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DAX knackt 12.000 Punkte

23.02.2017  |  Folker Hellmeyer
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In unserem Jahresausblick (https://www.bremerlandesbank.de/finanzmaerkte/berichte/forex-reports-marktberichte/finanzmarktausblick-2017/) finden Sie unsere Bandbreitenprognosen für das laufende Jahr. Im Dax waren wir wahrscheinlich zu hanseatisch zurückhaltend (Höchststände bei 12.000-12.200 Punkten), während das EUR/USD-Szenario mit Tiefstkursen von 1,00-1,03 wieder Thema geworden ist. Wir weisen gleichzeitig darauf hin, dass dieser Wechselkurs keine langfristige Tragfähigkeit hat, denn der fundamentale Unterbau fehlt.

Die Verbraucherpreisentwicklung von 1,8% im Januar wurde mit Veröffentlichung der finalen Daten bestätigt. Im Dezember lag der Preisauftrieb bei 1,1%. Der Aufwärtstrend versteilert sich damit weiter. Die aktuelle Situation mit einer stärkeren Konjunktur und niedrigerem Wechselkurs gepaart mit stark steigenden Energiepreisen (+8,1%) sorgt dafür, dass in den nächsten Monaten die Verbraucherpreise weiter auf hohem Level bleiben werden.

Die Kernrate, die Energie- und Lebensmittelpreise nicht berücksichtigt, liegt mit 0,9% auf dem selben Level wie in den Vormonaten. Die EZB wertet die Inflation als vorübergehendes Phänomen. Wir gehen davon aus, dass man sich ab dem dritten Quartal nicht mehr um Diskussionen über Tapering im EZB-Rat verschiessen kann.

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© Moody’s Economy.com


Die US-Währungshüter zeigten sich in dem letzten veröffentlichten Protokoll ihrer Sitzung vorsichtig optimistisch für eine baldige Zinserhöhung. Eindeutig im Magen liegt den Notenbankern aber der immer weiter aufwertende US-Dollar, der nicht nur Inflation importiert, sondern den Export bremst, der immerhin 10% der Wirtschaftsleistung ausmacht. In der US-Regierung wird der starke Dollar offiziell als Zeichen der Zuversicht in der Wirtschaft gesehen…

Weitere Zinserhöhungen brächten zusätzliche Währungsgewinne. Fed und Regierung wären also glücklich? Wohl kaum, denn die Fed muss früher oder später die immer höhere Inflation einfangen, während die Regierung ein Interesse an einem dauerhaften und selbsttragenden Wirtschaftsaufschwung haben muss.

Eine deutliche Zunahme zeigte sich mit einer Zunahme von 3,3% im Januar beim Absatz von genutzten Wohnimmobilien. Es wurden 5,69 Mio. Einheiten verkauft, was über den erwarteten 5,54 Mio. Immobilien lag. Sowohl Wohnungen wie auch Einfamilienhäuser wurden deutlich häufiger verkauft als zuletzt. Wohnungen wurden um 8,3% mehr umgeschlagen als Hausverkäufe, die um 2,6% stiegen. Dieser Monat stellt den Höchstwert von insgesamt verkauften Immobilien seit Februar 2007 dar.

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© Moody’s Economy.com


Fazit:

Im Dax sollte sich die Rally in Richtung der bisherigen Rekordstände fortsetzen, während bei EUR/USD kurz- und mittelfrisitg das Thema Parität in den Fokus rücken könnte. Durch den sich abzeichnenden politischen Streß (Superwahljahr), könnten die Finanzmärkte in Anomalien verfallen, die aber in kurzer Zeit wieder abgebaut werden dürften.

Die US-Wahl war hier ein Vorgeschmack, wie schnell Profi-Investoren bei Möglichkeiten auf Schnäppchen zugreifen und vor allem wie schnell sich die Bewertung im Markt drehen kann. Der regelmäßig prophezeite Weltuntergang wird uns auch in 2017 genau so wenig treffen wie das Auseinanderbrechen der Euro Zone.

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0350-1.0320 dreht den Bias zu Gunsten des USD.

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.



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