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China senkt Zinsen, IFO stark, US-Daten "are you kidding?"

26.08.2015  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1475 (07.55 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1397 im US- Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 119.65. In der Folge notiert EUR-JPY bei 137.30. EUR-CHF oszilliert bei 1.0842.

Chinas Zentralbank reagierte gestern auf die Dramaturgie an den chinesischen Aktienmärkten. Die chinesische Zentralbank senkte den Leitzins um 0,25% von 2,85% auf 2,60%. Der Mindestreservesatz wurde um 0,50% auf jetzt 18,00% verringert. Die Maßnahme wirkte sich unterstützend auf die globalen Aktienmärkte aus, bis auf die Ausnahme der US-Märkte, das hat gute Gründe.

Werfen wir einen Blick auf aktuelle Bewertungen an den internationalen Aktienmärkten: Abgebildet sind die Performance im laufenden Jahr, die Dividendenrendite, das Kurs/Gewinnverhältnis und das Kurs/Buchverhältnis. Die Werte in Klammern stellen den 5-Jahresdurchschnitt dar.

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Fakt ist, dass einige der Indices in China von Überbewertungen geprägt sind. Das wird sukzessive abgearbeitet. Gegenüber den Vorwochen sind die Bewertungen bereits deutlich entspannter. Der Prozess wird von der PBoC begleitet.

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Auf gloabler Ebene gibt es keine aggressiven Überbewertungen an den Aktienmärkten. Ebensowenig gibt es einen dynamischen globalen Einbruch der Weltwirtschaft. Das Tempo hat sich auf globaler Ebene geringfügig eingetrübt. Aus diesem Grund sah sich der IWF genötigt, im Juli die globale Wachstumsprognose von 3,5% auf 3,3% (Vorjahr 3,4%) anzupassen.

Der Chef der Forschungsabteilung der PBoC Yudong macht die US-Zinspolitik für die jüngsten Turbulenzen an den weltweiten Aktienmärkten verantwortlich. Die Aussicht auf eine Zinserhöhung durch die Fed habe die jüngsten Ausschläge an den Börsen ausgelöst.

China hat ein Problem angesprochen, das wir in diesem Report seit Monaten bewegen.

Der Wille der US-Zentralbank zur Zinswende in einer Phase der schwächsten US-Konjunkturdynamik seit 2012 wirft Fragen von erheblichem Umfang auf. Die Wachstumsprognosen der Fed und der professionellen Volkswirte und Profis wurden förmlich eingedampft.

Da die Fed den Auftrag hat, für angemessenes Wachstum zu sorgen, stellt sich die Frage, wie die US-Zentralbank diese Aufgabe mit einer Zinswende bewerkstelligen will, zumal strukturelle Gründe für die Dynamikverluste verantwortlich sind?

Mehr noch muss die Frage gestellt werden, in wie weit die US-Zentralbank als auch der US-Leitwährungsstatus unter Umständen politisch missbraucht werden? Geht es darum die neuen Strukturen der aufstrebenden Länder, die AIIB, die New Development Bank und das Zahlungssystem CIPS zu destabilisieren? Wir stellen Ihnen hier zwei Fragen, eine Frage kommt noch später ….

Der deutsche IFO Index setzte gestern positive Akzente. Die deutsche Wirtschaft und die Wirtschaft der Eurozone sind weitgehend von den negativen Tendenzen verschont. Das hat nach unserer Ansicht mit den Strukturreformen der vergangegen Jahre zu tun. Wir sind irritiert, wie wenig das in den akademischen Zirkeln insbesondere in den USA oder im UK wahrgenommen wird. Dort wird weiter Euro-Bashing betrieben … "Food for thought!" …

Unerwartet legte der Geschäftsklimaindex per August von 108,0 auf 108,3 Punkte zu. Die Prognose lag bei 107,7 Zählern. Damit kam es den zweiten Monat in Folge zu einem Anstieg. Das Niveau des Index ist unproblematisch und impliziert einen Wachtumspfad in der Spanne von 1,5% -2,0% im weiteren Verlauf.

Der IFO-Lageindex stieg von 113,9 auf 114,8 Zähler. Der Erwartungsindex sank von 102,3 auf 102,0 Punkte. Bei der Interpretation lassen wir Vorsicht walten, da die jüngsten Finanzmarktturbulenzen in diesem Index nicht gespiegelt wurden.


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