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ESM-Chef Regling: "2013 wird sehr schwierig, Rückschläge möglich"

15.11.2012  |  DAF
Open in new windowDer Chef des dauerhaften Rettungsschirms ESM, Klaus Regling, erwartet ein schwieriges Jahr 2013. Auch an den Märkten könne es wieder Rückschläge geben. Trotzdem sei bereits mehr als die Hälfte der Anpassungen geschafft.

Nach Ansicht von Regling seien die Märkte zur Zeit jedenfalls bereits durch die grundsätzliche Einsatzfähigkeit von ESM und EZB beeindruckt und ruhiger geworden. Regling in einem Interview mit DAF-Chefreporter Andreas G. Scholz: "Die Märkte sind sicherlich beeindruckt und auch ruhiger geworden. Das Bewusstsein, dass wir eingreifen können, wenn Not am Mann ist, wirkt sicherlich beruhigend und idealerweise werden wir das gar nicht tun müssen. Wir wollen ja unser Geld nicht unnötigerweise verteilen." Regling verglich den ESM mit dem IWF: "Das ist genau wie beim IWF. Dessen Mittel sind in der Krise verdoppelt worden, aber sie werden in diesem Umfang nicht gebraucht. Die Mittel sollen im Schaufenster stehen, beruhigend auf die Märkte wirken und idealerweise nicht eingesetzt werden."

Regling warnte aber zugleich vor erneuten Unruhen an den Märkten: "Wir sehen positive Auswirkungen auf die Märkte - zur Zeit. Märkte sind bekannterweise aber unberechenbar und volatil. Das mag auch wieder Rückschläge geben. Wichtig ist, dass, wenn es wieder Unruhe geben sollte, wir zusammen mit der EZB einsatzfähig sind." Dann sollte, so Regling weiter, die zur Verfügung stehende "Feuerkraft" auch ausreichen und sich eine erneute Diskussion über die Höhe des ESM erübrigen. Regling: "Wenn die EZB die Gesamtsituation so einschätzt, dass sie OMT einsetzen will, dann ist damit die Feuerkraft insgesamt so groß, dass wir keine neue Volumendiskussion brauchen."

Die Sorgen der Bevölkerung gerade in Deutschland seien übertrieben: "Die Sorgen in der Bevölkerung muss man ernst nehmen, ich halte sie aber für übertrieben. Es ist Vielen nicht bekannt, dass das Kredite sind, die vergeben werden, und zwar Kredite gegen Auflagen." Griechenland dagegen sei ein "ganz besonderer Fall". Regling: "Griechenland hat keine Liquiditätsproblematik, sondern eine Solvenzproblematik. Nur deshalb war es gerechtfertigt, die privaten Gläubiger aufzufordern, einen Haircut hinzunehmen - und zwar erheblich. Über 50 Prozent, 107 Milliarden Euro Verluste. So etwas ist in keinem anderen Land notwendig.

Dies zeigt, Griechenland ist ein absoluter Sonderfall, eine Ausnahme." Zur Frage, ob im Falle Griechenlands ein weiterer Schnitt notwendig sei, wollte sich Regling allerdings nicht weiter äußern.

Zum DAF-Video: Videobeitrag ansehen


© DAF Deutsches Anleger Fernsehen AG



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