Kalender des Grauens
13.12.2015 | Christian Vartian
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Das Gesamtergebnis lässt sich am USD JPY gut ablesen:Wenn das nun wenigstens ein klarer Deflationstrend wäre. Nur das ist es auch nicht, denn einige Inflationsindikatoren zeigen einen Boden an, so stieg der NZD gegen den USD am Tag einer Zinssenkung im NZD, ein völlig atypisches Ereignis zumal im Umfeld eines De-Leverage. Einer suggeriert hier: Ich bin unten angekommen. Natürlich steigt er gegen die Weltliquidität, also nicht mächtig.
Das Gesamtbild ist sohin extrem gefährlich in beide Richtungen, weil keine davon in sich geschlossen ist und das Ergebnis sind extrem arbeitsaufwendige Sling-Shots, also permanente Schlingen, wo keine Richtung hält, aber jederzeit brechen kann.
Der US- Core PPI kam mit 0,3% vs. 0,1% Konsens. Die US- Retail Sales mit 0,5% vs. 0,4% Konsens, die US-Zahlen sind weiterhin positiv und unterstützen die FED bei einer Zinserhöhung. Die US-Wirtschaft ist noch auf Wachstumspfad und liefert erste Inflationswiederbelebungsdaten während der Rest des Planeten sich zu einem ganz anderen Zeitpunkt im Inflationszyklus befindet.
Die FED muß die erste Zinsanhebung wagen, wenn sie gemäß ihrem nationalen Mandat agiert und dürfte es nicht, wenn sie auf die Weltwirtschaft schaut. Und dies erleben wird beides gleichzeitig.
Die Chinesischen Exporte fielen um 6,8% vs. 5% Konsensus, sehr schlechte Zahlen und das trifft auf verbesserte Zahlen aus Japan mit einem Q3 BIP von plus 0,3% vs. 0% Erwartung, was natürlich wenig Bedarf der Bank of Japan für weitere Verdünnung bzw. für verstärkte Verdünnung des JPY anzeigt.
Die Bank of England zeigt es genau an, sie orakelte bisher über eine Zinserhöhung und machte diese Woche mit einem extrem weichen Statement kehrt.
Noch nicht genug der schlechten Nachrichten? Am Freitag ist vierfach-Hexensabbat (Expirations) und die kommende Woche ist nicht nur mit dem FOMC Meeting gespickt, sondern mit jeder Menge anderer wichtiger, datenbringender Events (CPI, Housing Starts, Industrial Production, PMI und Jobless Claims).
Aufgabe ist, diese Woche zu überleben.
Wie macht man das?
a) Ein paar Spreads riskieren, ganz kurze ggf. durch Slingshots verursachte Fehlhedgestrecken in Kauf nehmen, das machen wir und es ist nicht lustig und viel Arbeit.
b) Man wartet ab und riskiert, einen Wasserfall mitzufahren
c) Man hält sich für übergescheit und meint zu wissen, was kommt und setzt darauf, mit Folge ggf. den Wasserfall mit Hebel 2 mitzufahren, falls man sich irrte.
Diesmal halten wir uns definitiv nicht für schlau genug und nehmen ganz sicher a) auch wenn Slingshots nicht wirklich ein ideales Umfeld für Hedgemethodik sind.
Viel Glück!
© Mag. Christian Vartian
vartian.hardasset@gmail.com
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