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Inflationsrate steigt - Korrektur bei Silber beendet?

05.03.2012  |  Markus Blaschzok
Da die FED in der Vorwoche keine Hinweise zu künftigen Geldmengenausweitungen gab, nutzten viele Investoren dies als Grund um nach der Rallye bei Gold, Silber und Euro Gewinne mitzunehmen. Da der Preis für Gold und Silber bis zur Handelseröffnung in den USA noch relative Stärke zeigte und kurz davor war ein neues Kaufsignal zu bilden sowie die Verluste mit 3,4 USD bei Silber und 100 USD bei Gold enorm stark waren, bleibt die Vermutung, dass die Zentralbanken mithalfen, das positive Momentum zu zerschlagen und die Investoren zu verunsichern.

Wer nicht mit Stopps seine Positionen abgesichert hatte, sah seine Kursgewinne dahinschmelzen. Wer hingegen weise die Stopps in Erwartung einer möglichen negativen Kursreaktion eng heranzog, konnte Stunden später wieder billig einsteigen. Dass die EZB an das Bankensystem einen zweiten dreijährigen Tender in Höhe von 530 Mrd. Euro zu einem Prozent ausgab, belastete den Eurokurs bis zur Handelseröffnung in den USA nur marginal.

Die zusätzlichen Mittel im Bankensystem sorgten auf den Anleihemärkten nicht für eine weitere große Entspannung der Renditen bei den PIIGS-Staaten, wie sie bei dem ersten Tender eintrat. Da die Ratingagenturen bisher noch kein Kreditereignis in Griechenland, sondern einen selektiven Zahlungsausfall sehen, wurden CDS (Credit Default Swaps) bisher nicht fällig. Der Derivateverband ISDA ist sich bisher nicht einig, ob die CDS bei einem möglichen zwangsweisen Schuldenschnitt fällig werden.

Dies würde eintreten wenn sich nicht genügend private Gläubiger zu diesem Schritt bereit erklären. Positiv ist nicht nur, dass sich die EZB dem Schuldenschnitt durch den Anleihentausch entzogen hat, sondern auch, dass der EZB-Rat beschloss, griechische Staatsanleihen sowie von Griechenland garantierte Wertpapiere vorübergehend nicht mehr als Sicherheiten für Kredite zu akzeptieren. Seitens der EZB ist es auch interessant, dass es nach Medienberichten zu Streitigkeiten zwischen Bundesbankpräsident Weidmann und EZB-Chef Draghi kam.

Offenbar fordert die EZB das Anwachsen der Forderungen im Rahmen des Zahlungsverkehrssystems Target 2 zu begrenzen. Die Bundesbank will hingegen die gelockerten Regeln für die Einreichung von Sicherheiten in diesen Geschäften wieder verschärfen. Im vergangenen Monat hatte man den nationalen Zentralbanken gestattet, auf eigenes Risiko Wertpapiere als Sicherheiten anzunehmen, die nach normalen Regeln nicht akzeptiert würden. Die Bundesbank hat mittlerweile Forderungen gegenüber der EZB aus Target2 in Höhe von 547 Mrd. Euro, deren Ausreichung nie durch einen demokratischen Prozess legitimiert wurde und deren künftige Rückzahlung fraglich erscheint.

Während die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA auf dem niedrigsten Niveau seit vier Jahren verharrten und eine konstant niedrige Arbeitslosenquote von 8,3% erwartet wird, verloren in der Eurozone seit Dezember 180.000 Menschen ihren Job. Die Arbeitslosenquote stieg somit auf 10,7% an. Die Inflation in der Eurozone stieg im Februar auf 2,7% an, während sie im Vormonat noch bei 2,6% lag. Die Inflationsrate bleibt der Schlüssel zur künftigen Wirtschaftsentwicklung und Arbeitslosigkeit. Das Markit-Institut befragte dazu Tausende Unternehmen in den Euroländern und kam zu dem Ergebnis, dass "der Kostenauftrieb so stark wie selten in der Umfragegeschichte ist.“ Dies entspricht unseren Berechnungen, wonach in diesem Jahr die vergangenen Geldmengenausweitungen erstmals deutliche Auswirkungen auf die Konsumentenpreise sowie die Unternehmensgewinne haben werden, was die Wirtschaftstätigkeit weiter belasten wird.


Weitere Entwicklungen

  • Nach neuesten Berechnungen wird Spanien das Defizitziel von 4,4% in diesem Jahr nicht erreichen. Anstatt einem Wirtschaftswachstum von 2,3 Prozent erwartet man nun eine Schrumpfung der Wirtschaft, die das Erreichen der Ziele unmöglich mache.

  • Die Auftragseingänge im Maschinenbau waren den dritten Monat in Folge gesunken. Zum Jahresauftakt lagen die Auftragseingänge real sechs Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres.





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