Wirtschaftssorgen drücken Platinnachfrage
23.05.2012 | Roman Baudzus
Die hohen Erwartungen unter Investoren, die an den globalen Platinmärkten noch zur Jahreswende vorherrschten, sind in der letzten Zeit ein wenig enttäuscht worden. Im August 2011 notierte das weiße Metall noch bei 1.920 $ pro Feinunze, doch fielen die Kurs in der Zwischenzeit auf unter 1.500 $.
Viele Analysten hatten erwartet, dass die robuste Fahrzeugnachfrage aus China und anderen Schwellenländern für neue Höhenflüge beim Platin sorgen würde. Immerhin wird das jährlich zur Verfügung stehende Platinangebot zu rund 60% aus der Automobilindustrie aufgesaugt, deren Endverbraucher das Edelmetall - wie übrigens auch Palladium - beim Bau von Katalysatoren einsetzen. Zweitgrößter globaler Nachfrager ist die Schmuckindustrie.
Doch nachdem mehr als die Hälfte aller Mitgliedsländer der Europäischen Union im ersten Quartal abermals in die Rezession gerutscht sind und das Jahreswachstum sich in China ebenfalls deutlich minimieren dürfte, haben sich die Sorgen unter global aktiven Investoren intensiviert. Chinas boomende Fahrzeugmärkte trugen - neben einer anziehenden Investmentnachfrage - hauptsächlich zu dem Kursaufschwung bei, den Platin und Palladium nach ihrem scharfen Einbruch im Jahr 2008 vollzogen. Auch die schleppende Wirtschaft Brasiliens verdeutlicht, dass die Schwellenländer zumindest im Moment weiter sehr sensibel auf die wirtschaftlichen Ereignisse in der entwickelten Welt reagieren.
Die britischen Firma Johnson Matthey prognostiziert für das aktuelle Jahr einen Überschuss an den Platinmärkten von 430.000 Feinunzen. Im vergangenen Jahr lag dieser Wert bereits in einer ähnlichen Größenordnung, nachdem Platin im Investmentsegment einige Federn lassen musste. Die Investitionen in Platin fielen in 2011 um 460.000 Feinunzen oder etwa 30 Prozent, nachdem es vor allem im letzten Quartal des Jahres zu starken Verkäufe bei Platin ETFs kam.
Allerdings haben sich die Investitionen im ersten Quartal wieder um 63.000 Feinunzen erholt, was Anlass zur Hoffnung gibt, dass eine Wende zum Besseren an den globalen Platinmärkten bevorstehen könnte. Nicht zuletzt bietet Platin - wie auch alle anderen Edelmetalle - als Realwert in Zeiten wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten einen sicheren Zufluchtsort.
© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com/de
Viele Analysten hatten erwartet, dass die robuste Fahrzeugnachfrage aus China und anderen Schwellenländern für neue Höhenflüge beim Platin sorgen würde. Immerhin wird das jährlich zur Verfügung stehende Platinangebot zu rund 60% aus der Automobilindustrie aufgesaugt, deren Endverbraucher das Edelmetall - wie übrigens auch Palladium - beim Bau von Katalysatoren einsetzen. Zweitgrößter globaler Nachfrager ist die Schmuckindustrie.
Doch nachdem mehr als die Hälfte aller Mitgliedsländer der Europäischen Union im ersten Quartal abermals in die Rezession gerutscht sind und das Jahreswachstum sich in China ebenfalls deutlich minimieren dürfte, haben sich die Sorgen unter global aktiven Investoren intensiviert. Chinas boomende Fahrzeugmärkte trugen - neben einer anziehenden Investmentnachfrage - hauptsächlich zu dem Kursaufschwung bei, den Platin und Palladium nach ihrem scharfen Einbruch im Jahr 2008 vollzogen. Auch die schleppende Wirtschaft Brasiliens verdeutlicht, dass die Schwellenländer zumindest im Moment weiter sehr sensibel auf die wirtschaftlichen Ereignisse in der entwickelten Welt reagieren.
Die britischen Firma Johnson Matthey prognostiziert für das aktuelle Jahr einen Überschuss an den Platinmärkten von 430.000 Feinunzen. Im vergangenen Jahr lag dieser Wert bereits in einer ähnlichen Größenordnung, nachdem Platin im Investmentsegment einige Federn lassen musste. Die Investitionen in Platin fielen in 2011 um 460.000 Feinunzen oder etwa 30 Prozent, nachdem es vor allem im letzten Quartal des Jahres zu starken Verkäufe bei Platin ETFs kam.
Allerdings haben sich die Investitionen im ersten Quartal wieder um 63.000 Feinunzen erholt, was Anlass zur Hoffnung gibt, dass eine Wende zum Besseren an den globalen Platinmärkten bevorstehen könnte. Nicht zuletzt bietet Platin - wie auch alle anderen Edelmetalle - als Realwert in Zeiten wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten einen sicheren Zufluchtsort.
© Roman Baudzus
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