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Koos Jansen vs. WGC/GFMS/CPM

23.02.2015  |  Jan Nieuwenhuijs
- Seite 7 -
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Beweisstück 11



CPM Group

Irgendwann im November 2014 schrieb Jeffrey Christian, geschäftsführender Gesellschafter der CPM Group, eine E-Mail an einen meiner Kollegen, in der er behauptete, die SGE-Abzüge seien nicht das, was sie zu sein scheinen. Der Beitrag, in welchem mein Kollege die E-Mail veröffentlichte und beantwortete wurde aus dem Netz entfernt (toter Link), hier aber die E-Mail in ganzer Länge:

"[...],

Jemand hat mir Ihren Beitrag gesendet, den sie über Gold, in China sowie anderswo, geschrieben haben.

Eine Anmerkung: Sie verwenden die Goldlieferungen der SGE scheinbar als einen Gradmesser für die Goldnachfrage. Eine bedeutende Menge des Goldes, das von Schmuckhändlern und Elektronikherstellern gekauft und in der Produktherstellung verwendet wird, wird jedoch wiederverarbeitet und als neues oder verarbeitetes Altgold an die Händler zurückgeliefert. Ich gehe davon aus, dass Sie das wissen.

Bei der Herstellung von Goldprodukten entsteht zumeist ein Abfall von 50 bis 70%, je nach den Prozessen, die in der Herstellung von Schmuck, Elektronik, Zahnimplantaten, Katalysatoren und anderen Produkten durchlaufen werden. Das bedeutet, dass die 'Endnachfrage' nach Gold, das in Form oder als Bestandteil eines Produktes an den Verbraucher ausgegeben wird, bedeutend niedriger ist als die Menge, die ausgeliefert wird, über die SGE oder jedweden anderen Auslieferer der Welt.

Nehmen wir als Beispiel einmal an, ein Hersteller - das könnte ein Schmuckhändler sein oder auch ein Produzent von Elektronikteilen - nutzt Sputtertargets, wie es die meisten von ihnen bereits seit vielen Jahren tun. Der neue Anteil des Abfalls beim Herstellungsprozess liegt bei 70%. Gehen wir davon aus, dass der Hersteller in diesem Beispiel 10.000 Unzen pro Monat verbraucht, und daher 10.000 Unzen pro Monat über die SGE erwirbt, welches er zu Sputtertargets umformt und als ebendiese Targets verwendet (oder, in den meisten Fällen, an Kunden verkauft, welche diese verwenden), und den bei der Herstellung entstandenen Abfall einsammelt, erneut einschmelzen lässt und an einen Händler zurückgibt.

In Wirklichkeit sind eine Reihe von Unternehmen in diesen Ablauf integriert, aber vereinfachen wir das Ganze und bleiben wir bei einem Hersteller. Jeden Monat kauft der Hersteller also 10.000 Unzen Gold über die SGE, nutzt davon 3.000 Unzen in Produkten und recycelt 7.000 Unzen. Am Ende des Jahres hat er sich 120.000 Unzen Gold ausliefern lassen, davon aber nur 36.000 Unzen verbraucht wurden. Die verbleibenden 84.000 Unzen Gold werden den Marktkreislauf wiederholt durchlaufen haben und jedes Mal als Auslieferung der SGE gezählt worden sein.

Wenn Sie also versuchen, zu schätzen, wie viel Gold in der Herstellung von Schmuck, Elektronik und in anderen Produktionsprozessen in China verbraucht wird, indem sie die Auslieferungen der SGE betrachten, so würden Sie die tatsächliche Nachfrage bzw. den tatsächlichen Verbrauch um 233% überschätzen.

Ich nehme an, dass jemand, der über das Niveau der Goldnachfrage in der Produktion schreibt, sich dessen bewusst ist, aber ich dachte, ich erwähne dies Ihnen gegenüber, für den Fall, dass Ihnen das doch neu sein sollte. Ich weiß schließlich, dass wann immer ich das in einer Präsentation gegenüber Führungskräften im Bergbau, institutionellen Investoren, gegenüber Eric Sprott, dem WGC oder jedwedem anderen Marktteilnehmer oder -beobachter erklärt habe, diese meistens keine Ahnung davon hatten und manchmal nicht einmal den Prozess verstanden, den ich beschrieben habe.

Ich hoffe, das hilft Ihnen weiter. Bis bald, bis zum nächsten Jahr hoffentlich.

Mit freundlichen Grüßen
Jeff Christian"


Die Kernbotschaft des Briefes von Herrn Christian liegt darin, dass die Abfallrate in China weit höher liegt als wir glauben und dass dieser Abfall vollständig durch die SGE recycelt wird (beachten Sie, dass in dem Prozess, den er beschreibt, keine Notwendigkeit besteht, dass das recycelte Gold die SGE durchläuft). Meine Antwort ist: Wenn wir Beweisstück 6 betrachten, so sehen wir, dass das Altgoldangebot an der SGE im Höchstfall bei 247 Tonnen liegt. Ziehen wir sämtliches Altgold (247) von den SGE-Abzügen (2.197) ab, so erhalten wir 1.950 Tonnen. Herr Christian behauptet nun, dass die Nachfrage um 233% überschätzt wird. Die tatsächliche Nachfrage lag im Jahr 2013 also bei 585,6 Tonnen??

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© Jan Nieuwenhuijs
The Gold Observer



Dieser Artikel wurde am 17. Februar 2015 auf www.BullionStar.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.




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