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Gerüchte um iranisches Öl-für-Gold-Programm halten an

02.02.2012  |  Roman Baudzus
Obwohl durch Indiens Regierung in der vergangenen Woche offiziell dementiert, halten sich nach wie vor hartnäckige Gerüchte über laufende Vorbereitungen zu einer zukünftigen Abwicklung indischer und chinesischer Käufe von iranischem Rohöl in Gold. Daneben wirkten sich auch die jüngsten Aktionen der Europäischen Zentralbank und der Federal Reserve äußerst positiv auf den Goldpreis aus. Die fragile Lage der Weltwirtschaft und wachsende geopolitische Spannungen leisteten zusätzlich ihren Beitrag um den Status der Edelmetalle als sicheren Hafen zu unterstreichen.

Nach bislang unbestätigten Spekulationen plant die indische Regierung den Abschluss einer Swap-Vereinbarung, um den Iran im Hinblick auf zukünftige Lieferungen von Rohöl auf Basis von Gold und der indischen Rupie zu bezahlen. Die Vereinigten Staaten hatten bereits Ende des Jahres 2011 ein Ölembargo gegen den Iran verhängt, dem sich die Europäische Union in der vergangenen Woche anschloss.

Indien und China befinden sich weltweit unter den größten Importeuren für iranisches Rohöl. Zusammen erweisen sich die beiden Staaten als Käufer von rund 30 Prozent der jährlichen Gesamtproduktion des Iran. Diese Transaktionen haben einen finanziellen Gegenwert von 30 Milliarden $. Sollten sich die an den Märkten hartnäckig haltenden Gerüchte bewahrheiten, könnte Gold eine Renaissance als globale Währung erfahren. Zum anderen würden die durch die US-Regierung und die Europäische Union verabschiedeten Sanktionen gegen das Mullah-Regime ausgehebelt.

Ob der Iran unter dieser Prämisse zu einem Einlenken im Atomstreit bereit sein wird, muss bezweifelt werden. Während die Teheraner Regierung in den vergangenen Jahren immer wieder darauf hingewiesen hatte, dass ihr Nuklearprogramm rein friedlichen Zwecken und zur zukünftigen Stromgewinnung diene, werfen die USA, Israel und Europa dem Land vor, an der Entwicklung von Atomsprengköpfen zu arbeiten.

Die entsprechenden Trägerraketen sollen laut Informationen des israelischen Geheimdienstes in spätestens zwei Jahren einsatzbereit sein. Solange werde Israel nach Ansicht renommierter Experten allerdings nicht warten.

In der Vergangenheit hatte Israel den Iran wiederholt mit Militärschlägen gedroht, die die Regierung von Premierminister Benjamin Netanyahu nach eigener Aussage notfalls auch ohne die Unterstützung der USA durchführen würde, da sich das Land durch das iranische Atomprogramm in seiner Existent bedroht fühlt. Der Iran hatte im Falle zusätzlicher Sanktionen durch die Westmächte in jüngster Zeit immer wieder vor einer Sperrung der Straße von Hormus gewarnt, durch die ein großer Teil des internationalen Ölhandels abgewickelt wird.

Analysten an den Rohstoffmärkten warnten vor einem Anstieg des Ölpreises auf über 150 $ pro Barrel (159 Liter), falls es im Nahen und Mittleren Osten zu einer Verschärfung der geopolitischen Lage kommen sollte. Der fragile Zustand der Weltwirtschaft trage ebenfalls dazu bei, sowohl den Gold- als auch den Silberpreis zu unterstützen. Auch verlieren immer mehr Investoren den Glauben an die Fähigkeit der Staatsführer der Europäischen Union, die in der Region um sich greifende Schuldenkrise unter Kontrolle zu bekommen.

Die Weltbank stellte in ihrem jüngst veröffentlichten Quartalsbericht die Vermutung an, dass sich Europa bereits wieder in einer Rezession befinde. In der Reaktion auf die wirtschaftliche Schwäche und den Druck auf den Bankensektor haben sich die großen Zentralbanken dazu entschlossen, die Märkte erneut mit unbegrenzter Liquidität zu beruhigen.

In einer solch hochbrisanten Lage sind Investoren gut beraten, einen Teil ihrer Vermögen und Ersparnisse in Gold oder Silber anzulegen. Beide Edelmetalle werden sich aufgrund ihres monetären Charakters auch weiterhin als sichere Häfen gegen Systemverwerfungen erweisen.


© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com/de



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