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Malis Staatseinnahmen aus Goldförderung steigen deutlich

04.01.2012  |  Roman Baudzus
Die Einnahmen des afrikanischen Sahelstaats Mali aus dem Abbau von Gold stiegen im Jahr 2011 um mehr als 20 Prozent auf 475 Millionen $, wie Malis Staatspräsident Toure gestern bekannt gab. Die Goldförderung des hinter Südafrika und Ghana drittgrößten Abbaulandes Afrikas reduzierte sich zwar von 46 Tonnen auf nur noch 43,5 Tonnen, jedoch trugen die rekordhohen Goldpreise dazu bei, die staatlichen Einnahmen deutlich zu steigern. Der Ausblick für 2012 ist weiterhin positiv - insbesondere aufgrund der Tatsache, dass zum jetzigen Zeitpunkt in Planung befindliche Minen ihre Produktion aufnehmen sollen.

Der Goldpreis befindet sich trotz einer in den letzten Monaten zu beobachtenden Korrekturphase weiterhin in einem Bullenmarkt. Insgesamt verzeichnete der Preis des gelben Metalls im Vergleich mit dem Vorjahr erneut einen Zuwachs von 10 Prozent, womit es deutlich besser abschnitt als viele Aktienindizes und Anleihewerte rund um den Globus. Im elften Bullenjahr in Folge markierte der Goldpreis Anfang September 2011 an der New Yorker Comex ein neues Allzeithoch bei 1.921,21 $ pro Feinunze. Allerdings gab der Goldpreis - ausgehend von diesem Niveau - bis zum Jahresende um rund 20 Prozent nach.

Die starke Positionierung in der Förderung von Gold und anderen seltenen Mineralien führt zu einem anhaltend positiven Ausblick für die wirtschaftliche Entwicklung Malis im Jahr 2012, wie Staatspräsident Toure im Rahmen einer Bevölkerungsansprache im malischen Staatsfernsehen erklärte. Laut seiner Einschätzung werde sich der Goldpreis auch in 2012 auf hohen Preisniveaus bewegen, wohingegen er jedoch keine Aussage dazu machte, ob der Goldpreis in diesem Jahr neue Rekordhochs sehen könnte.

Malis Wirtschaftsausblick bleibt vor allem positiv, weil neu geplante Minenprojekte in diesem Jahr in Produktion gehen werden. In diesem Kontext rechnen Experten damit, dass sich der jährliche Goldausstoß des Landes deutlich erhöhen wird. Neben der sich im Besitz des südafrikanischen Bergbauriesen Randgold befindlichen Gounkoto Mine wird sehr wahrscheinlich auch die in der Zukunft durch Pearl Gold betriebene Mine Kodieran in 2012 die Produktion aufnehmen.

Wie in vielen anderen Ländern Afrikas buhlen auch in Mali international aktive Minenkonzerne um den Erhalt von finanziell wertvollen Konzessionen zum Abbau wichtiger Rohstoffe. Der Staat Mali ist dringend auf die Einnahmen aus seinem Bergbausektor angewiesen, da es sich weltweit um eines der ärmsten und am wenigsten entwickelten Länder handelt.

Die ehemalige französische Kolonie, die im Jahr 1960 ihre Unabhängigkeit erlangte, hat seit 1992 eine demokratische Verfassung. Politische Beobachter bescheinigen dem Land bislang eine der erfolgreichsten Demokratisierungen unter allen Staaten Afrikas. Dringendste Aufgabe der Staatsregierung bleibt es jedoch auch weiterhin, den Lebensstandard der Bevölkerung zu steigern und die Einnahmen aus dem Rohstoffsektor gerechter zu verteilen.

Laut vorliegender Statistiken belief sich der Anteil der Bevölkerung, dem im Jahr 2003 weniger als 1 $ pro Tag zum Leben zur Verfügung stand, auf 73 Prozent. Im Jahr 2009 umfasste der malische Staatshaushalt insgesamt 1,8 Milliarden $. Diesen Ausgaben standen jedoch lediglich Einnahmen von rund 1,5 Milliarden $ gegenüber, woraus ein staatliches Haushaltsdefizit von 3,4 Prozent resultierte.

Der Anteil der staatlichen Ausgaben in wichtigen Gesellschaftsbereichen wie Bildung und Gesundheit ist marginal. Im Jahr 2009 erreichten die staatlichen Ausgaben im Gesundheitssektor lediglich 5,8 Prozent. In den Bildungssektor des Malis, welches einen anhaltend niedrigen Alphabetisierungsgrad aufweist, flossen 4,5 Prozent. Um diese Situation zu ändern wird Malis Regierung laut Staatspräsident Toure in der Zukunft verstärkt auf den Ausbau der Aktivitäten im heimischen Minensektor setzen.

Insbesondere die Förderung von Gold ist in diesem Hinblick immer stärker in den Fokus des Landes geraten, da Experten Mali hohe Vorkommen des gelben Metalls bescheinigen, die bis heute nicht gehoben worden sind.


© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com/de



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