Edelmetallmärkte: Die Ruhe vor dem Sturm
16.07.2015 | Florian Grummes
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4. Goldminen GDXDie Minenaktien liefern erneut ein Trauerspiel ab. Seit dem 14.Mai verlor der GDX fast 23% und erreichte gestern zwischenzeitlich die Tiefststände vom letzten November. Einzelwerte wurden teilweise noch stärker abgestraft.
Einziges Hoffnungssignal ist das gestrige Kursgeschehen. Nach anfänglichen Verlusten konnten der GDX noch ins Plus drehen. Allerdings bewegt sich die Stochastik weiterhin klar mit beiden Signallinien unterhalb von 20 und hat den Abwärtstrend damit festgezurrt.
Auch das "MACD"-Verkaufssignal von Mitte Mai ist weiterhin aktiv. Der "RSI" ist mittlerweile leicht überverkauft. Insgesamt ein erschreckend schwaches Bild.
Gleichzeitig könnte man natürlich argumentieren, dass die aktuelle Konstellation den idealen Nährboden für eine überraschende Sommer-Rally bietet. Der Abstand zur fallenden 200-Tagelinie (19,62 US$) beträgt jedenfalls über 14%. Und auch die fallende 50-Tagelinie (18,99 US$) ist deutlich vom aktuellen Marktgeschehen entfernt.
In der gleichen Region liegt zudem auch noch das obere Bollinger Band (19,31 US$) als auch die übergeordnete Abwärtstrendlinie.
Kurse deutlich oberhalb von 19,00 US$ sind daher in den kommenden Monaten nur schwer vorstellbar. Eine mögliche Erholung trifft zunächst bei ca. 17,60 US$ auf ersten Widerstand. Darüberhinaus wartet bei ca. 18,50 US$ die gebrochene ehemalige Unterstützungslinie.
Insgesamt ist der Chart klar bearish, die Chance auf eine Erholung bzw. Sommer-Rally steigen aber zunehmend an.
5. Zusammenfassung & Konklusion
Die Edelmetallmärkte bleiben weiterhin unter Druck. Eine Erholung bzw. eine Sommer-Rally ist zwar aufgrund der miserablen Stimmung, den günstigen CoT-Daten sowie der starken Saisonalität sehr wahrscheinlich geworden, preislich und charttechnisch lässt sich davon aber noch nichts sehen.
Vielmehr lotet Gold gerade die letzte entscheidende Unterstützungszone aus.
Auch wenn sich die Bullen bisher nicht zurückgemeldet haben, stufe ich die Wahrscheinlichkeit für eine Erholung immer noch höher ein als den direkten Abverkauf in Richtung 1.100,00 US$ und tiefer.
Als Mindestkursziel bis zum Spätsommer sehe ich moderate 1.185,00 US$ bis 1.190,00 US$. Sollte sich ein Short Squeeze entwickeln, könnten es aber auch 1.240,00 US$ oder mehr werden.
Übergeordnet ist die Korrektur aber auch dann noch immer nicht vorbei. Die Trendwende wird wohl erst in 2016 stattfinden.
Langfristig bleibe ich sehr optimistisch für den Goldpreis und erwarte ab 2018/2019 neue Allzeithochs sowie im weiteren Verlauf auch Preise oberhalb von 5.000,00 US$.
© Florian Grummes
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Quelle: pro aurum Goldedition vom 14.07.2015
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