Terror in Frankreich erhöht Risikoaversion
16.11.2015 | Folker Hellmeyer
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In diesem Report geht es um die Folgen von Politik und Ökonomie auf Finanzmärkte. Das fällt zu Beginn dieser Woche schwer. Kann man nach den Terrorattacken in Paris einfach technokratisch die Folgen emotionslos kommentieren? Nein, das ist nicht möglich. Das Mitgefühl übermannt. Die Gedanken gehen an die Menschen, deren Leben durch diese Attacken genommen wurden. Sie gehen an die Menschen, die mit diesen Verlusten in ihren Familien und Freundeskreisen umgehen lernen müssen.
Eine der meistgestellten Fragen der Betroffenen wird sein: Warum?
Die Folgen der Regime-Change Politik erreichen Kerneuropa. Die ersten Reaktionen zeigen, dass die Sicherheitsapparate verschärft werden. Damit ergibt sich bezüglich der Überwachung auch eine qualitative Veränderung der westlichen Demokratien in Europa.
Quintessenz für Ökonomie und Märkte: Fakt ist, dass damit ein weiterer Dominostein pro Risikoaversion umgestoßen wurde. Per 3. Quartal 2015 kam es in Japan im Quartalsvergleich zu einer Kontraktion um 0,2% (Prognose -0,1%). In der auf das Jahr hochgerechneten Fassung stellte sich der Rückgang auf -0,8% nach zuvor -0,7%. In der Folge sind wir das fünfte Mail seit 2009 mit einer Rezession in Japan nach technischer Definition konfrontiert. In der Bewertung des JPY wird das definitiv nicht deutlich ….
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© Zerohedge
US-Importentwicklung stellt positive US-Daten in Frage!
Die Entwicklung der Container-Importe der wesentlichen US-Häfen signalisieren alles andere als eine gesunde US-Konjunkturlage! Laut dem Wall Street Journal kam es erstmalig seit mehr als 10 Jahren zu einem Rückgang der Importe in den Monaten September und Oktober in den wichtigsten Importhäfen der USA, die für 54% der Gesamtcontainerimporte der USA stehen.
Von August bis Oktober ergab sich ein Einbruch um 10%. Normalerweise geht die Vorweihnachtszeit mit einer hohen Importwelle einher. Verantwortlich ist dafür fraglos das an dieser Stelle bereits thematisierte hohe Lagerniveau. Gleichzeitig ist der Einbruch auf keinen Fall als ein Vertrauensbeweis der Realwirtschaft in das "viel beschworene rosige US-Konjunkturbild" zu interpretieren, das nachhaltige Zinswenden ermöglichen soll!
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© Zerohedge
Ist das die perfekte Grundlage für eine Zinswende in den USA?
Die US-Einzelhandelsumsätze (siehe unten) können weiter trotz blendenden Verbrauchervertrauens nicht überzeugen. Diese Divergenz gibt Rätsel auf! Das Verbrauchervertrauen legte laut Uni Michigan per November von 90,0 auf 93,1 Punkte zu und verzeichnete seit September einen Anstieg um 5,9 Punkte.
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© Moody’s Economy.com
Die US Einzelhandelsumsätze legten per Oktober nur um 0,1% per Oktober zu und verfehlten damit die Prognose bei +0,3%. Der nicht preisbereinigte Anstieg der Einzelhandelsumsätze (Control Group) lieferte mit +1,7% im Jahresvergleich das zweitschwächste Resultat seit Ende der US-Finanzkrise.