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Extrem negatives Sentiment | Netto-Long auf Mehrjahrestief

14.05.2012  |  Markus Blaschzok
Die Edelmetalle befinden sich noch immer in der Korrektur und während die Bild-Zeitung nun vor Inflation warnte, sehen immer mehr Analysten die Goldhausse längst an ihrem Ende angelangt. Im Hoch des Vorjahres sehen sie den Gipfel einer über zehnjährien Aufwärtsbewegung und sich mit den reisserischen Meldungen in der Bild-Zeitung bestätigt. Trittbrettfahrer springen auf den Zug auf und kopieren diese Meinung, sodass mittlerweile das spekulative Interesse an Gold auf ein Dreijahrestief und das für Silber schon fast auf ein Zehnjahrestief gesunken ist. Die CoT-Daten der CFTC belegen, dass das spekulative Interesse an Edelmetallen zum Erliegen gekommen ist. Die vorherrschende Meinung in der Bevölkerung ist derzeit, dass Gold viel zu teuer wäre. Darum verwundert es nicht, dass der physische Edelmetallhandel seit Monaten am Boden liegt.

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Entgegen der Meinung einer immer weiter wachsenden Anzahl von Experten in unzähligen Artikeln, die einen neuen Bärenmarkt beim Gold propagieren, ist es genau diese Marktstimmung, die das Tief einer Korrektur vor einer neuen Impulswelle kennzeichnet. Jedes Mal, wenn derartige Tiefs bei den Netto-Long-Positionen spekulativer Investoren auftraten, stand eine starke Aufwärtsbewegung bei Gold und Silber unmittelbar bevor. Deflationäre Tendenzen dürften wenn nur kurzfristig Auswirkungen auf die Edelmetalle haben, da die eine Billionen Euro der EZB noch immer treibend auf die Kurse von Aktien und Anleihen wirken dürften.

Doch in den USA läuf die "Operation Twist“ im kommenden Monat aus, was bedeutet, dass fortan die Geldmenge nicht mehr wachsen wird. Da man kurzfristige gegen langlaufende Staatsschulden tauschte, wird es nicht sobald zu einer signifikanten Reduzierung der Geldmenge kommen. Doch da bereits eine nicht weiterwachsende Geldmenge für Veränderungen bei Preisen und Zinsen sorgt, wird das schnell zu einem Problem, dem sich die FED stellen muss. Mit dem Ende einer jeden geldpolitischen Maßnahme, endete auch die Aufwärtsbewegungn an den Aktienmärkten und eine überfällige Korrektur setzte ein.

Noch bevor sich diese zu einem Crash ausweiten konnte, griffen die Notenbanken zu neuen geldpolitischen Mitteln. Mit dem Ende von QE1 kam die Korrektur am Aktienmarkt, worauf QE2 aufgelegt wurde, auf dessen Ende wieder eine Korrektur folgte und man daraufhin die "Operation Twist“ bei der US-Notenbank startete. Wenn der S&P 500 jetzt weitere 150-200 Punkte fällt, dann könnte sich die FED gezwungen sehen QE3 aufzulegen.

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Mit dessen Ankündigung sollten spätestens die Märkte, inklusive der Edelmetalle, eine neue Aufwärtsbewegung starten. Wie die Vergangenheit zeigt, müssen die Edelmetalle eine weitere Korrektur am Aktienmarkt nicht mehr zwingend mitvollziehen und können früher ein Tief ausbilden.

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Zusätzlich sollten die wieder aufgeflammten Probleme in Griechenland und Spanien für eine Erhöhung der Risikoaversion sorgen, was zusätzlich die monetären Edelmetalle stützen sollte. Die EU diskutiert über einen Aufschub der Hilfszahlungen für Griechenland, nachdem die mit der Regierungsbildung beauftragten Sozialisten die Zusagen zu den Reformen als null und nichtig erklärten und in Spanien steht nach der Verstaatlichung der Großbank "Bankia“ dem Bankensektor nun eine Restrukturierung bevor. Zur Stabilisierung des Bankensystems sollen branchenweit "Bad Banks“ eingeführt werden. Damit sollen zweifelhafte Immobilienpapiere ausgelagert und sozialisiert werden. Gut hingegen scheint die neue Vorschrift, dass die hießigen Banken ihre Rückstellungen für unproblematische Kredite auf 137 Mrd. Euro erhöhen müssen.

Dass jetzt selbst die Bundesbank mittelfristig mit Preissteigerungsraten von über zwei Prozent rechnet, dürfte Gold und Silber zusätzlich in die Arme spielen. Gemäß unseren Prognosen und entgegen der Meinung der meisten Analysten, verharrte die Inflation in der BRD im April bei 2,1%. Die Großhandelspreise stiegen im April auf Jahressicht gar um 2,4% an. Damit erfüllt sich sukzessive unsere vor einigen Monaten aufgestellte Prognose einer sich entwickelnden Stagflation mit schneller steigenden Preisen. Nach unseren Berechnungen werden die Preise in den kommenden 12 Monaten, trotz eines Rückgangs der Wirtschaftstätigkeit, weiter deutlich ansteigen.


Weitere Entwicklungen

  • Der IRAN nimmt den chinesischen Yuan als Tauschmittel gegen Öllieferungen an, was einen Umfang von 20 bis 30 Mrd. US-Dollar im Jahr haben wird. Für die Devisen sollen im Gegenzug Waren und Dienstleistungen aus China importiert werden, da die chinesische Währung bislang nicht frei handelbar ist.





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