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Gold am Ende der Korrektur. Kommt die Preisexplosion?

22.01.2015  |  Rolf Nef
- Seite 3 -
Und noch viel schwieriger Quantifizierbar. Aber sie wäre ein weiterer Treibsatz in der kommenden Goldrakete.

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Grafik 10: Mio Unzen Gold in ETFs und Lagestätten


Das grosse Bild für Gold

Grafik 11 zeigt Gold seit 1800 in US$. Auffallend an den Bull- und Bearphasen ist, dass deren Länge mit einer Ausnahme (1869 - 1879) stets Fibonaccizahlen sind oder nur sehr wenig abweichen von diesen. Im Januar 1879 wurde der US$ wieder an Gold gebunden mit dem fixen Preis von US$ 22,5 pro Unze. Diese Fixierung hielt genau 55 Jahre, um 1934 neu bei 35 $ fixiert zu werden. Ab 1961 schlossen sich die westlichen Notenbanken zum Londoner Goldpool zusammen und versuchten, den Goldpreis bei 35 $ zu halten (siehe oben). Im März 1968 (nach 34 Jahren) setzte sich der Markt durch und der Bullmarkt startet bis Januar 1980 für genau 142 Monate (144 ist die exakte Fibonaccizahl).

Die nächste Bear-Phase war wiederum im Monatsrythmus bis August 1999. Wie lange könnte nun die derzeit laufende Bullphase dauern? Auf der Grafik unten habe ich rechts Projektionen ab 1999 und ab 2001 notiert. Dabei ist 2014 das äusserste mögliche Jahr für den aktuellen Zeitraum. Die nächsten Daten sind erst 2020 und 2022. Zusätzlich gibt es noch die Möglichkeit für eine Länge von 233 Monaten (18,4 Jahre oder 2018,4). Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Zeitphasen ab 1968 mit Jahreszahlen durchzurechnen, so als wären die Phasen stets Jahreszahlen gewesen:

  • 1968 + 13 = 1981
  • 1981 + 21 = 2002
  • 2002 + 13 = 2015

Der Zeitzyklus würde dann einfach wieder in den Jahresrhythmus fallen. Warum diese Schnelligkeit? Fünfte Wellen in Commodities sind einfach berühmt dafür, sehr explosiv zu sein. So war es 1869 und 1976- 1980. Nur diesmal ist das eine letzte Aufwärtsbewegung seit 1999 wie auch eine letzte der Phase von 1934, also noch eine Stufe weiter in der Entwicklung des sehr langfristigen Bullmarktes .

Liquidität ist wirklich genug da wie Grafik 12 zeigt. Seit 2008 sind die monetären Basen in Milliarden US$ von 3.000 auf 7.500 gestiegen und eine Jahresproduktion Gold ist etwa 100 Milliarden US$ (Silber weniger als 20 Milliarden).
Auch sind die Wachstumsraten dieser drei monetären Basen (Grafik 13) gegenwärtig noch nicht exzessiv am Wachsen, mit Ausnahme Japans, das die höchsten Staatsschulden aufweist. Die tiefen Wachstumsraten bedeuten nichts anderes, als dass die nächste Phase hohe sein werden. Nur wird dann die Neu- und auch die Altliquidität nicht mehr in die Anleihen fliessen. Aber wohin denn sonst?

Werden aufsteigende Keils in Rohwaren (eine an sich bearische Formation) nach oben verlassen, wird es erfahrungsgemäss explosiv. So ein Keil liegt vor mit der oberen Trendlinie (Grafik 11) beginnend bei 1869, die schon drei mal berührt wurde. Die zweite wichtige Formation ist der aufsteigende Kanal seit 1934. Um die obere Trendlinie zu erreichen, muss der Goldpreis etwas unter 10.000 $US erreichen. Das ist nicht unrealistisch in einer explosiven Phase.

Und dann ist erst mal die Phase seit 1934 abgeschlossen, aber schaut man die Entwicklung des Goldpreises von 1835 an, so fehlen dann immer noch die IV und V. Wenn es jetzt schon wild werden soll, wie wird es dann wenn es Richtung V geht?

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Grafik 11: Gold seit 1800 in US$


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Grafik 12: Monetäre Basen von Fed, EZB und BoJ in Milliarden US$


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Grafik 13: Wachstumsraten der drei grossen monetären Basen (Fed, EZB, BoJ)


Gold kurzfristig in US$

Für die kurzfristige Beurteilung ist mit dem Schlusskurs vom Freitag den 16. Januar 2015 ein eindeutiger Ausbruch aus dem Dreieck (siehe unten) erfolgt und dies bei festem US$. Hochwahrscheinlich ist damit die Korrektur zu Ende.

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Die aktuelle wirtschaftliche und Finanzmarktsituation in historischer Perspektive

Der Kreditzyklus

Um die heutige ökonomische Situation - in einer Zeit mit völligem Informationsüberfluss - zu verstehen, braucht man ein einfaches, aber trotzdem authentisches Modell oder eine Betrachtung der wirklich relevanten Grössen. Eine der wichtigsten Grössen ist Kredit (positive Wahrnehmung) oder Schulden (negative Wahrnehmung), aber es wird nicht gelehrt in der offiziellen Lehre. So kommen die Wörter Schulden (debt) und Kredit (credit) im 860-Seiten Buch "A Monetary History of the United States" (1963) des Nobelpresiträgers für Ökonomie Milton Friedman im 40-seitigen Index überhaupt nicht vor. Dasselbe gilt für das Buch "Der Schweizer Franken, eine Erfolgsgeschichte" (2012) von Prof. Ernst Baltensberger, Doktorvater des derzeit in den Medien stehenden Präsidenten der SNB Thomas Jordan.

Baltensberger war auch tätig am Studienzentrum Gerzensee zur Ausbildung zukünftiger Zentralbänker. Aber ebenso fand ich das im Lehrbuch "Economics" das an der Hochschule St. Gallen verwendet wird. Das Buch ist natürlich auf Englisch, denn alles Gescheite im Finanzbereich kommt heute aus der Anglosachsenwelt. Der Index des 830 Seiten Wälzers enthält zwar den Begriff "bank run", aber "debt" und "credit" gibt es nicht. Unter credit ist nur gerade der Begriff "credit cards" zu finden. (Studenten haben heute Kreditkarten). Darum ist es nicht möglich, eine Hochschule im Bereich Volkswirtschaft zu durchlaufen und zu verstehen, was heute abgeht.



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