Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Wo sollte das Gold-Silber-Verhältnis wirklich liegen?

28.05.2011  |  Steve Saville
Es folgt ein Auszug aus einem Kommentar, der ursprünglich am 22. Mai 2011 auf www.speculative-investor.com veröffentlicht wurde.

Der Goldpreis wird in einem solchen Ausmaß von der Investitionsnachfrage/ monetären Nachfrage dominiert, dass für die mittelfristige bis langfristige Preisentwicklung nichts anderes ausschlaggebend ist. Die Investitionsnachfrage/ monetäre Nachfrage ist vielleicht auch die wichtigste Triebkraft für den Silberpreistrend, obwohl im Fall des Silbers auch die industrielle Nachfrage bedeutend ist. Zudem haben Angebotsschwankungen aus dem Bergbau gewisse Auswirkungen auf den Silbermarkt, da - anderes als beim Gold - die jährlich im Bergbau neu produzierten Silbermengen nicht trivial sind, setzt man sie zu den bereits oberirdisch existierenden Metallbeständen ins Verhältnis.

Da die jährlichen Veränderungen der Angebotsmengen aus dem Bergbau unwichtig für den Goldpreis sind und auch für den Silberpreis bei weitem nicht der wichtigste Faktor, muss man sich fragen, warum einige Analysten meinen, das Gold-Silber-Verhältnis müsse doch eigentlich die relative Seltenheit beider Metalle hinsichtlich der im Boden vorkommenden Mengen widerspiegeln. Wir wissen es nicht; auf jeden Fall ist es kein stichhaltiges Argument.

Ein weiteres gängiges Argument, das unserer Ansicht nach nicht stichhaltig ist: Das Gold-Silber-Verhältnis müsse bei 16:1 liegen, weil es vor hundert Jahren für hunderte von Jahren so war. Tatsache ist, dass es aufgrund von technologischen Veränderungen und Veränderungen im Geldsystem zu permanenten Veränderungen bei den relativen Werten verschiedener Rohstoffe sowie verschiedener Investitionen kommt. Ein Beispiel: Als die monetäre Inflation noch durch den Goldstandard gehemmt wurde, lag die durchschnittliche Rendite am Aktienmarkt immer höher als die durchschnittliche Rendite langlaufender Anleihen; aber die Abkopplung von der offiziellen Goldbindung, zwischen 1934-1971, hat dieses Verhältnis verändert.

In einer Welt, wo Staaten und Zentralbanken nach Belieben inflationieren können und auch inflationieren, wird der Aktienmarkt fast immer weniger abwerfen als der Anleihemarkt, weil Aktien eine Art eingebauten Schutz gegenüber Inflation haben. Eigentlich wollen wir damit zeigen, dass das Verhältnis zwischen Gold und Silber für Zeiten, in denen beide Metalle offizielles "Geld" waren, nichts darüber aussagen kann, wo sich das Verhältnis heute bewegen sollte, denn keines dieser Metall wird heute offiziell als Geld genutzt und eines dieser Metalle (Silber) verfügt zudem noch über eine bedeutende industrielle Nachfragekomponente.

Die aktuelle Konfiguration des Weltwährungssystems geht auf den Anfang der 1970er zurück, als die letzte offizielle Bindung zwischen Gold und dem US-Dollar gekappt wurde. Und das heißt wohl, dass wir die relative Entwicklung zwischen Gold und Silber seit Anfang der 1970er heranziehen können, um festzustellen, was normal und was möglich ist. Bezugnehmend auf den unten folgenden Chart soll hier eine Zusammenfassung der Entwicklungen für diesen Zeitraum gegeben werden:

a) In den 1970er Jahren verbrachte das Gold-Silber-Verhältnis den größten Teil der Zeit in einer Spanne zwischen 30 und 40. In Folge der enormen Akkumulierung physischen Silbers durch die Hunt Brothers brach das Verhältnis jedoch während der zweiten Hälfte des Jahres 1979 nach unten aus.




Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"