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Wie geht es weiter für Gold? Alles hängt vom Dollar ab

09.09.2017  |  Kelsey Williams
Wie geht es weiter für Gold? Das scheint eine reichlich simple Frage zu sein. Leider ist es fast unmöglich, sie auch einfach zu beantworten. Warum ist das so? Selbst falls es uns gelingt, eine einfache, eindeutige Antwort zu finden, woher wissen wir dann, dass sie auch korrekt ist? Die eigene Sichtweise und die eigenen Absichten spielen dabei sicherlich eine Rolle, aber entscheidend ist ein logisches und exaktes Vorgehen.

Die meisten Menschen, die diese Frage stellen, denken dabei typischerweise an die Preisentwicklung. Sie möchten eine Auskunft darüber, wo der Goldpreis nächste Woche, nächsten Monat oder nächstes Jahr liegen wird. Finanzberater, Analysten usw. versuchen im Allgemeinen entsprechend darauf zu antworten. Logik und Genauigkeit sind dabei sehr wichtig, und wenn man als Trader versucht, von kurzfristigen Kursschwankungen zu profitieren, ist das Timing ebenso bedeutend. Eine schneller Anstieg oder Rückgang des Preises um 50 $ kann für Trader und Spekulanten äußerst gewinnbringend sein - oder das ganze Gegenteil.

Wenn man sich auf den Preis des gelben Metalls konzentriert, entsteht die Tendenz, seinen wahren Wert zu übersehen. Widersprüche zwischen dem aktuellen Kurs und dem fundamentalen Wert sind keine Seltenheit, werden jedoch am Ende immer aufgelöst. Preis und Wert suchen und finden letztlich immer ein Gleichgewicht. Was Gold anbelangt, so war das Edelmetall beispielsweise im August 2011 bei einem Kurs von 1.900 $ zu hoch bewertet und im Dezember 2015 bei einem Kurs von 1.040 $ zu niedrig. Aktuell sind der Preis und der Wert von Gold jedoch im Gleichgewicht.

Mit einem Preis von 1.200-1.300 $ je Unze ist Gold fair bewertet. Genauer gesagt stimmt ein Goldpreis von 1.250 $ mit dem Wertverlust des Dollars von 98,25% seit 1913. überein.

Wie geht es also weiter für Gold? Wir können die Frage beantworten, wenn wir nur ein Wort austauschen: Wie geht es weiter für den US-Dollar? Wenn wir darauf eine Antwort finden, wissen wir auch, was in Bezug auf den Goldpreis zu erwarten ist. Der US-Dollar ist ein Ersatz für Gold (d. h. ein Ersatz für echtes Geld) und der Goldpreis ist eine umgekehrte Reflexion der Änderungen im Wert des Dollars. Der kontinuierliche, unaufhörliche Wertverlust der US-Währung hat langfristig einen immer höheren Goldpreis zur Folge.

Wenn Sie glauben, dass sich der Rückgang des Dollars beschleunigen wird, sollten Sie sicherstellen, dass Ihr Nettovermögen substantielle physische Goldrücklagen umfasst. Wenn Sie dagegen in den kommenden Jahren einen starken oder stabilen Dollar erwarten, dann ist Gold für Sie sicherlich eine weniger attraktive Anlageoption. Der Preis des Edelmetalls würde stagnieren oder sogar sinken, falls der Dollar vorübergehend an Stärke gewinnt. Beispielhaft für ein solches Szenario sind die Entwicklungen, die wir nach dem Hoch des Goldpreises im August 2011 bei über 1.900 $ beobachtet haben.

Die kumulativen Auswirkungen der von der US-Notenbank Fed vorsätzlich herbeigeführten Goldmengeninflation haben den Dollar leider in eine ungewöhnlich prekäre Lage gebracht. Jede Stärke oder Stabilität des Dollars muss im Verhältnis dazu betrachtet werden, wie schlecht die Dinge seit einiger Zeit im Allgemeinen stehen. Zudem zeigt sich der Kurs zunehmend anfällig für eine hohe Volatilität.

Es existieren zwar einige interessante und logisch klingende Analysen zum Goldpreis, aber die meisten sind einem echten Verständnis des gelben Metalls eher abträglich. Der Großteil der Kommentare und Analysen ruft in Wirklichkeit Verwirrung und unrealistische Erwartungen hervor. Berechnungen und Prognosen des Goldpreises, die auf angenommenen Korrelationen und Kausalfaktoren beruhen, sind von Grund auf fehlerhaft.

Der Goldpreis spiegelt nicht den Wert des Edelmetalls wider, sondern den Wert des US-Dollars. Während die Kaufkraft des Dollars kontinuierlich schwindet, steigt der Goldpreis weiter an. Seit der Gründung der US-Notenbank im Jahr 1913 hat der Dollar mehr als 98% seines Wertes eingebüßt. Der Goldpreis hat diesen Niedergang durch einen Anstieg von 20,00 $ je Unze im Jahr 1913 auf aktuell 1.270 $ widergespiegelt - eine Erhöhung um mehr als das 60-fache des damaligen Preises.

Zentrum der Argumente für Gold steht nicht dessen Preis, sondern sein Wert. Gold ist das ursprüngliche Geld und ein Vermögensspeicher. Wenn Regierungen und Privatpersonen eines Tages auf der Such nach etwas - irgendetwas - das die wertlosen Papierwährungen ersetzen kann, durch die Ruinen unseres Finanzsystems irren, wird der Wert des gelben Metalls offenkundig werden. In der Zwischenzeit ist es unter Umständen eine gute Idee, physisches Gold zu kaufen, um Ihr eigenes finanzielles Überleben zu sichern.


© Kelsey Williams



Der Artikel wurde am 17. August 2017 auf www.kelseywilliamsgold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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