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Viel Geld, wenig Gold

15.02.2019  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
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Beim Versuch, diese Frage zu beantworten, kann man verschiedene Wege beschreiten. Man kann zum Beispiel versuchen, (1) einen Langfristzusammenhang zwischen dem Goldpreis und der Veränderung der Geldmenge herzustellen. Ebenfalls betrachten kann man (2) den Langfristzusammenhang zwischen dem Goldpreis und (a) dem Verhältnis von Geldmenge zur gesamten Goldnachfrage sowie (b) dem Verhältnis von Geldmenge zur (Neu-)Produktionsmenge des Goldes. Diese drei Möglichkeiten sollen im Folgenden betrachtet werden.

Zu (1): Abb. 5 zeigt die Entwicklung des Goldpreises und die jährliche Veränderung der US-Geldmenge M2 in Mrd. US-Dollar für die Zeit 1980 bis Ende 2018.

Deutlich zu erkennen ist, dass zwischen den beiden Zeitreihen langfristig gesehen ein positiver Zusammenhang besteht: Der Zuwachs der Geldmenge war im Trendverlauf mit einer Zunahme des Goldpreises verbunden - wenngleich dieser Zusammenhang in kürzeren Zeitabschnitten auch nicht immer allzu eng war; man betrachte hier nur einmal die Phase Ende der 1990er Jahre bis 2005.

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Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen.


Zu (2 a): Abb. 6 zeigt den Goldpreis sowie das Verhältnis von US-Geldmenge und der gesamten Goldnachfrage für die Zeit Q2 2000 bis Q4 2018. Auch hier zeigt sich - zumindest in langfristiger Sicht - ein positiver Zusammenhang zwischen beiden Zeitserien. Allerdings umfasst die gesamte Goldnachfrage neben der Neuproduktion auch das Recycle-Gold (das in den letzten neun Jahren im Durchschnitt immerhin etwa 30 Prozent der Gesamtnachfrage ausmachte, wobei dieser Anteil (auch) Schwankungen unterlag). Daher kann es aufschlussreich sein, hier nur die "reine" Goldproduktionsmenge zu betrachten.

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Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen.


Zu (2 b): Abb. 7 zeigt den Goldpreis (in USD/oz) und das Verhältnis zwischen der US-Geldmenge (in Mrd. US-Dollar) und der Neuproduktionsmenge des Goldes pro Quartal in Tonnen. Es zeigt sich auch hier ein positiver, zudem deutlich stabilerer Trendzusammenhang zwischen den beiden Zeitserien. Vor allem am "äußeren Rand", seit etwa 2015, ist deutlich zu erkennen, dass der Goldpreis merklich unter die Linie "M2 relativ zur Goldproduktionsmenge" gefallen ist. Das könnte (wie auch andere Indikatoren) daraufhin hindeuten, dass das Gold - mit aller Vorsicht interpretiert - tendenziell unterbewertet ist.

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Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen. (1)Saisonbereinigt.



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