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Märkte als Spielball der Geldpolitik

22.05.2015  |  Markus Blaschzok
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Heute gab es dann einen weiteren Sell Off im Euro um ganze zwei US-Cent, wobei sogar die wichtige Unterstützung bei 1,105 unterschritten wurde. Hintergrund waren stärker als erwartet gestiegene Kern-Konsumentenpreise (ohne Energie und Nahrungsmittel) in den USA, die zum Vormonat um 0,3% anzogen und auf Jahresbasis gar aktuell bei einem Plus von 1,8% liegen.

Vielleicht ist das das Zünglein an der Wage für eine Zinsanhebung der USA im Herbst. Ein weiterer Grund für den heutigen starken Einbruch des Euros aufgrund der hohen Kerninflationsrate ist ein dünner Handel wegen dem bevorstehenden "Memorial Day" Wochenende in den USA. Die Unterstützung bei 1,105 USD muss jetzt ganz genau im Auge behalten werden zum Wochenanfang.


FED-Minutes

Am Mittwoch folgte dann die private US-Notenbank mit ihrem Protokoll zur letzten Sitzung des Offenmarktausschusses. Für jene die an eine Zinsanhebung in den USA glauben, sowie für jene, die diese nicht für möglich halten, war etwas in dem Text dabei, weshalb die Kursverläufe sowohl bei Gold, Silber als auch beim US-Dollar nach kurzer Zunahme der Volatilität seitwärts ohne große Veränderung verliefen. Viele Mitglieder des Ausschusses erachteten eine Zinsanhebung bereits im Juni als unwahrscheinlich und auf der anderen Seite wies man auf die Risiken für die Märkte nach einer Zinsanhebung hin.

Bekanntlich schließen wir eine nachhaltige Zinswende zum aktuellen Zeitpunkt aus. Die wahre Zinswende wird erst dann kommen, wenn die Märkte diese längst erzwungen haben werden und die Notenbanken diesen dann letztlich werden folgen müssen. Doch bis dahin sind auch wir der Überzeugung, dass man die Zinsen so niedrig wie nur irgend möglich halten will.

Dabei schließen wir jedoch nicht aus, dass die FED im Juni oder im Herbst mit einer kurzen Zinsanhebung eine Zinswende vortäuschen will, um die Märkte so kurzzeitig noch einmal unter Druck zu bringen und verunsichern zu können. Es hätte viele Vorteile für die Wirtschaftsplaner, denn man würde möglicherweise weitere 1-2 Jahre Zeit gewinnen und auch der ihnen unliebsame Goldpreis könnte eventuell noch einmal etwas tiefer gedrückt werden.


Analyse zu Gold

Die Goldminen gaben in dieser Woche rund 5% ab und der HUI fiel auf 172 Punkte, wobei der XAU sogar den kurzfristigen Aufwärtstrend durchbrach. Scheinbar dauert vielen in den Minen investierten Bullen die Seitwärtsphase bei den Edelmetallen schon zu lange und man macht Kasse, da sich die Wahrscheinlichkeit eines weiteren kurzfristigen Anstiegs der Edelmetalle über die Zeit hinweg deutlich verringert.

Unter folgendem Link finden Sie die Aufzeichnung einer Online-Konferenz mit mir vom Dienstag, welche die große Trendwende an den Märkten sowie die aktuelle Manipulation am Edelmetallmarkt behandelt.

Auf Wochenbasis ist der Goldpreis im neutralen bis kurzfristig überkauften Bereich. In dieser Woche hatte der Widerstand bei 1.220 USD nach dessen kurzen Überschreiten dessen gehalten. Mittelfristig auf Sicht der kommenden 1-3 Monate sind wir noch zurückhaltend für den Goldpreis - zumindest solange sich die Terminmarktstruktur nicht bereinigt hat. Der Preisrückgang im Gold vom Dienstag ist in dem heute Nacht erscheinenden CoT-Report enthalten, sodass es sehr spannend wird, was über der Marke von 1.220 USD geschah.

Wenn wir mit unserer Vermutung recht behalten, dürfte der Goldpreis über 1.220 USD massiv durch die Zentralbanken ausgebremst worden sein und auch Silber über der Marke von 17,20 USD dürfte dasselbe Schicksal ereilt haben. Seit einigen Wochen erwarteten wir einen Anstieg über diese Widerstände, damit die Manipulatoren eben genau dieses Manöver vollführen können.

Die CoT-Daten dürften demnach eine relative Schwäche offenbaren, was bedeuten würde, dass noch ein kurzer Anstieg im Gold möglich wäre, daraufhin jedoch wieder tendenziell fallende Preise über Wochen oder Monate hinweg wahrscheinlich wären. Genaueres erfahren Premium-Abonnenten im heutigen CoT-Blitzupdate noch vor Börsenschluss.


Gold im Tageschart

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An diesem Chart ist ersichtlich, wie der Goldpreis seit zwei Monaten trendlos seitwärts verläuft. Sollten der heutige CoT-Report eine relative Schwäche offenbaren, so würde dies die Wahrscheinlichkeit für einen Ausbruch nach unten aus dieser Phase erhöhen.



Fazit

Die Geldpolitik und die Zentralbanken spielen ihr Unheil bringendes Spiel weiter, zugunsten ihrer selbst und ihrer Schützlinge - der Banken. Fundamental ändert sich daher nichts an den überaus positiven Aussichten für die Edelmetallpreise im mittel- und langfristigen Zeitfenster.

Tradingbezogen beobachten wir im kurzfristigen Zeitfenster seit einigen Wochen Manipulationen, die uns von Käufen abhalten und wir sind gespannt, ob sich in den nächsten Tagen oder Wochen aus dieser Gemengelage ein kurzfristiges Handelssignal herausbilden wird. Unter Berücksichtigung der Erfahrungen der letzten beiden Jahre, sind wir jedoch eher bärisch für die kommenden Monate. Die Zentralbankpolitik könnte der Katalysator sein, der neue Impulse und einen neuen Trend in den Edelmetallmarkt bringen wird. Kurzfristig bleiben wir abwartend, wobei wir im Intraday-Handel leicht optimistisch sind, während wir im mittelfristig auf Sicht von 3 Monaten eher vorsichtig sind.


© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
BlaschzokResearch

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