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Goldpreis steigt in Indien auf Allzeithoch

16.11.2011  |  Roman Baudzus
Indiens Goldpreis stieg gestern um 30 Rupien auf ein neues Allzeithoch bei 29.295 Rupien pro 10 Gramm. Die Kauflaune der Investoren hat sich trotz steigender Preise nicht abgeschwächt. Indiens Bevölkerung schichtet ihr Vermögen weiterhin in Edelmetalle um. Auch der Silberpreis konnte von diesem Trend profitieren und notierte im gestrigen Handel bei 58.000 Rupien pro Kilogramm, was einem Preisanstieg von 150 Rupien entspricht.

Nachdem das fünftägige Lichterfest Diwali bereits zu Rekordabsätzen bei Gold und Silber geführt hat, hält das Kaufinteresse nun weiter an. Die Nachfrage der indischen Gold- und Schmuckhändler nach Edelmetallen bleibt während der derzeitigen Hochzeitssaison auf hohem Niveau. Außerdem hatten Indiens Investoren in den vergangenen Wochen hohe Kapitalbeträge aus Aktien- und Anleihefonds abgezogen, da die Ansicht vorherrscht, dass der Aktienmarkt in den kommenden Wochen weiter unter Abgabedruck stehen wird.

Ein großer Teil des frei werdenden Anlagekapitals fließt offensichtlich in die Gold- und Silbermärkte. Indische Investoren flüchten verstärkt in Edelmetalle, um sich gegen systemische Risiken abzusichern. Verstärkt wird dieser Trend durch die zuletzt gegenüber dem US-Dollar teils stark gesunkenen Währungen der Schwellenländer.

Auch die indische Rupie konnte sich dieser Entwicklung nicht entziehen, nachdem vor allem ausländische Investoren in den vergangenen Monaten hohe Kapitalbeträge aus Indiens Aktien- und Bondmärkten abgezogen haben. Der Kauf von Gold und Silber in physischer Form dient vielen Investoren als Fluchtburg, um sich gegen die zunehmenden Risiken eines potenziellen Finanzkollapses an den Weltmärkten abzusichern. In Zeiten einer hohen Inflation, zu der es in Indien schon häufiger gekommen ist, erweisen sich physische Edelmetalle als sicherer Hafen gegen Geldentwertung und steigende Preise.

Seit der Verabschiedung der Programme zur finanziellen Lockerung (Quantitative Easing) durch die Zentralbanken auf der ganzen Welt ließ sich feststellen, dass der seit 2001 anhaltende Bullenmarkt im Sektor der Edelmetalle weiteren Anschub erhielt. Vor allem Gold wertete im Vergleich zu teils enorm sinkenden Papierwährungen auf und erwies sich für Investoren somit als Wert erhaltendes Vermögensinstrument. Aufgeschreckt wurden die Anleger während der Finanzkrise 2008, als die Zentralbanken rund um die Welt immense Finanzspritzen in das globale Finanzsystem injiziert haben, um Banken und Versicherer vor einem Kollaps zu bewahren.

Doch nicht nur in Zeiten einer hohen Inflation bieten sich Gold und Silber als Investitionsinstrumente an. Sollte es an den Weltmärkten letztendlich doch zu Bankenzusammenbrüchen oder Staatsbankrotten kommen, wäre eine deflationäre Entwicklung unausweichlich.

Wie die Zeit der Großen Depression in den 1930iger Jahren gezeigt hat, erwiesen sich Edelmetallkäufe damals als ausgesprochen gute Anlagevehikel, da sie Investoren Schutz vor kaskadenförmigen Zahlungsausfällen im Finanzsektor boten. Denn physisch gehaltenen Edelmetallen steht kein Zahlungsausfallrisiko gegenüber. Wie Nirmal Bang, Chef der indischen Onlinetradingfirma Nirmal Bang Securities, in seinem jüngsten Bericht mitteilte, sei Gold auf dem aktuellen Niveau ein wenig überhitzt und Anleger sollten sich auf Preisrücksetzer einstellen.

Indiens Goldpreis blicke einer ganzen Anzahl technischer Hürden entgegen, die es erst einmal nachhaltig zu überwinden gelte, um weiteren Spielraum für Kurszuwächse zu eröffnen. Eine ähnliche Situation sehe er für die weitere Entwicklung des lokalen Silberpreises. Das weiße Metall besitze zwar noch Spielraum, um bis auf 58.500 Rupien zu steigen. Im Anschluss müssten Anleger jedoch Preisabgaben bis auf 56.500 Rupien pro Kilogramm einkalkulieren. Laut Bang werde der Silberpreis in den kommenden Wochen sehr wahrscheinlich in dieser Handelsspanne bleiben, bis eine Entscheidung über den weiteren Kursverlauf des weißen Metalls fallen werde.


© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com



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