Ghanas Regierung bereitet Bergbaukonzernen Kopfschmerzen
20.05.2012 | Roman Baudzus
Ghana ist eines der rohstoffreichsten Länder im Westen Afrikas, das in erster Linie über hohe Goldvorkommen verfügt. Südafrikas große Bergbaukonzerne expandierten nach dem Fall der Apartheid ihre Geschäftsaktivitäten auf dem gesamten Kontinent und Explorationsarbeiten in Ghana erwiesen sich als besonders vielversprechend.
Die Investitionen durch Explorationsfirmen, Goldproduzenten sowie um den Goldabbau tätige Dienstleistungsfirmen erreichten in der letzten Dekade rund 6,5 Milliarden $. Allerdings führen die zunehmenden Begehrlichkeiten vieler Regierungen zu Besorgnis unter vielen Goldproduzenten. In diesem Zuge werden vor allem Simbabwe und Südafrika immer wieder genannt. Simbabwe erwirkte bereits eine politisch erzwungene Übertragung der Mehrheitsanteile ausländischer Mineninvestoren an einen eigens gegründeten Staatsfonds.
Analysten sehen in dieser Entwicklung einen zukünftigen Preistreiber für Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin oder Palladium, da sich die globale Angebotslage aufgrund zunehmender geopolitischer Spannungen und der Nutzung der eigenen Ressourcen als politisches Druckmittel ganz schnell verschlechtern könnte. Auch in Ghana scheint derlei Gedankengut unter den Regierenden auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein.
Auch wenn sich eine komplette Nationalisierung des ghanaischen Minenwesens bislang nicht abzeichnet, so hat die Regierung im Dezember 2011 einen Plan vorgestellt, nach dem die erhobenen Minensteuern in der Zukunft signifikant steigen sollen.
Dass die in Ghana operierenden Abbaukonzerne im Jahr 2010 einen Rekordbetrag von $365 Millionen an das Finanzministerium überwiesen und rund 70 Prozent ihrer Bruttogewinne in Ghanas Wirtschaft reinvestierten, scheint die Regierung nicht sonderlich zu interessieren. Die neuen Gesetzespläne sehen vor, die durch die Bergbaukonzerne jährlich zu entrichtende Minensteuer von 25 auf 35 Prozent anzuheben.
Darüber hinaus soll es zur Einführung einer Spekulationssteuer in Höhe von 10 Prozent kommen. Südafrikas Bergbaukonzern Goldfields, viertgrößter Goldproduzent der Welt, kündigte daraufhin an, geplante Investitionen in Höhe von 1 Milliarde $ zu einer Erweiterung seiner beiden ghanaischen Minen Tarkwa und Damang zur Disposition zu stellen (www.businessweek.com/news/2011-12-06/gold-fields-says-ghana-tax-plan-may-halt-1-billion-projects.html).
Alles in allem spitzt sich die Lage zwischen Regierungen und Abbaukonzernen auf dem afrikanischen Kontinent weiter zu. Dies könnte mit ein Grund dafür sein, warum Minenaktien an den Börsen seit geraumer Zeit einfach nicht vom Fleck kommen.
© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com/de
Die Investitionen durch Explorationsfirmen, Goldproduzenten sowie um den Goldabbau tätige Dienstleistungsfirmen erreichten in der letzten Dekade rund 6,5 Milliarden $. Allerdings führen die zunehmenden Begehrlichkeiten vieler Regierungen zu Besorgnis unter vielen Goldproduzenten. In diesem Zuge werden vor allem Simbabwe und Südafrika immer wieder genannt. Simbabwe erwirkte bereits eine politisch erzwungene Übertragung der Mehrheitsanteile ausländischer Mineninvestoren an einen eigens gegründeten Staatsfonds.
Analysten sehen in dieser Entwicklung einen zukünftigen Preistreiber für Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin oder Palladium, da sich die globale Angebotslage aufgrund zunehmender geopolitischer Spannungen und der Nutzung der eigenen Ressourcen als politisches Druckmittel ganz schnell verschlechtern könnte. Auch in Ghana scheint derlei Gedankengut unter den Regierenden auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein.
Auch wenn sich eine komplette Nationalisierung des ghanaischen Minenwesens bislang nicht abzeichnet, so hat die Regierung im Dezember 2011 einen Plan vorgestellt, nach dem die erhobenen Minensteuern in der Zukunft signifikant steigen sollen.
Dass die in Ghana operierenden Abbaukonzerne im Jahr 2010 einen Rekordbetrag von $365 Millionen an das Finanzministerium überwiesen und rund 70 Prozent ihrer Bruttogewinne in Ghanas Wirtschaft reinvestierten, scheint die Regierung nicht sonderlich zu interessieren. Die neuen Gesetzespläne sehen vor, die durch die Bergbaukonzerne jährlich zu entrichtende Minensteuer von 25 auf 35 Prozent anzuheben.
Darüber hinaus soll es zur Einführung einer Spekulationssteuer in Höhe von 10 Prozent kommen. Südafrikas Bergbaukonzern Goldfields, viertgrößter Goldproduzent der Welt, kündigte daraufhin an, geplante Investitionen in Höhe von 1 Milliarde $ zu einer Erweiterung seiner beiden ghanaischen Minen Tarkwa und Damang zur Disposition zu stellen (www.businessweek.com/news/2011-12-06/gold-fields-says-ghana-tax-plan-may-halt-1-billion-projects.html).
Alles in allem spitzt sich die Lage zwischen Regierungen und Abbaukonzernen auf dem afrikanischen Kontinent weiter zu. Dies könnte mit ein Grund dafür sein, warum Minenaktien an den Börsen seit geraumer Zeit einfach nicht vom Fleck kommen.
© Roman Baudzus
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