Martin Armstrong veröffentlichte auf seinem Blog gestern seine Antwort auf eine interessante ihm gestellte Frage zur Politik der Notenbanken.
Der Finanzexperte wurde gefragt: "Herr Armstrong, Sie haben gesagt, dass der einzige Weg, die Deflation umzukehren, die Anhebung der Zinsen ist, nicht deren Senkung. Ich habe erkannt, dass die niedrigen Zinsen lediglich die Kosten für die Mittel der Banken reduzieren, aber die Ersparnisse und Renten aushöhlen. Hat jemand auf Sie gehört und das Gegenteil, also eine Erhöhung der Zinsen, versucht? Es scheint, als habe die Fed auf Sie gehört, aber der IWF und andere bitten die Fed, die Zinsen nicht anzuheben. Gibt es in dieser Hinsicht irgendwelche Hoffnung?"
Armstrong erklärt daraufhin, man müsse lediglich Island ansehen. Dort seien nicht nur die Banker ins Gefängnis gewandert, anstatt Boni abzukassieren, auch die Zinsen seien stärker angehoben worden als irgendwo sonst in der westlichen Welt. Die westlichen Zentralbanken und die EZB hätten in dem Versuch, die Wirtschaft anzukurbeln, ihre Zinsen gesenkt bzw. Negativzinsen und eine sehr unkonventionelle Geldpolitik eingeführt. Währenddessen habe die Zentralbank von Island das exakte Gegenteil getan: die Zinsen erhöht sowie ihre Bilanz reduziert. Damit sei man in Island komplett anders vorgegangen als die EZB oder die Zentralbanken von England, Japan und der USA.
Im Juli 2011 habe der Leitzins der isländischen Notenbank bei 4,25% und damit deutlich über dem der EZB von 1,50% oder dem der Bank of England von 0,50% gelegen. Seitdem sei der Leitzins der Zentralbank Islands sowohl gegenüber dem der EZB als auch dem der englischen Notenbank angestiegen.
Island habe jetzt die stärkste Wirtschaft in ganz Europa. "Dies ist ein eindeutiger Beweis dafür, dass diese Politik der niedrigen Zinsen Schwachsinn ist. Der Zinssatz spiegelt Inflation und künftige Chancen wider. Wenn die Zinssätze bei Null sind, zeigt das, dass es kein Vertrauen in die Zukunft Europas gibt," so Armstrong.
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