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Die ganz normale Industrienation Frankreich

01.05.2017  |  Christian Vartian
- Seite 4 -
Ein Punkt für das Argument: Beibehaltung der Globalisierung von Macron, die Probleme des Französischen Exports schwinden mit der Distanz vom Mutterland, sie steigen nicht, Holland und die BRD sind für die FR-Handelsbilanz schlimmer als die USA oder Afrika. Wer das versteht, versteht auch Theresa May, die die EU verlässt, UM die Globalisierung auszubauen, nicht aus nationalem Motiv also. Man kann es nur wirtschaftlich verstehen, politisch plakatives Punzieren wie "Globalist" oder "Nationalis" führt nur in die Irre, die Handelsbilanzen erklären die komplexe Wahrheit.

Frankreich leidet aber darunter, dass das geringe Wachstum der Weltwirtschaft genau Sektoren am meisten trifft, in denen Frankreich gut ist, beispielsweise Großinfrastruktur:

Der Überschuss der Französischen Exporte Richtung Afrika ist im letzten Jahr um 35%! gesunken:

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Auch generell gibt es genau in denjenigen Zielregionen kein Geld, wo Frankreich einen Exportüberschuss erwirtschaftet:

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Und zwar weil die FED eine zu geringe Geldmenge bereitstellt.

Das beste Exportgeschäft mit Überschuss besteht im Flugzeugsektor, gefolgt von Chemie und Nahrungsmitteln

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also überall dort, wo man kaum Industriedesign und Marketing braucht. Die einzigartige "Glanzleistung" Französischer Manager, mit Österreichern zusammen (Red Bull-Renault) mehrere Jahre absolute Spitze in der Formel 1 zu sein ohne einen einzigen Sportwagen herzustellen, auf welchen das so gewonnene Image transferiert hätte werden können, spricht da Bände. Bei Flugzeugen ist das weniger wichtig.

Deutsche verstehen einfach mehr von Design und Marketing, da wird kein FR-Präsident, kein Franc und keine Mark etwas daran ändern können, bestenfalls andere Manager in Frankreich.

Von der Entwicklungstendenz her sind die besten Verbesserungen 2016 beim Autoexport und dem Export von Schiffen und Rüstungsgütern:

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Französische Autos fahren nämlich zuverlässig und immer öfter. Ganze Motoren an Ford zu liefern und (fast) ganze Autos an Mercedes gelingt gut, beim Konsumenten mit Designanspruch fällt es sichtbar schwerer.

Zusammengefasst ist die sowohl für die BRD als auch für Österreich, die Schweiz und Liechtenstein sowie für alle Deutschen Exklaven bedeutende Wahl in Frankreich also rein plakativ vom Gegensatz "Globalismus" bei Macron vs. "Nationalismus" bei Le Pen geprägt. Die Fakten sind aber anders und entsprechen dem Plakat nicht.

Frankreich bräuchte:

  • Die DEM in der BRD und Frankreichs Verbleiben im EUR (nur wenn das gar nicht geht den eigenen Franc);
  • Keine Abkehr von der Globalisierung, weil es eher dort verdient
  • Eine Stabilisierung des Britischen Pfundes und jedenfalls Zollfreiheit mit Großbritannien;
  • Besseres Marketing

und eher zuletzt als zuerst Arbeitsmarktreformen, die natürlich nicht schaden, aber die Kostenwettbewerbsfähigkeit steigt jetzt auch schon ohne diese.

Es ist die Britische Premierministerin, die - auch plakativ, aber hier richtig- erklärt, was die gar nicht so unterschiedlichen Volkswirtschaften Großbritannien und Frankreich brauchen: Mehr Globalisierung und weniger Europa, zumindest sagen das die Zahlen.

Ob sich die Zahlen durchsetzen werden?


© Mag. Christian Vartian
www.vartian-hardassetmacro.com



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