Peak Platin
30.11.2017 | Dr. Jürgen Müller
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Platin wird heute zumeist in Kupfer- und Nickelbergwerken als Nebenprodukt gewonnen. Mit Abstand größter Förderer ist Südafrika mit einem Anteil von 70,5% an der globalen Fördermenge 2016 [1]. Die Förderung stammt aus dem "Bushveld Complex" nördlich von Johannesburg.
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Abb. 1: Bushveld Komplex nördlich von Johannesburg (Bildquelle: [2]).
In diesem Komplex, der 1924 entedeckt wurde, werden 80% aller weltweiten PGM Reserven vermutet [2]. Die südafrikanische Minenkammer gibt ab, dass 75% der gesamten globalen Fördermenge aus dieser Region stammt. Die restliche Fördermenge teilt sich wie folgt auf:
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Abb. 2: Nach Ländern aufgeteilte Platinförderung 2016
(Bildquelle: CPM Platinum Group Metals Yearbook 2017 [1]).
(Bildquelle: CPM Platinum Group Metals Yearbook 2017 [1]).
Zweitgrößtes Förderland ist Russland, gefolgt von Simbabwe. Alleine diese drei Länder stellen ca. 91% der weltweiten Fördermenge. Welches Risiko der Versorgungssicherheit dies birgt, zeigte das Jahr 2014, als die südafrikanischen Minenarbeiter für fünf Monate für höhere Lohne streikten (siehe gelbe Balken in Abb. 3): Die jährliche Förderung fiel von zuvor 4,4 Mio. Uz. (137 t) auf 3,1 Mio. Uz. (96 t).
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Abb. 3: Quellen des Platinangebotes 1976 - 2016 (Schätzwert für 2017)
(Bildquelle: CPM Platinum Group Metals Yearbook 2017 [1]).
(Bildquelle: CPM Platinum Group Metals Yearbook 2017 [1]).
Abb. 3 zeigt mehrere interessante Aspekte des globalen Platinmarktes auf:
a) Einschließlich des Angebotes aus dem Recycling stellte Südafrika in 2016 58,4% des gesamten Angebotes dar (4,2 Mio Uz. von 7,2 Mio. Uz. [1]).
b) Das Recycling wurde seit den 1970er Jahren stark ausgebaut und trug 2016 mit 17% stark zum Angebot bei (1,2 von 7,2 Mio. Unzen).
c) Das bisherige Peak-Platin in Südafrika war im Jahr 2006 mit knapp 5,4 Mio. Unzen (siehe auch folgende Abb. 4). Dies stellt damals 76,4% der globalen Minenförderung bzw. 64,6% des gesamten Angebotes inkl. Recycling. Aufgrund der Marktdominanz dieses Landes im Platinmarkt, ist zu erwarten, dass "Peak-Südafrika" auch das globale "Peak-Platin" darstellt oder darstellen wird. Inwieweit die historischen Förderdaten von Platin schon heute die Interpretation zulassen, dass das Jahr 2006 das Peak-Platin Jahr war, wird noch erörtert werden.