Gold am Ende der Korrektur. Kommt die Preisexplosion?
22.01.2015 | Rolf Nef
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Grafik 4: UK Goldexporte nach der Schweiz
Grafik 5. Goldaussenhandel der Schweiz seit 1967 in Tonnen
Die Exporte Hong Kongs nach China sind bekannt (Grafik 6). Die exponentielle Zunahme ist auffallend. Aber was nicht bekannt ist, sind die Goldaussenhandeslzahlen Chinas. Wie viel Gold importiert China wirklich? Bekannt sind die Auslieferungen der Goldbörse Shanghai (Grafik 7), die 2014 wieder über 2'000 Tonnen auslieferte. Kauft hier auch die chinesische Notenbank und wie viel? China produziert aber auch 450 Tonnen Gold pro Jahr und etwa 325 Tonnen Einschmelzungen aus Recycling. Der Chairman der Shanghai Goldexchange nannte 1.100 Tonnen als Importe.
Koos Jansen von www.bullionstar.com rapportiert am besten zu den Käufen aus China und kennt die Datenquellen. Ebenso zeigt er die Importe Indiens (Grafik 8). Immerhin rapportiert Indien seinen Goldaussenhandel. Rund 750 Tonnen Gold importiert Indien pro Jahr. Indien ist aber ebenso ein grosser Silberimporteur (Grafik 9). Rund 30% der Weltproduktion geht 2014 nach Indien.
Grafik 6: Goldexport Hong Kongs nach China
Grafik 7: Gold Auslieferungen Goldbörse Shanghai
Grafik 8: Goldaussenhandel Indiens
Grafik 9: Silberaussenhandel Indiens
Wenn man auch die Intervention im Goldmarkt im Frühjahr 2013 nicht im Detail nachweisen kann, so deuten die UK-Exportzahlen eindeutig auf die Aktion der Notenbanken hin. Auch die hohen Volumina an den Futuresmärkten in jenen Tagen deuten darauf hin, dass alle Instrumente benutzt wurden, den Preis zu drücken. Was wurde bewirkt? Eindeutig wurden die Investoren in den westlichen Märkten verunsichert und zu Verkäufen getrieben (Grafik 10). Rund 35 Mio. Unzen (ca. 1/3 Jahresproduktion) wurden aus ETFs abgestossen. Wie oben gezeigt, kaufte Asien.
Weil die meisten Notenbanken Gold und Goldguthaben (Ausnahme SNB und neuerdings BuBa) in einem Posten rapportieren, weiss man nicht, wie gross die physische Intervention war, ob sie eingedeckt ist, wie sie technisch genau ablief und wer das Preisrisiko trägt. Was man weiss, ist dass die Bank von England Ende Februar 2013 533.000 Barren Gold als Kundengold rapportierte und im Juni in einem Video auf ihrer Webseite nur noch von mindestens 400.000 Barren sprach.
Diese 133.000 Barren entsprächen etwa 1.300 Tonnen Gold und das könnte die physische Interventionsmenge gewesen sein. In den ersten 10 Monaten 2014 hat England nochmals eine negative Goldhandeslbilanz von 127 Tonnen. Vielleicht besteht eine Short-Position der Notenbanken, aber das ist sehr schwierig nachweisbar