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Offenmarktausschuss ernüchtert Märkte, war das nur die verbale "Vorspeise"?

20.08.2015  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1130 (07.50 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1018 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 123.97. In der Folge notiert EUR-JPY bei 138.00. EUR-CHF oszilliert bei 1.0758.

Die Liebhaber und Freunde der asymmetrischen Wahrnehmung an den Finanzmärkten mit starker Loyalität zu den „Spin-Mastern“ der Ökonomie und Finanzwirtschaft aus den Zentren New York und London mit einigen angeschlossenen Filialen in Kontinentaleuropa rieben sich gestern nach der Veröffentlichung des Protokolls des Offenmarktausschusses ein wenig verwundert die Augen. Was der Offenmarktausschuss im Protokoll lieferte, entsprach nicht den Erwartungen dieser Klientel.

Das Protokoll des Offenmarktausschusses setzte gegenüber der Erwartungshaltung der Marktteilnehmer negative Akzente. Zwar sieht die Mehrheit der Mitglieder den Zeitpunkt einer Zinswende grundsätzlich näher rücken, aber die Verbalakrobatik impliziert eine negativere Grundeinschätzung der Lage in den USA und damit ein Zurückrudern bezüglich der zuvor eingenommenen Position. In der Folge sank die Erwartungshaltung einer Zinswende deutlich auf nun nur noch 40% der Befragten per September. Der Offenmarktausschuss erkannte Abwärtsrisiken für die US-Konjunktur.

O-Ton: "The risks to the forecast for real GDP and inflation were seen as tilted to the downside."

Diese Sichtweise bedeutet lediglich, dass man sich in Washington ernsthaft die Mühe gemacht hat, beipielsweise den Chart der Auftragseingänge in den USA anzusehen. Das aktuelle Auftragsniveau oszilliert auf dem Niveau von 2012/2013 und sagt etwas über zukünftige Produktion aus!

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© Reuters


Die Risiken für die US-Wirtschaft bezüglich internationaler Probleme, ob in Griechenland oder China wurde in den Fokus gerückt. Wurde uns nicht suggeriert, dass dieBinnenwirtschaft in den USA so stark ist …

Hinsichtlich des privaten Konsums fielen die Einschätzungen moderater aus. Nachfolgende Grafik der Einzelhandelumsätze im Jahresvergleich (nicht inflationsbereinigt) von Zerohedge ist offenbar auch im Offenmarktausschuss angekommen.

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© Zerohedge


Die Inflationsprognosen wurden reduziert. Der Blick auf den Chart der Verbraucherpreise impliziert in der Tat, dass der aktuelle Zeitpunkt diesbezüglich nicht optimal gewählt wäre …

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© Reuters



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