Ein auftürmendes Schulden(re)finanzierungsproblem in den USA?
08.02.2017 | Mack & Weise
Geldpolitik
Anfang des Jahres veröffentlichte die US-Notenbank die Mitschriften ihrer Dezember-Zinssitzung. Gemäß dieser glauben nahezu alle Mitglieder im Offenmarktausschuss (FOMC) der Fed an eine sich im aktuellen Jahr besser als bisher prognostiziert entwickelnde US-Konjunktur, so dass die für 2017 in Aussicht gestellten drei Leitzinsanhebungen fundamental gut begründet erscheinen. Diese müssten nun sogar auch noch rascher als vom Markt erwartet verkündet werden, ist doch die offizielle US-Inflationsrate (2,07%) schon jetzt leicht über die 2%-Ziel-Marke der Fed gestiegen.
Sollte es via "Trumponomics" tatsächlich gelingen, die US-Wirtschaft wie auch die US-Zinsen "great again" zu machen, dann dürfte es allerdings auch nur eine Frage der Zeit sein, bis an den US-Kreditmärkten abermals großer "Stress" ausbricht. Schließlich lässt schon heute der erstmals seit 2009 wieder über die 1%-Marke gekletterte Referenzzins LIBOR ein sich auftürmendes Schulden(re)finanzierungsproblem in den USA erahnen, betrifft doch jede LIBOR-Änderung quasi just-in-time die variabel verzinsten (rekordhohen) Schulden der Verbraucher und Unternehmen in Höhe von über … 28.000 Mrd. USD (Berechnung Bank of America)!
Finanzmärkte
Bereits die ersten Amtshandlungen des neuen US-Präsidenten Trump waren für einen demokratisch gewählten Politiker äußerst ungewöhnlich, scheint er doch offenkundig fest entschlossen zu sein, seine Wahlversprechen auch tatsächlich umzusetzen!
Zwar könnten die angekündigten Steuersenkungen und die geplante Entbürokratisierung dem bisher eher nur statistisch existierenden US-Wirtschaftswachstum so einiges an sichtbaren Schwung verleihen, die Trump´sche Idee allerdings, von nun an ab etwas mehr Protektionismus zu wagen, wird weder der Weltkonjunktur noch dem sich ohnehin bereits seit geraumer Zeit abschwächenden Welthandel guttun. Für die exportlastige deutsche Wirtschaft dürften damit nun raue Zeiten anbrechen, insbesondere, wenn doch ausgerechnet der wichtigste Handelspartner (US-Exporte 2015: 113,7 Mrd. Euro) die "Spielregeln" für den größten Markt der Welt neu definiert.
Während die Euphorie, mit der die Investoren den Dow Jones-Index trotz fundamental äußerst ambitionierter Bewertungen zuletzt auf immer neue historische Höchststände trieben, noch mit den "Trumponomics"-Hoffnungen begründet werden kann, ist der Anstieg des DAX in Richtung eines neuen Allzeithochs angesichts der sich andeutenden Handelskriege lediglich nur ein weiteres Anzeichen für den Blasenmodus an den Aktienmärkten.
Fondsmanager-Kommentar
Es vergeht fast kein Tag, an dem nicht irgendein Experte steigende (Nominal-)Zinsen als das ultimative Verkaufsargument für das schuldenfreie Gold benennt. Diese "bestechende" Logik lässt einen immer wieder erstaunen, unterstellt sie doch, dass unser als Folge der seit 2008 andauernden Banken- und Staatendauerrettung inzwischen hoffnungslos überschuldete Kreditgeldsystem - zu dessen Fortbestand die Zinsen ja auf Null abgesenkt werden mussten - nun völlig frei von Konsequenzen wieder steigende Zinsen vertragen könnte.
Aber selbst wenn die nominalen Zinsen im Zuge deutlich anziehender Teuerungsraten nun etwas steigen sollten, so werden die einzig und allein auf das Weginflationieren der 200-Billionen-USD-Schuldenlast fokussierten Notenbanken weiterhin alles unternehmen, diese Anstiege stets deutlich unter den offiziellen Teuerungsraten zu halten. Damit sind negative Realzinsen und fortschreitende Geldentwertung vorprogrammiert, was ein entscheidendes Kaufargument für den Edelmetallsektor darstellt!
