Koos Jansen vs. WGC/GFMS/CPM
23.02.2015 | Jan Nieuwenhuijs
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Einige Jahre später (2014) schrieb der WGC in "Understanding China's Gold Market":"In Anbetracht der Komplexität des dortigen Marktes könnte es viele Gründe geben, doch die wahrscheinlichste Erklärung ist, dass die Auslieferungszahlen der SGE sowohl die Bewegungen bei recyceltem Gold-gegen-Gold als auch Gold-gegen-Cash beinhalten. Wie zuvor erklärt, führt das recycelte Gold-gegen-Gold zu einer Erhöhung des Angebotes und der Nachfrage, allerdings sind die Auswirkungen auf den Markt neutral. Aus diesem Grund schließen die Schätzungen zu Nachfrage und Recycling, wie sie in 'Gold Demand Trends' und bei den Gold Surveys von Thomson Reuters GFMS dargestellt werden, recyceltes Gold-gegen-Gold aus.
Da jedoch die Struktur des chinesischen Goldmarktes es notwendig macht, dass recyceltes Gold nach der Scheidung und Umschmelzung durch die SGE verkauft wird [das ist nicht verpflichtend, allerdings sorgen Steuerinitiativen dafür, dass dieses verarbeitete Gold durch die SGE verkauft wird], ist es wahrscheinlich, dass die Auslieferungsdaten diesen Umlauf von recyceltem Gold-gegen-Gold mit einfangen."
Die nächste Grafik des WGC ist ebenfalls recht hilfreich:
Beweisstück 7: Aus einem WGC-Bericht. Der rote Rahmen stammt von mir.
Ich hoffe, es wird nun deutlich, welche unterschiedlichen Berechnungsgrundlagen sowohl für Angebot als auch Nachfrage zur Anwendung kommen. Werfen wir noch einmal einen Blick auf unser Beweisstück 2, ergänzt durch Import, Fördermenge und Altgold, so wird noch deutlicher, wo der Unterschied liegt.
Beweisstück 8: Der WGC bezieht sich für seine 'Gold Demand Trends' hauptsächlich auf die Daten des GFMS, veröffentlicht jedoch keine so detaillierten Informationen über das Altgoldangebot. Daher habe ich die Altgoldzahlen des GFMS verwendet.
Selbst wenn wir das Altgoldangebot Gold-gegen-Gold ausklammern (die grünen Balken stehen für Gold-gegen-Cash), so lag das gesamte Angebot von 2007 bis 2014 in der Summe bei 7.872 Tonnen, wohingegen die gesamte Nachfrage laut WGC in diesem Zeitraum 5.469 Tonnen erreichte. Die verbleibenden 2.403 Tonnen bedürfen einer Erklärung durch den Council in dessen Liste an Argumenten, die sich auf den "Überschuss" auf dem chinesischen Goldmarkt konzentrieren, indirekt aber darauf abzielen, die Größe der SGE-Abzüge zu widerlegen.
Rohstofffinanzierungsgeschäfte in China
Gold wird in zweierlei Arten von Rohstofffinanzierungsgeschäften in China verwendet, um günstig an Geld zu kommen: Round-Tripping und Goldleasing (lesen Sie diesen Beitrag über die Details des Round-Tripping, diesen und diesen über das Goldleasing). Diese Finanzierungsgeschäfte sind eindeutig Teil der Liste an Argumenten des WGC.
Wie ich oben bereits angemerkt habe, hat der WGC zusätzlich zu seinen "Gold Demand Trends" zwei Sonderberichte über China veröffentlicht, um zu erläutern, wo genau einige tausend Tonnen Gold irgendwo innerhalb des asiatischen Kontinents verloren gehen:
1) China's gold market: progress and prospects (April 2014)
2) Understanding China's Gold Market (Juli 2014)
Im ersten Bericht erklärt der WGC auf Seite 56: "Round-Tripping kann zu einer Erhöhung der SGE-Auslieferungsdaten führen." Das ist absolut nicht wahr, wie ich in "The Round Tripping Myth And Why It Doesn’t Hurt Chinese Gold Demand" ausführlich geschildert habe. Es besteht kein Grund, mich zu wiederholen.