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"Diejenigen fürchten das Pulver am meisten, die es nicht erfunden haben."

09.11.2018  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
Herrscht zunehmend Unsicherheit an der Börse, bleibt eine Frage entscheidend: Kann ich den Gesamtmarkt outperformen oder nicht? Von der Antwort hängt der Investment-Erfolg entscheidend ab - und sie hat große Bedeutung für die Entscheidung, Gold zu halten.

"Bald kommt der Aktienmarkt-Crash." Wer eine solche Überschrift veröffentlicht, kann sich großer Aufmerksamkeit sicher sein. Denn sie rührt an Urängste, an psychologische Schwachpunkte der meisten Börsianer: der Angst vor Verlusten. Derzeit fallen die Krisenprophezeiungen wieder auf fruchtbaren Grund: Der weltweite Börsenboom befindet sich bereits in seinem neunten Jahr, und an Faktoren, die sein Ende einläuten könnten, herrscht kein Mangel.

Als da wären: Die US-Zentralbank (Fed) hebt die Zinsen an und beendet die bisher kurstreibende Geldflut; die US-Administration greift zu Importzöllen, auf die andere Länder mit Vergeltung reagieren - und damit wird die internationale Arbeitsteilung, der unverzichtbare Grundpfeiler des weltweiten Wohlstandes und eine wichtige Triebfeder der Unternehmensgewinne, in Frage gestellt; und dann steigt auch noch die ohnehin bereits hohe weltweite Verschuldung immer weiter an.

Wie soll man als umsichtiger Investor mit diesen und anderen Crash-Ängsten umgehen? So mancher Investor wird vermutlich das Börsen-Fernsehen anschalten, wird Marktberichte von Banken und Brokern lesen und versuchen, sich ein fundiertes und umfassendes Bild zu machen, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Wenngleich das auch auf den ersten Blick vernünftig klingt: Doch das ist es nicht, was der Investor als erstes machen sollte.

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Er sollte sich vielmehr die zentrale, die elementare Frage in Erinnerung rufen, die sich jeder, der mit Sinn und Verstand investieren will, stellen und auch gut durchdacht beantworten sollte. Diese Frage lautet: Kann ich über die Jahre hinweg betrachtet besser als der Gesamtmarkt abschneiden, ja oder nein? Kann ich eine Rendite erzielen, die langfristig höher ist als die Rendite des Gesamtmarktes - kann ich das leisten, oder kann ich das nicht leisten? (Siehe hierzu die nachstehende Grafik.)


Nein, ich kann nicht

Wenn die Antwort Nein lautet, ist das keine Schande. Man steht nicht allein damit: Den meisten der Investoren gelingt es nicht, eine Rendite zu erzielen, die höher ist als die Rendite des Gesamtmarktes. Die sinnvolle Lehre daraus ist: Investiere in den Welt-Aktienmarktindex per Zertifikat oder ETF. Denn durch ein solches passives Investieren kannst Du an der weltweiten Kursentwicklung der Unternehmensanteile teilhaben, und das zu sehr geringen (Transaktions-)Kosten.

Konsequent angewandt setzt man hier auf die lange Frist, das heißt man betreibt kein "Market Timing". Denn wer meint, er könne durch vorzeitiges Verkaufen den Kursstürzen auf dem Aktienmarkt entkommen, begeht einen Denkfehler: Wer meint, er könne durch geschicktes, zeitweises Aus- und Wiederein-steigen besser abschneiden als der Aktienmarkt, der widerspricht seiner Grundsatzentscheidung: dass er eben nicht besser abschneiden kann als der Gesamtmarkt. Das ist ein Fehler, den man vermeiden sollte.



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