US-Zinswende adieu, Eurozone punktet konjunkturell - US-Daten …
28.08.2015 | Folker Hellmeyer
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Das Thema der US-Zinswende bestimmte die Bewertung des USD maßgeblich in den letzten mehr als 18 Monaten. Diese bisher imaginäre Zinswende wurde in diesem Zeitraum wohl auch 18-fach zu Gunsten des USD diskontiert.
Nachdem das Schwergewicht im Sektor der Federal Reserve, die Federal Reserve New York, gestern zurückruderte, folgte die Federal Reserve Kansas City. Die Fed-Gouverneurin von Kansas City Esther George rät wegen der Wirtschaftsabkühlung in China und den Finanzmarkt-Turbulenzen bei einer Anhebung der US-Zinsen zu Vorsicht. O-Ton: "Nach dem, was wir zuletzt gesehen haben, denke ich, dass wir schlichtweg abwarten und schauen müssen." Esther George hatte sich zuletzt noch für eine rasche Zinswende ausgesprochen.
Es ist unterhaltsam, dass die Fed-Gouverneure auf exogene Faktoren bei ihrer Entscheidung hinweisen und die endogenen Probleme ausblenden. Das ist sportlich, es ist ambitioniert und es ist vor allen Dingen unsachlich! (Thema "Scapegoating …")
Wir haben in diesen Reports häufig auf die strukturellen Defizite der US-Wirtschaft hingewiesen, die eine echte Zinswende in den USA nicht erlauben. Das gilt vor allen Dingen bezüglich der maladen Einkommensentwicklung im Verhältnis zur Konsumverschuldung in der vom Konsum abhängigen US-Wirtschaft.
Fazit: Die Wahrscheinlichkeit der Zinswende in den USA ist per September äußerst eingeschränkt.
Die Eurozone punktet mit belastbaren Daten (alle charts © Reuters): Die Betonung liegt auf "belastbaren Daten". Wir kommen später zu Daten, die bezüglich der Qualität weniger belastbar sind. Das Bruttoinlandsprodukt Spaniens legte per 2. Quartal um 1,0% im Quartalsvergleich zu. Das ist nach Angaben des Statistikamtes das stärkste Wachstum seit mehr als acht Jahren. Der nachfolgende Chart, der den Turnarounf im Jahresvergleich abbildet, ist beeindruckend.
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Das Geschäftsklima ist in Frankreich so gut wie seit 2011 nicht mehr. Der Index kletterte per August von 99 auf 100 Punkte und erreichte das langjährige Durchschnittsniveau. Der Index für die Industrie stieg von 102 auf 103 Punkte (Chart).
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Auch die Daten der Geldmengenentwicklung und der Kreditvergabe an den Privatsektor der Eurozone konnten voll überzeugen. Es wurden positive Akzente gesetzt. Im Jahresvergleich nahm die Geldmenge M-3 per Juli um 5,3% nach zuvor 5,0% zu. Die Prognose lag bei "nur" 4,9%.
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Die Kreditvergabe an den Provatsektor verzeichnete einen Anstieg im Jahresvergleich um 0,9% nach zuvor 0,6%. Die Prognose war bei 0,8% angesiedelt.