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Koos Jansen vs. WGC/GFMS/CPM

23.02.2015  |  Jan Nieuwenhuijs
- Seite 2 -
Beachten Sie bitte, dass der WGC seine Zahlen zur chinesischen Goldnachfrage in 2013 von 1.066 auf 1.312 Tonnen nach oben korrigiert hat. Damit wurden die anfänglichen Daten um 23% verändert.

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Beweisstück 3

(Sehr geehrter Herr Jansen,

vielen Dank für Ihre E-Mail an den World Gold Council. Bitte entschuldigen Sie, dass ihre vorherige Anfrage unbeantwortet geblieben ist.

Unsere Zahlen zur chinesischen Verbrauchernachfrage in 2013 haben wir seitdem von den 1.066 Tonnen, die in unseren Gold Demand Trends für das Gesamtjahr 2013 veröffentlicht worden waren, auf 1.311,8 Tonnen nach oben korrigiert.

Wenn Sie weitere Informationen benötigen, dann könnte sich ein Blick in unsere Berichte "Understanding China's gold market" und "China's gold market: prograss and prospects" für Sie lohnen. Beide sind über die untenstehenden Links zugänglich.

http://www.gold.org/research/understanding-chinas.gold-market
http://www.gold.org/supply-and-demand/china-report)


Für diesen Beitrag werden wir die Daten aus dem Jahr 2013 als Richtwert nehmen, um den chinesischen Goldmarkt zu durchleuchten.


Berechnungsgrundlagen für Goldangebot und -nachfrage in China

Laut dem Vorsitzenden der SGE, Xu Luode, lag die chinesische Verbrauchernachfrage im Jahr 2013 bei 2.000 Tonnen. In seiner Rede im Rahmen des LBMA-Forums in Singapur am 25. Juni 2014 erklärte er:

"Im vergangenen Jahr hat China 1.540 Tonnen Gold importiert. Diese Importe, zusammen mit den 430 Tonnen Gold, die wir selbst produziert haben, bedeuten, dass wir im vergangenen Jahr ein Angebot von faktisch gut 2.000 Tonnen Gold bereitgestellt haben.

Diese 2.000 Tonnen Gold wurden von Konsumenten in China verbraucht. Natürlich wissen wir alle, dass chinesische Frauen mittleren Alters für einen bedeutenden Anteil an den Goldkäufen verantwortlich waren. Im letzten Jahr sanken die Goldbestände unserer Börse damit um fast 2.000 Tonnen, wovon es sich bei 200 Tonnen um recyceltes Gold handelte."


Der SGE-Vorsitzende unterscheidet dabei zwischen den Abzügen an der SGE (2.200 Tonnen) und seiner Berechnung der Verbrauchernachfrage (2.000 Tonnen), welche er ermittelt, indem er das recycelte Gold (200 Tonnen) von den SGE-Abzügen subtrahiert. Xus Verbrauchernachfrage entspricht genau der Menge Gold, die zu den chinesischen Nicht-Regierungsreserven hinzugefügt wurden; typischerweise ist es das, was chinesische Oberhäupter im Blick behalten - die Menge Gold, die sich im Besitz der Bevölkerung befindet. Die gesamte Nachfrage (diese entspricht dem Angebot) - Altgold = Import + Gold aus der Minenproduktion. Das Altgoldangebot führt zu keiner Erhöhung der Reserven eines Landes; dies tun nur die Importe und das Minenangebot.

Sämtliche Teilnehmer an diesem Spiel nutzen unterschiedliche Berechnungsgrundlagen, um Angebots- und Nachfragedaten zu erstellen. Das erklärt zum Teil die Differenz. In diesem Beitrag beleuchten wir diese Metriken und gehen die Argumente durch, welche die "Autorität für Gold", zu der sich der WGC selbst ernannt hat, in den vergangenen Jahren angebracht hat, um uns aufzuklären.

Um die Goldnachfrage einer Nation zu erfassen, veröffentlicht die "Autorität" lediglich Daten zur Nachfrage des Endkonsumenten (Verbrauchernachfrage berechnet auf dem privaten Nachfrageniveau) in seinen Berichten mit dem Titel "Gold Demand Trends" (Seite 26).

"Verbrauchernachfrage

Die Summe von Schmuck und den gesamten Barren- und Münzkäufen eines Landes, d.h. die Menge von Gold, die direkt durch Einzelpersonen erworben wurde."


Wer den Bericht liest, der stellt fest, dass der WGC die Endverbrauchernachfrage in der Form von Schmuck, Barren und Münzen pro Land auf privatem Niveau bemisst, nebst "ETFs, OTC investment and stock flows" (ETFs, OTC Investments und Bestandsbewegungen), um das gesamte Investment zu berechnen. Was aber, wenn die chinesischen Einzelpersonen physisches Gold bei der SGE erwerben und dieses aus den Tresoren abziehen lassen, um das Metall nach eigenem Ermessen zu lagern? Würde das irgendwo in den Nachfragezahlen des WGC auftauchen? Fakt ist, dass die SGE nach Aussage ihres Vorsitzenden über 5 Millionen Privatkunden hat, nebst 8.000 institutionellen Kunden!

Der Grund dafür, dass der WGC nur die Endverbrauchernachfrage offenlegt, liegt darin, dass nur sie für den Goldpreis entscheidend ist. Wenn ein Schmuckhändler über Bestände von zwei Tonnen verfügt, dann ist das gehedget und hat damit keine Auswirkungen auf den Preis. Die chinesische Goldnachfrage jedoch auf einem privaten Level zu bemessen, ist schlichtweg ungenau, da jeder einzelne chinesische Bürger ein Konto bei der SGE eröffnen, Gold kaufen und es abziehen kann. Die meisten Produkte der SGE werden in kleinen Lots, in Verbrauchergrößen, angegeben: 1 kg, 100 Gramm, 50 Gramm und 10 Gramm.

Es gibt zwar auch ein Produkt, mit dem man 12,5 kg-Barren handeln kann, jedoch war dieser Kontrakt seit seiner Auflegung gerade einmal an drei Tagen aktiv (das gesamte Volumen seit seiner Auflegung erreichte 3 Tonnen, einseitig gemessen). Die Kunden der SGE (potentiell jeder einzelne chinesische Bürger) kann an der SGE Barren von einer Größe von 50 Gramm kaufen und abziehen, bei denen sichergestellt ist, dass sie von höchster Qualität sind.

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Beweisstück 4



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