Geldanlage: Stillstand ist Rückschritt
20.06.2016 | Robert Rethfeld
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Dies führt zu der Frage, ob den auch das Einkommen aus Vermögen in den vergangenen Jahren real zulegen konnte. Eine Betrachtung der Tagesgeldkonten zeigt, dass die dortige geringe Verzinsung die Teuerung nicht ausgleicht.Interessant ist, dass dennoch Jahr für Jahr mehr Geld auf Tagesgeldkonten angelegt wird. Ein Grund dafür dürfte sein, dass sie als "sicherer Hafen" gelten. Investoren nehmen dafür Abschläge in Kauf.
Diejenigen, die sich trauten, in deutsche Immobilien anzulegen, sind im Durchschnitt gut gefahren. Nach dem Stillstand in den Jahren vor 2010 sprang der deutsche Häuserpreisindex ab dem Jahr 2011 an. Dies führte zu einem durchschnittlichen Wertzuwachs von 13,3 Prozent.
Der deutsche Immobilienmarkt ist fragmentiert. Je nach Region ist der Wertzuwachs unterschiedlich. Der Häuserpreisindex des statistischen Bundesamtes gibt einen Durchschnittwert an.
Noch besser lief die Anlage in deutschen Staatsanleihen. Sie erbrachte seit dem Jahr 2010 eine Gesamtrendite von 17,6 Prozent, gemessen im Performance-REX. Diese - vergleichsweise risikoarme - Anlageform schlägt den boomenden Immobilienmarkt.
Allerdings: Seit dem Jahr 2015 sind die Gewinne rückläufig. Dies ist kein Wunder angesichts der Minusrenditen im Markt. Der Performance-REX lebt von seinen Kursgewinnen, von denen niemand weiß, wo diese jetzt noch herkommen sollen.
Den Vogel des deutschen Geldanlage-Universums schießt der Aktienmarkt ab. Der DAX-Performance-Index konnte seit dem Jahr 2010 um 50 Prozent zulegen. Allerdings beruht der Zuwachs ausschließlich auf der Performance der Jahre 2012 und 2013. Die Jahre seit 2014 verlaufen mager. Alle Zahlen für 2016 sind geschätzt beziehungsweise basieren auf dem aktuellen Stand.
Doch nicht immer stapeln sich die Gewinne. Die Betrachtung des Zeitraums von Anfang 2000 bis Anfang 2010 weist ein Minus von 15 Prozent im Performance-DAX aus.
Darüber hinaus existiert eine nahezu unendliche Anzahl an Investitionsmöglichkeiten, seien es Solaranlagen, Windkraftanlagen, Schiffe oder Ackerland. Wir nennen hier noch Bitcoin, weil wir die Entwicklung der Cyber-Währung über Jahre verfolgt haben.
Bitcoin wurde im Jahr 2009 in die Welt gesetzt. Käufer und Verkäufer einigten sich im Mai 2010 auf einen Preis von 10.000 Bitcoin für eine Pizza. Für 761 US-Dollar erhält man heute einen Bitcoin.