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Fallende Weltreiche und Ihre Währungen II.

17.09.2012  |  Rolf Nef
- Seite 3 -
Grafik 8 zeigt den Euro-Dollar seit 1946. Hier wird die Formation seit 2008 als Korrektur besonders deutlich. Aber das Wesentliche ist, dass hier ein Bullmarkt im Euro oder ein Bearmarkt im US-Dollar läuft, der nicht fertig ist. Man kann die obere Trendlinie von 1980 her als Nackenlinie einer Kopf-Schulter Formation betrachten. Die Distanz von dieser Linie zum Kopf im Jahr 2000 beträgt ca. 0,45 Euro Cents was ein Ziel von 1,9 Euro zum Dollar ergibt. Für die meisten ist das völlig unvorstellbar.

Dass die long-Position der Welt in US$ ca. 12'000 Milliarden US$ (Grafik 2) beträgt, ist bekannt. Ein Abbau dieser Position kann so etwas bewirken. Aber wie gross ist die Handelsposition der Banken, Hedgefonds und anderer Vehikel die short-Europositionen aufgebaut haben?

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Grafik 8


Grafik 9 zeigt nur die Positionen im Futuresmarkt, die von 30 Mia short Euro auf 15 Mia reduziert wurden. Wenn der Euro stark überkauft wird, ist der Markt long Euro.

Die Positionen im Futuresmarkt sind ein Klacks verglichen mit dem was im Intebankenmarkt umgeht. Wie oben erklärt, hat der Reservestatus einer Währung für das Land, das diese hat, den Effekt, dass dieses viel länger mit ihrer eigenen Währung im Ausland einkaufen kann, ohne dass diese dramatisch absinkt. Das ist den USA wohl bewusst. Sie könne ihre eigene Währung nur optisch stärken, d.h. sie versuchen andere zu Fall zu bringen. So muss man auch die massive Medienkampagne gegen den Euro lesen. Das heisst nicht, dass der Euro eine Konstruktion ist, die längerfristig hält.

Wie gross sind die short-Positionen der US-Hedgefonds und grosser Banken? Goldman Sachs hat 1'000 Mia $ für Positionen zur Verfügung. Warum nicht 2-300 Mia $ short Euro oder etwas mehr? Ich weiss nicht wie gross sie ist, aber die das Preisverhalten des Euro-Dollar verrät, dass diese massiv sein müssen und dieses Verhalten wird zunehmend panikartig. Das Eindecken der Handelspositionen kann und wird wahrscheinlich die Reservepositionen zum Abbau zwingen.

Noch ein Wort zu den Handelspositionen: diese sind meist gehebelt, d.h. grösser als die vorhandenen Mittel. Damit entsteht ein Zwang zum eindecken, ein sog. Short-squeeze.

Wenn der US-Dollar und die US-Treasuries nicht mehr als Reservemittel taugen, wer dann? Der Euro, der Yen oder die Chinesische Währung? Das Vertrauen in Regierungsabhängige Währungen wird wohl sehr gestört bleiben. Der Markt wird nicht um Gold und Silber herumkommen, obwohl Handelstransaktionen kaum darin abschlossen werden, aber als Reservemittel werden sie wieder interessant, besonders auch, weil der Preis steigt. Schon kleinere Mengen Geld, die in den Gold- und Silbermarkt strömen, treiben die Preise heftig.

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Grafik 9: Euro-Dollar und Netto Handelspositionen in Mia Euro im Futuresmarkt.


Der Dollar Index hat seit dem Boden vom Frühjahr 2008 keine neuen Tiefst mehr gemacht (Grafik 10). Grafik 11 zeigt, dass der Aufwärtstrend seit September 2011 gebrochen ist. Die nächst untere Trendlinie liegt bei 74, aber die wirklich rote Linie ist die Verbindung 1978-2008 (hier auch rot eingezeichnet). Ihr Durchbruch wir die Flucht aus dem Dollar auslösen und eine Panik ähnlich wie 1997 in der Asienkrise auslösen (Grafik 12), als sich der Thai Bath in sechs Monaten halbierte. Die Voraussetzungen sind technisch und fundamental (riesige Dollar-long Position) gegeben.

Nachtrag um

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Grafik 10: Dollar Index wöchentlich





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