EZB im Fokus, ZEW enttäuscht, US-Daten stark, China mit Strategie der Stärke
20.05.2015 | Folker Hellmeyer
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Die Ankündigung, Anleiheankäufe per Mai und Juni zu erhöhen, um dann im Juli und August die Volumen entsprechend zurückzufahren, zeigt estaunlich starke Wirkung am Devisenmarkt. Fakt ist, dass es sich um ein Nullsummenspiel handelt. Es ist eine Aktion, die der schwachen Liquiditätslage in den Urlaubsmonaten Rechnung trägt. Die Struktur des Anleiheankaufprogramms bleibt grundsätzlich unverändert.
Deswegen ist auch die Reaktion bei dem Bund-Future ungleich moderater als am Devisenmarkt. Vielleicht sollten sich die Bondhändler mit den Devisenhändlern kurz schließen.
Aus der Eurozone kamen gestern divergente Signale
Positiv stachen die Absatzdaten im Automobilsektor der EU ins Auge. Gerade die positive Entwicklung in den Reformländern ist erfrischend.
Die Pkw-Nachfrage in Europa treibt das Wachstum der weltweiten Automobilindustrie an. In den ersten vier Monaten des Jahres stellte sich eine Zunahme um 8,2% im Jahresvergleich ein. Im April rollten in der EU knapp 1,2 Millionen Neuwagen zu den Kunden, 6,9% mehr als vor einem Jahr. Damit kam es den 20. Monat in Folge zu erhöhten Absätzen. Besonders stark wuchs der Absatz mit circa 20% in Italien, Ungarn, Portugal und Irland.
Im vergangenen Monat legten die Autoverkäufe in der EU stärker zu als in anderen wichtigen Märkten - in China ging es um 5,5% aufwärts, in den USA stieg der Absatz um knapp 5%.
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Dagegen enttäuschte der deutsche ZEW-Index per Berichtsmonat Mai in allen Belangen. Der Sentimentindex fiel deutlich von zuvor 53,3 auf 41,9 Punkte. Die Prognose lag bei 49,0 Zählern. Damit wurde der schwächste Wert seit Dezember 2014 markiert.
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Auch der Lageindex verlor stärker als unterstellt. Hier kam es zu einem Rückgang von 70,2 auf 65,7 Punkte (Prognose 68,0 Zähler).
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Die Niveaus sind nicht kritisch. Fakt ist jedoch, dass sich damit der zweite Rückgang in Folge einstellte. Das stimmt ein Stück weit nachdenklich.
Bei dem ZEW-Index werden Finanzmarktteilnehmer (nicht Realwirtschaft!) befragt. Der Rückgang des DAX, enttäuschendes deutsches Wachstum im ersten Quartal, um 34% einbrechende Exporte nach Russland per Januar/Februar, schwache US-Vorgaben von der Realwirtschaft sind offensichtlich Katalysatoren, die die Stimmung der Finanzmarktteilnehmer stärker mitnehmen.