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Ohne Draghi NASDAQ ugly

07.04.2014  |  Christian Vartian
Letzte Woche stand in dieser Reihe der Titel zu lesen: "Ohne Kurspflege geht man woanders hin".

Es ging um US-Immobilien und diese reagieren auf abnehmende Kursunterstützung der Federal Reserve zunehmend verschnupft.

EZB Gouverneur Draghi sprach von EMU-QE1 und das war Kursunterstützung für den DAX Richtung ATH 9800. Dort, wo nicht gestützt wurde - in den USA - ging es runter. Unser Hinweis, dass der DAX recht substanziell mit JPY Krediten finanziert ist, gilt weiterhin, wer da drin ist, muss dieses Risiko sehend nehmen bzw. managen (das Risiko eines steigenden JPY EUR ist hier gemeint)

Recht brutal erwischte es Social Media, Biotech und damit den NASDAQ. Der S&P 500 hält noch, intraday gibt es bärische Patterns auch dort.

"Ohne Kurspflege geht man woanders hin" gilt nämlich überall und für alle Assets in diesem derzeitigen System.

Im Detail:

a) Beim NASDAQ lieferte die Pattern Recognition zudem eine ABSENZ von Dip-Käufen, ein Warnzeichen;

b) Aggressive Werte, die unter die Räder kommen (und solche sind Social Media, Biotech etc.) sind zudem ein Warnzeichen für den ganzen US-Aktienmarkt;

c) DAX-Mitsurfern sei gesagt, dass in der Vergangenheit im interregionalen Flow innerhalb der Anlagegattung Aktien bisher die Richtung der US-Märkte den Ton angegeben haben, bzw. wenn sie fallen, andere steigende dann mit sich ziehen.

Der wesentliche Grund für die gute Aktienperformance der Jahre 2011 bis dato - die fast fehlende Emission neuer Aktien = knappes Material - besteht aber weiter. Es ist sohin kein komplettes Paket für einen potenziellen Aktiencrash angerichtet (wie das um 1999 der Fall war), es fehlen dafür die massiven Neuemissionen.

Die Staatsanleihen und Metalle nahmen das Geld aus den Aktien gerne, beide stiegen.

Was waren die Auslöser?:

Die March Nonfarm Private Payroll kamen mit 192K vs. Konsensus 205K und versus Gerüchten um bis zu 250K.

Nach der üblichen "Logik": schlechtere Daten = mehr QE (oder weniger Reduktion von QE) sprang Gold wieder über 1300$.

Man muss das zur Kenntnis nehmen, richtig ist es nicht. Die Geldmengenexpansion durch Wertpapieroffenmarktpolitik von Zentral- und Notenbanken berechnet man nämlich so:

+ Käufe von Wertpapieren ins Eigentum der Notenbank
- Verkäufe von Wertpapieren aus dem Eigentum der Notenbank
+ Repo (Finanzierungen) von Wertpapieren durch die Notenbank
- Reverse Repo (Verleasen gegen Gelddepot) von Wertpapieren durch die Notenbank

und da der Repo und Reverse Repo Sektor viel größer ist als der Kaufsektor bei einer Notenbank, kommt es für die Geldmengenschöpfung nicht mit Masse auf den Eigenankauf-/ Verkauf an, sondern auf die Finanzierungspolitik und diese steht dann in den Schlagzeilen nicht. Insbesondere seit der Erfindung des US-"QE"3 hat diese Divergenz vielen Inflationsabsicherern hohe Kursverluste eingebracht, auch denjenigen Goldbugs, die nicht im Notfall ihr physisches Metall absichern. Offiziell wurde QE damals im Dezember 2012 verkündet und Gold sank, weil mit Masse mit der Repopolitik Desinflation erzeugt wurde, die die inflatorische Wirkung des eigenen Ankaufes überstieg.

Der Sinn des Programmes QE3 war also nicht Geldschöpfung, sondern Kurspflege, denn beim Direktankauf ins eigene Eigentum kann jeder Käufer (daher auch eine Zentralbank) den PREIS direkt bestimmen = stützen. (Beim bloßen Finanzieren geht das viel weniger direkt). Genau das tat die Federal Reserve für US-Treasuries und mit mehr Effekt für US-Hypothekarschuldverschreibungen seit Dezember 2012, letzteres funktionierte wie jeder orthodox keynesianische Eingriff sofort und leitete den kleinen Teil der echten US-Erholung ein:

1) Durch den Direktankauf von nicht börslich notierten Hypothekarschuldverschreibungen wurde deren Kurs gestützt;

2) Das entleerte nicht nur die vollen Bücher von Banken und anderen Hypothekarfinanzierern, es gab ihnen auch Sicherheit, Kredite wieder loszuwerden und sie finanzierten neue Kredite für Immobilien;

3) Daraufhin stieg der Marktpreis vor allem von Einfamilienhäusern wieder aus den Depressionsniveaus an;

4) Damit wurden etliche US- Haushalte, welche finanziell unter Wasser waren (Hauswert geringer als Schulden) auch ohne größere Schuldenreduktion wieder solvent: Der Wert der Häuser stieg und vor allem überstieg er die Schulden. Der Net Worth wurde positiv. Im Kreditrahmen war wieder Platz, zum Beispiel für ein neues Auto, neue Tablets….

5) Dies führte zu einer GANZ REALEN Erholung voran der US-Autoindustrie (Deren Modelle sind auch viel viel besser als vor 2006, der Qualitätsrückstand stark geschrumpft …)

6) Dazu kommt noch, dass Immobilien nicht aus China oder Vietnam… importiert werden können, sondern in den USA hergestellt werden, lokal also, was bei Baumaterial und lokaler Arbeitskraft einen ECHTEN BOOM schafft.




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