Indonesien - Chancen des Rohstoff-Booms leichtfertigt verspielt!
21.07.2014 | Marc Nitzsche
Asiaten gelten gemeinhin als durchaus intelligente Zeitgenossen. Umso erstaunlich ist es, dass Indonesien die Chancen, die der jahrelange Rohstoff-Boom dem mit Naturschätzen reichlich gesegnetem Insel-Staat offerierte, fast schon grob fahrlässig verspielt hat.
Wirtschaft im Wachstums-Tief!
In den Zeiten stetig steigender Rohstoff-Preise stieß das Land mit einem jährlichen wirtschaftlichen Wachstum um sechs Prozent in die Riege der am schnellsten wachsenden Ökonomien vor. Von derartigen Steigerungsraten wagt Indonesien mittlerweile kaum noch zu träumen, nachdem sich viele Rohwaren in den letzten Jahren merklich verbilligt haben. Heute können die rund 240 Millionen Einwohner froh sein, wenn das BIP um drei Prozent per anno zulegt.
Industrialisierung sträflich vernachlässigt!
Ein Grund für die aktuelle Wachstums-Schwäche ist zweifellos, dass man es in der Vergangenheit sträflich versäumt hat, die Industrialisierung voranzutreiben. Statt in Fabriken investierten Unternehmen in die vermeidlich leichtere Ausbeutung von Bodenschätzen. Zudem sah die Regierung keine Veranlassung, die Ansiedlung anderer Branchen durch Steuer-Erleichterungen zu fördern und unterließ einen dringend notwendigen Ausbau der Infrastruktur.
Deshalb verzichten immer mehr internationale Konzerne auf eine Fertigung in Indonesien mit der Folge, dass das verarbeitende Gewerbe nur noch 25 Prozent der Wirtschaftsleistung ausmacht. Daran dürfte auch die mittlerweile wieder zur Disposition stehende Ausfuhr-Beschränkung für unverarbeitetes Erz nicht viel ändern. So schnell kann eine Rohstoff-Hausse vom Segen zum Fluch werden!
© Marc Nitzsche
Chefredakteur Rohstoff-Trader
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Industrialisierung sträflich vernachlässigt!
Ein Grund für die aktuelle Wachstums-Schwäche ist zweifellos, dass man es in der Vergangenheit sträflich versäumt hat, die Industrialisierung voranzutreiben. Statt in Fabriken investierten Unternehmen in die vermeidlich leichtere Ausbeutung von Bodenschätzen. Zudem sah die Regierung keine Veranlassung, die Ansiedlung anderer Branchen durch Steuer-Erleichterungen zu fördern und unterließ einen dringend notwendigen Ausbau der Infrastruktur.
Deshalb verzichten immer mehr internationale Konzerne auf eine Fertigung in Indonesien mit der Folge, dass das verarbeitende Gewerbe nur noch 25 Prozent der Wirtschaftsleistung ausmacht. Daran dürfte auch die mittlerweile wieder zur Disposition stehende Ausfuhr-Beschränkung für unverarbeitetes Erz nicht viel ändern. So schnell kann eine Rohstoff-Hausse vom Segen zum Fluch werden!
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