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Edelsteine

Auf den ersten Blick haben Edelsteine (Diamanten, Rubine, Saphire,..) mit den Edelmetallen nichts gemeinsam. Doch es gibt drei Berührungspunkte, die zumindest eine kurze Erwähnung an dieser Stelle rechtfertigt:
Edelsteine werden ähnlich exploriert und gefördert wie Edelmetalle, Goldschmuck ist teilweise mit Brillanten verziert und letztendlich können diese Steine auch als Anlagemedium genutzt werden. Eine ausgiebige Beschreibung, Hintergründe und Eigenschaften von Edelsteinen, speziell über Diamanten, ist in der Rubrik Basiswissen zu finden.

Diamanten, die sich als Wertanlage eignen, sind ausschließlich Steine von höchster Qualität und bestimmter Größe. Die Rohdiamanten werden in der Regel im klassischen runden Brillantschliff verarbeitet und von international anerkannten Gutachtern ab einem Gewicht von 0,20 Carat zertifiziert. Das Institut "Hoher Rat für Diamant" (HRD) in Antwerpen, das "Gemolocial Institute of America" (GIA) in New York sowie die beiden deutschen Institute sind international bekannte Adressen, die weltweit und uneingeschränkt hinsichtlich Echtheit und Qualität der Steine garantieren.

Die Bewertung von Diamanten wird anhand von 4 Eigenschaften ermittelt. Die Methode "4 C" steht dabei im Mittelpunkt und bezieht sich auf die 4 Anfangsbuchstaben der englischen Wörter:
(1) Carat - Gewicht, (2) Color - Farbe, (3) Clarity - Reinheit und (4) Cut - Schliff
Mit diesen vier Eigenschaften wird heute - international - der Wert eines Diamanten beschrieben. Die Herkunft des Rohsteins, im Farbedelsteinhandel sonst oft ein Bewertungskriterium, spielt bei Diamanten keine Rolle.

Trotz weitgehender Ähnlichkeiten gibt es für die Diamantgraduierung bis heute keine weltweit einheitliche Nomenklatur, die in den Begriffen wie auch in deren Definitionen einheitlich ist. Für Deutschland und andere europäische Staaten wurden 1979 die CIBJO-Regeln ratifiziert; in Belgien graduiert man nach den Regeln des International Diamond Council (IDC). In Skandinavien hat sich die Skan DN Norm von 1969 durchgesetzt, und das GIA in den USA arbeitet nach den Regeln der Federal Trade Commission.
Die Regeln sind weitgehend ähnlich, aber es gibt bedauerlicherweise Differenzen bei der Bewertung der Proportionen.

Ein Nichtfachmann kann den Wert eines Steines, zumal jedes Stück ein Unikat darstellt, nur schwer selbst bestimmen. Der scheinbar kleinste Unterschied im Edelstein kann Wertdifferenzen bis zu mehreren Tausend Euro verursachen. Auch Fluoreszenz oder Schlierenbildung mindern den Preis eines Diamanten. Der Anleger ist daher von einer Expertise des Fachmannes abhängig. Nicht umsonst heißt es: Diamantkauf ist vor allem eine Vertrauenssache.

In Antwerpen wird monatlich (!) ein Preisindex veröffentlicht, der die kurzfristigen und langfristigen Tendenzen der Preisentwicklung von einigen wichtigen Diamantqualitäten darstellt. Die Preissteigerung liegt über der Inflationsrate. Wer aber seinen erworbenen Diamanten lediglich als Sachwert betrachtet und diesen bereits nach kurzer Zeit wieder veräußern will, der wird wahrscheinlich enttäuscht sein.

Der Diamanthandel spielt sich in verschiedenen Handelsstufen ab. Es beginnt bei den Minen, die die Steine explorieren und fördern, geht dann weiter über die Rohstein-Aufkäufer bis hin zu den Verarbeitern (z.B. De Beers-Konzern), läuft dann weiter über Großhändler, Börsenhändler, Zwischenhändler bis hin zum Juwelier oder andere Einzelhändler, die den Diamant letztendlich an den Mann (oder besser: an die Frau) bringen.

Auch wenn der Diamant bei einem seriösen, vertrauenswürdigen Verkäufer zum realistischen Zeitwert gekauft wurde, braucht es eine längere Zeit, ehe der gestiegene Zeitwert die Handelskosten überholt hat. Kurzfristigen Verkäufern bläst also der Wind ins Gesicht.
Kurzfristig - oder gar aus einer Notlage heraus - lässt sich mit Diamanten kein Gewinn abschöpfen. Und in schlechten Zeiten, etwa in einer Rezession, herrscht keine Kauflust für schöne, aber überflüssige Dinge - Diamanten werden in solchen Momenten jedoch häufig vermehrt angeboten.

Bei Verkäufern, die lediglich Privatpersonen Anlage-Diamanten und zudem eine sichere Rendite von jährlich über 10% anbieten, ist äußerste Vorsicht und kritische Zurückhaltung geboten.
Nur 15 bis 20% aller weltweit geförderten Diamanten haben eine Schmucksteinqualität, wobei die große Masse sich im unteren Qualitätsbereich ansiedelt. Größere Stücke in guter Reinheit und Farbe, die für die langfristige Anlage in Frage kommen, sind äußerst selten. Wird zudem berücksichtigt, dass beim Schleifen ein Materialverlust von bis zu 60% auftritt, lässt sich erahnen, warum geschliffene Steine über 1 Carat zunehmend seltener werden und schon gar keine "Massenware" sein können..

 

Zusammenfassung:

  • Wenn überhaupt Edelsteine als Sachanlage, dann Diamanten.
  • Ohne Expertise keine Verkaufschance!
  • Jeder Diamant, ob ungeschliffen oder geschliffen, ist ein Unikat.
  • Bedingt durch Handel und Schleifvorgang riesiger Aufschlag auf den Rohdiamantenpreis.
  • Als "Notgroschen" für schlechte Zeiten ungeeignet.
  • Anbieter von Diamanten gibt es fast wie "Sand am Meer", daher unbedingt auf Seriösität & Kompetenz achten.
  • Diamantkauf ist eine Vertrauenssache.
  • Wenn als Anlageform, dann nur langfristig (10 und mehr Jahre) geeignet.
  • Der De Beers-Konzern kontrolliert weltweit den Diamantenmarkt.
  • Beachten Sie bitte, wie bei jeder Art der Wertanlage, den Risikohinweis/Haftungsausschluß/Disclaimer!

 

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