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Edelmetallmärkte: Die Ruhe vor dem Sturm

16.07.2015  |  Florian Grummes
1. Gold in USD

Rückblick
:

In den letzten vier Wochen konnte sich der Goldpreis zunächst wie erwartet bis an seine 200-Tagelinie erholen. Im Anschluss daran jedoch übernahmen die Bären sofort wieder die Kontrolle und drückten die Notierungen Schritt für Schritt bis auf 1.145,90 US$ und damit auf den tiefsten Stand seit vier Monaten. In den vergangenen vier Handelstagen versucht sich der Goldpreis nun an einer ersten Stabilisierung, welche aber immer noch auf sehr wackeligen Füßen steht. Insgesamt war meine Erwartung einer anstehenden Sommer-Rally eindeutig verfrüht.


Gold in USD Monatschart:

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Der logarithmische Monatschart hat sich kaum verändert. Wie gehabt bewegt sich der Goldpreis hier ziemlich lethargisch im unteren Teil des klar definierten vierjährigen Abwärtstrendkanals. Gleichzeitig sind die letzten zwei Jahre als eine trendlose Seitwärtsphase zu klassifizieren. Unklar bleibt weiterhin wie dieses Seitwärtsgeschiebe aufgelöst werden wird. Kommt es noch zu einem finalen Ausverkauf bis zur nächsten massiven Unterstützung um 1.000,00 US$ - 1.035,00 US$ oder aber gelingt dem Goldpreis eine Bodenbildungsformation ähnlich der zwischen 1998 und 2002?

Die Indikatoren jedenfalls verharren weiterhin im Bärenmarktmodus. Der "MACD"-Indikator läuft seitwärts ohne klares Signal. Der "RSI"-Indikator bewegt sich seit über zwei Jahren seitwärts auf niedrigem Niveau. Die Stochastik schließlich hat wieder die überverkaufte Zone erreicht. Positiv ist immerhin die Tatsache, dass der "Parabolic Sar"-Indikator mittlerweile bereits bei Kursen oberhalb von 1.246,79 US$ erstmals seit dem Dezember 2011 zu einem Kaufsignal wechseln würde. Natürlich sind wir davon noch ein gutes Stück entfernt, theoretisch sind die fehlenden 7,7% Kursanstieg allerdings durchaus in wenigen Wochen erreichbar.

Das untere Bollinger Band (1.120,36 US$) ist wieder ein Stück gefallen. Insofern verschiebt sich die nächste Unterstützung auf dem Monatschart weiter nach unten.

Zusammengefasst bleibt der Monatschart leicht negativ. Erst Kurse oberhalb von 1.230,00 US$ würden das Bild deutlich aufhellen. Oberhalb von 1.300,00 US$ dürfte Gold bereits zum Befreiungsschlag und zur übergeordneten Trendwende ausgeholt haben.


Gold in USD Wochenchart:

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Auf dem logarithmischen Wochenchart hat sich seit Jahresbeginn ein Dreieck entwickelt. Die untere relativ flach verlaufende Kante wird dabei durch die höheren Tiefs seit Ende November 2015 definiert. Demnach wären jetzt Kurse unterhalb des Tiefs der letzten Woche bei 1.145,90 US$ äußerst bedenklich. Allerdings stützt das untere Bollinger Band (1.148,56 US$) den Goldpreis genau an dieser kritischen Marke. Auf der Oberseite bietet das Dreieck derzeit noch Platz bis ca. 1.190,00 US$.

Die überverkaufte Stochastik spricht eher für eine in Kürze anstehende Erholung, während der "MACD" bereits seit März ohne klares Signal seitwärts läuft. Auffällig bleibt die Tatsache, dass sich der Goldpreis seit dem Frühjahr nur noch sehr lethargisch durch die Gegend schleppt. Manchmal scheint es gar, also ob der Markt vollständig zum Stillstand gekommen wäre. Vermutlich ist es aber "nur" die Ruhe vor dem Sturm, welche sich über den Goldmarkt ausgebreitet hat.

Wie auch immer das Dreieck auch aufgelöst werden wird, es dürfte Bewegung in den Markt kommen. Auf der Oberseite hätte der Goldpreis mit einem Anstieg über 1.190,00 US$ zunächst Platz bis zum oberen Bollinger Band (1.220,97 US$). Ein Durchbruch unter 1.146,00 US$ hingegen dürfte zu einem zügigen Kursrutsch in Richtung 1,100.00 US$ führen.

Insgesamt bleibt der Wochenchart noch neutral, aber mit stark bärischem Unterton.



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