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Offenmarktausschuss ernüchtert Märkte, war das nur die verbale "Vorspeise"?

20.08.2015  |  Folker Hellmeyer
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Bezüglich der Investitionstätigkeit dominierte das Prinzip Hoffnung im Offenmarktausschuss. Die positive Tendenz am Arbeitsmarkt wurde thematisiert. Das gilt natürlich nur für die Quote U-3, die jeden Vergleich mit dem Pendant der Eurozone bezüglich der Qualität der Erfassung förmlich verbietet.

Unter Umständen hat man sich im Offenmarktausschuss die Mühe gemacht, die Quote U-6 in die Betrachtung einzubeziehen. 10,4% liefern dann kaum die Entspannung, die den Märkten mit der Quote U-3 des BLS bei 5,3% suggeriert wird.

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© Reuters


Arbeitsmarktentwicklungen und Profitabilität von Unternehmen sind miteinander korreliert. Fakt ist, dass die Unternehmensgewinne bezüglich der zuletzt verfügbaren Daten per 1. Quartal 2015 auf dem zweitniedrigsten Stand seit 2011 oszillieren. Die uns zur Verfügung stehenden Daten implizieren, dass das 2. Quartal 2015 noch niedriger als das Vorquartal ausgefallen ist.

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© Reuters


Gleichzeitig wurde die Bemessungsgrundlage für die Schätzung der natürlichen Arbeitslosenrate nach unten angepasst, ebenso wie die BIP-Prognosen und das Potentialwachstum. Unter Umständen hat der Offenmarktausschuss auch einen Blick auf den Chart des National Activity Index der Federal Reserve Chicago geworfen, der ein Sammelindex aus 85 Einzelindikatoren der US-Wirtschaft ist, der seit sechs Monaten um die Nulllinie oszilliert und damit die schwächste Performance seit 2012 liefert.

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© Reuters


Werfen wir einen Blick auf die seit 18 Monaten andauernde Zinswende in den USA, erlauben Sie mir bitte diesen Sarkasmus.

Die Stereotypen dieses Themas wurden jetzt latent 18 Monate zu Gunsten des USD und der USA diskontiert. In dieser Phase hat sich die Lage der US-Wirtschaft bezüglich der Dynamik insbesondere nach Einstellung der QE-Maßnahmen markant eingetrübt. In dieser Phase setzte die Eurozone übrigens makroökonomisch latent positive Akzente. So mussten die BIP-Prognose nahezu kontinuierlich nach oben angepasst werden...

Ob man das Zurückrudern in der Verbalakorbatik als "Vorspeise" einer Absage einer Zinswende verstehen darf, lässt sich derzeit noch nicht beantworten. Die Wahrscheinlichkeit, dass die bis 2017 diskontierte Zinswende mit Leitzinssätzen bei 2,75% so nicht eintreten wird, ist jedoch dynamisch gestiegen.

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.0800 -30 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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