DAX knackt 12.000 Punkte
23.02.2017 | Folker Hellmeyer
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Wie auch schon die Einkaufsmanagerdaten am Dienstag, zeigte auch der viel beachtete Ifo-Index ein vitales Bild. Laut Ifo Institut war die Stimmung in deutschen Unternehmen zuletzt im August 2011 so gut wie derzeit.
Nach 109,9 Punkten im Vormonat, legte der Geschäftsklimaindex auf 111,0 Punkte zu. Es wurde im Vorfeld mit einem stabilen Wert gerechnet. Auch die Subindizes "aktuelle Situation" mit 118,4 (+1,5 Punkte) und „Erwartungen“ 104 (+0,8 Zähler) legten entgegen den Prognosen weiter zu.
Deutschland, das häufig dazu neigt, tiefzustapeln und Erfolge kleinzureden, nimmt Kurs auf ein Stimmungshoch. Ähnlich wie in den USA befinden sich die deutschen und europäischen Sentimentindikatoren mehrheitlich auf einem Niveau, das sich unseren sportlichen Wachstumserwartungen deutlich annähert.
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Etwas weniger optimistisch zeigten sich die Verbraucher in der aktuellen GfK-Konsumklima-Umfrage. Das weniger stark im Fokus stehende GfK Konsumklima sank im Februar 10,0 nach 10,2 Punkte im Vormonat. Allerdings ist das Niveau immer noch als sehr komfortabel zu bezeichnen und der Rückgang nach drei Anstiegen in Folge kein Grund zur Sorge.
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© Reuters
Der DAX goutierte die Daten und sprang wieder über die 12.000-Punkte Marke. Auf diesem Niveau lag der deutsche Hauptaktienindex seit beinahe zwei Jahren nicht mehr. Dennoch ist trotz der Hausse seit November 2016 bis heute der Index nicht übertrieben hoch bewertet bewertet. Die Dividendenrendite liegt aktuell um 3,0%, während die klassiche 10Y-Bundesanleihe in den letzten Tagen ebenfalls sehr gesucht war und wieder mit nur 0,26% p.a. rendiert, nachdem diese vor wenigen Wochen noch bei 0,50% lag.
Die klassische Lehre der Schwankungsanfälligkeit von Wertpapieranlagen sowie der risikolose Zins (maßgeblich für langfristige Verpflichtungen) erscheinen in diesem verzerrten Markt wie Theoreme aus einer grauen Vorzeit.
Am Ende des Tages schloss der Index knapp unterhalb der 12.000 Punkte. Es gibt nur wenige Anzeichen, dass die psychologisch wichtige Zahl nicht schnell hinter uns bleibt. Denn auch außerhalb Deutschlands, beim wichtigen Handelspartner Frankreich sieht es immer besser aus. Mit dem erneut gestiegenden Geschäftsklima setzt unser Nachbarland seine gute Datenreihe fort und liegt mit aktuell 107 Zählern auf dem höchsten Stand seit Juli 2011.
Der schwache Euro, der gestern zeitweise unter die 1,05 Marke ruschte, wird noch weiteres Kurspotenzial bei den exportlastigen Unternehmen freisetzen. Die Frage ist nur, wann und nicht ob das bisherige Allzeithoch von 12.391 Punkten fällt. Gleichzeitig steigt die kurzfristige Rückschlagsgefahr in diesem Terrain.