© Mack & Weise GmbH
Vermögensverwaltung
Anfang des Jahres veröffentlichte die US-Notenbank die Mitschriften ihrer Dezember-Zinssitzung. Gemäß dieser glauben nahezu alle Mitglieder im Offenmarktausschuss (FOMC) der Fed an eine sich im aktuellen Jahr besser als bisher prognostiziert entwickelnde US-Konjunktur, so dass die für 2017 in Aussicht gestellten drei Leitzinsanhebungen fundamental gut begründet erscheinen. Diese müssten nun sogar auch noch rascher als vom Markt erwartet verkündet werden, ist doch die offizielle US-Inflationsrate (2,07%) schon jetzt leicht über die 2%-Ziel-Marke der Fed gestiegen.
Sollte es via "Trumponomics" tatsächlich gelingen, die US-Wirtschaft wie auch die US-Zinsen "great again" zu machen, dann dürfte es allerdings auch nur eine Frage der Zeit sein, bis an den US-Kreditmärkten abermals großer "Stress" ausbricht. Schließlich lässt schon heute der erstmals seit 2009 wieder über die 1%-Marke gekletterte Referenzzins LIBOR ein sich auftürmendes Schulden(re)finanzierungsproblem in den USA erahnen, betrifft doch jede LIBOR-Änderung quasi just-in-time die variabel verzinsten (rekordhohen) Schulden der Verbraucher und Unternehmen in Höhe von über … 28.000 Mrd. USD (Berechnung Bank of America)!
Finanzmärkte
Bereits die ersten Amtshandlungen des neuen US-Präsidenten Trump waren für einen demokratisch gewählten Politiker äußerst ungewöhnlich, scheint er doch offenkundig fest entschlossen zu sein, seine Wahlversprechen auch tatsächlich umzusetzen!
Zwar könnten die angekündigten Steuersenkungen und die geplante Entbürokratisierung dem bisher eher nur statistisch existierenden US-Wirtschaftswachstum so einiges an sichtbaren Schwung verleihen, die Trump´sche Idee allerdings, von nun an ab etwas mehr Protektionismus zu wagen, wird weder der Weltkonjunktur noch dem sich ohnehin bereits seit geraumer Zeit abschwächenden Welthandel guttun. Für die exportlastige deutsche Wirtschaft dürften damit nun raue Zeiten anbrechen, insbesondere, wenn doch ausgerechnet der wichtigste Handelspartner (US-Exporte 2015: 113,7 Mrd. Euro) die "Spielregeln" für den größten Markt der Welt neu definiert.
Während die Euphorie, mit der die Investoren den Dow Jones-Index trotz fundamental äußerst ambitionierter Bewertungen zuletzt auf immer neue historische Höchststände trieben, noch mit den "Trumponomics"-Hoffnungen begründet werden kann, ist der Anstieg des DAX in Richtung eines neuen Allzeithochs angesichts der sich andeutenden Handelskriege lediglich nur ein weiteres Anzeichen für den Blasenmodus an den Aktienmärkten.
Fondsmanager-Kommentar
Es vergeht fast kein Tag, an dem nicht irgendein Experte steigende (Nominal-)Zinsen als das ultimative Verkaufsargument für das schuldenfreie Gold benennt. Diese "bestechende" Logik lässt einen immer wieder erstaunen, unterstellt sie doch, dass unser als Folge der seit 2008 andauernden Banken- und Staatendauerrettung inzwischen hoffnungslos überschuldete Kreditgeldsystem - zu dessen Fortbestand die Zinsen ja auf Null abgesenkt werden mussten - nun völlig frei von Konsequenzen wieder steigende Zinsen vertragen könnte.
Aber selbst wenn die nominalen Zinsen im Zuge deutlich anziehender Teuerungsraten nun etwas steigen sollten, so werden die einzig und allein auf das Weginflationieren der 200-Billionen-USD-Schuldenlast fokussierten Notenbanken weiterhin alles unternehmen, diese Anstiege stets deutlich unter den offiziellen Teuerungsraten zu halten. Damit sind negative Realzinsen und fortschreitende Geldentwertung vorprogrammiert, was ein entscheidendes Kaufargument für den Edelmetallsektor darstellt!
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