt. Die Bedeutung wird aus aktuellen Produktionszahlen sowie aus Zahlen der Handelsaktivitäten ermittelt. Am Anfang des Jahres erfolgt eine Überprüfung und gegebenenfalls eine Neuausrichtung des Indexes. Der Index enthält 20 Rohstoffe aus den Bereichen Edel- und Industriemetalle, Energie und Grundnahrungsmittel. Dabei gelten folgende Regeln: Eine Gruppe darf nicht mehr als 33% und jeder Rohstoff muss im Einzelnen mit mindestens 2% gewichtet sein. Für die Einhaltung der Regeln ist die Dow Jones & Company und die AIG Trading Group verantwortlich.

Bei den Indizes auf Rohstoffproduzenten ist die Auswahl wesentlich größer. Länder wie die USA (XAU- und HUI-Index), Kanada (TSI), Südafrika (JSE) und Australien haben länderspezifische bzw. länderübergreifende Indizes erstellt. Zudem werden benchmarkorientierte Indizes von Investmenthäusern verwendet.

Der wohl bekannteste nordamerikanische Minenindex ist der Philadelphia Gold and Silver Sector Index, besser bekannt unter seinem Kürzel "XAU-Index". Der Index umfasst 10 wichtige gehedgte und ungehedgte Gold- & Silberproduzenten und wurde erstmals 1979 bei einem Stand von 100 Punkten eingeführt.
Als fast einziger Minenindex wird auf den XAU auch ein Future mit Call- und Put-Optionen gehandelt.

Der AMEX Gold Bugs Index, kurz HUI-Index, wurde 1996 mit einem Indexstand von 200 Punkten eingeführt und umfasst 12 Goldminengesellschaften, die am Börsenplatz New York gelistet sind. Die Besonderheit des AMEX Gold Bugs Index, beispielsweise im Gegensatz zum XAU-Index, ist die Fokussierung auf weitestgehend ungehedgte Goldminenwerte. Das in der Fachsprache auch als Hedging bezeichnete Vorgehen bedeutet, dass die Gesellschaften ihre zukünftige Goldproduktion zu einem festgelegten Preis im Voraus verkaufen. Im amerikanischen HUI-Index sind daher nur Unternehmen aus dem In-/Ausland vertreten, die ihre Goldproduktion für weniger als zwei Jahre zu einem festgelegten Termin verkauft haben. Die No-Hedging Politik beeinflusst aber auch das Kursverhalten des Indexes, der im Vergleich zum XAU-Index eine bessere Performance vorweisen kann. Der Index wird von der American Stock Exchange vierteljährlich angepasst. Die Gewichtung einzelner Werte ist unterschiedlich.

Eine direkte Spekulation auf einen der genannten Indizes ist nur in den jeweiligen Heimatländern mittels Futureshandel oder per Optionen möglich. Im deutschsprachigen Raum kann ein Anleger nur mit Zertifikaten und theoretisch mit Optionsscheinen auf Rohstoffindizes und Minenindizes handeln.
Unter Anwendung von Zertifikaten auf den HUI-Index (z.B. von RBS), der DJ-AIG Index (z.B. von Sal. Oppenheim) kann ein Trader diese Indizes meist in beide Richtungen (Call und Puts) handeln.

 

Zusammenfassung:

  • ein Direkthandel von Indizes mittels Futures oder Optionen ist in Deutschland nicht möglich
  • die einzige Ausnahme stellen Zertifikate auf diverse Indizes dar
  • Beachten sie bitte, wie bei jeder Art der Wertanlage, den Risikohinweis/Haftungsausschluß/Disclaimer!

 

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