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Gold in Zeiten von Boom und Bust

05.03.2018  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
- Seite 3 -
Zinszyklus

Vermutlich werden die Zentralbanken rasch von weiteren Zinserhöhungen ablassen, sobald sich zeigt, dass die Konjunkturen leiden oder es zu Turbulenzen auf den Finanzmärkten kommt. Die US-Langfristzinsen haben bereits eine Höhe erreicht, die in etwa ihrem langfristigen Abwärtstrend entspricht (Abb. 4). Anleger, die dem Eintreten von Szenario 2 eine hohe Wahrscheinlichkeit beimessen, haben daher Grund zu erwarten, dass die Zinssteigerungen, zumindest die für langlaufende Anleihen, mehr oder weniger ausgeschöpft sind.

Ein Indikator für einen herannahenden Bust war bislang die Steilheit der US-Zinskurve. Sie bezeichnet den Abstand zwischen den Lang- und Kurzfristzinsen. Schrumpft der Zinsabstand (wird die Zinskurve flacher), wird es für Banken weniger attraktiv, neue Kredite zu vergeben. Schwächt sich aber der Kreditzufluss ab, geraten Wirtschaft- und Finanzmärkte, die durch die Kredit- und Geldmengenausweitung zuvor angetrieben wurden, ins Trudeln. Eine flache oder gar negativ geformte Zinskurve ging in der Vergangenheit daher auch häufig mit einem Einbruch der Aktienkurse und der Konjunktur einher.

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Quelle: Thomson Financial


Wie die nachstehende Grafik zeigt (Abb. 5), flacht sich seit etwa 2014 die US-Zinskurve ab. Das liegt daran, dass in dieser Zeit die Kurzfristzinsen stärker gestiegen sind als die Langfristzinsen. Die US-Zinskurve ist allerdings noch nicht so flach, dass man mit einem bevorstehenden Ende des Booms, einem "Crash" auf den Aktienmärkten rechnen müsste. Wenn die Fed jedoch die Zinsen zu stark anhebt (und zu einer weiteren Abflachung der Zinskurve führt), steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Weltwirtschaft ein neuer Bust ins Haus steht.

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Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen. Graue Fläche: Langfristzins ist gleich oder geringer als der Kurzfristzins


Gold im Portfolio

Wie geht man als Anleger mit Boom-und-Bust-Zyklen um? Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten, denn dem Anleger stellen sich zwei Probleme: (1) Es ist für die meisten Anleger (mangels Wissen und Glück) nicht möglich vorherzusagen, wann der Boom in einen Bust umschlägt.


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